Tutorial – Princess Peach Wig Styling

Letztes Jahr habe ich mich endlich daran gewagt eine Perücke für Prinzessin Peach zu stylen und sie endlich zu cosplayen! Der Super Mario Bros. Film aus 2023 hat mir den letzten fehlenden Anstoß gegeben, den ich gebraucht habe, um Peach endlich umzusetzen.

Ich hatte zuvor noch nie eine derartige Wig gestylt. Perücken habe ich zuvor bereits gekreppt. Aber Spikes gestylt oder eine Frisur, die der Gravitation trotzt, habe ich zuvor noch nie umsetzen können. Für meinen ersten Versuch bin ich ziemlich zufrieden. Den Progress habe ich dir wieder dokumentiert. Bist du bereit?

Neben der gelblichen Perückenfarbe habe ich mich bewusst für einen gestuften und leicht gelockten Stil entschieden. Ich hatte das Gefühl, dass ein gestufter Style gut zu Peach passen könnte. Die Basis-Perücke habe ich bei coscraft bestellt.

Um nicht die kompletten Basis zu “ruinieren”, hatte ich beschlossen von unten anzufangen. Die Haare habe ich Tresse für Tresse zur Seite gesteckt. Ziel war es Volumen zu erhalten, aber nicht die kompletten Haare kreppen zu müssen. Nachdem die Haare alle festgesteckt waren, ging es direkt mit dem kreppen aka crimpen los.

Die Vorteile gekreppter Tressen sind, dass das Plastikhaar mehr Grip und auch mehr Volumen haben. Dadurch wird es deutlich einfacher, sie zu stylen und in Form zu halten.

In diesem Video siehst du, wie du das Kreppeisen für das Styling benutzen kannst:

Um den Effekt zu verstärken habe ich die gekreppten Haare toupiert während sie noch warm waren. Wichtig ist, in nur eine Richtung, zur Perücke hin, zu toupieren. Für die Toupage nutze ich eine Toupierbürste. Sie funktioniert für mich deutlich besser als der klassische Toupierkamm.

Hier habe ich den Prozess für dich auch noch einmal kurz in Videoform festgehalten:

Anschließend habe ich die Toupage mit dem Föhn noch einmal kurz erwärmt. Erst nachdem die Haare vollständig abgekühlt waren, habe ich sie mit einer geeigneten Perückenbürste ausgekämmt

Am Hinterkopf habe ich ausschließlich am Haaransatz ein paar Tressen gekreppt und toupiert, um mehr Volumen zu erzeugen. Somit konnte in den Längen die ursprüngliche Haarstruktur erhalten bleiben.

Als nächstes habe ich den Pony vorbereitet: Gekreppt, toupiert und für das finale Styling vorbereitend abgeteilt. Ich persönlich bin kein großer Fan des texturierten Looks. Daher habe ich eine Schicht unbearbeitetes Haar als oberste Schicht eingeplant.

Die abgeteilten Strähnen habe ich mit durchsichtigen Mini-Gummies vorübergehend fixiert. Die Gummis haben außerdem geholfen, ein Gefühl für das finale Styling zu bekommen. Mit der Effilierschere habe ich als nächstes die Strähnen geschnitten und in den Spitzen ausgedünnt. Anschließend habe ich diese mit got2b Sprühkleber und Fön fixiert.

Die Kombination aus Fön und Haarspray sorgt dafür, dass die texturierten Haare in Form bleiben. Die Haare mit Haarspray fixiert und anschließend mit dem Fön versiegelt.

Den Vorgang habe ich beliebig wiederholt. Zum Abschluss habe ich die Spitzen großzügig mit Haarspary eingesprüht, mit den Fingerspitzen verklebt und dem Fön versiegelt.

Ich habe bei diesem Wig Styling wirklich viel gelernt und das Kreppen für mich entdeckt. Als ich fertig war, kam mir der Gedanke, dass es sinnvoll kann, sich das Styling vorher noch einmal aufzuzeichnen. Das kann helfen die Frisur auf dich und deine Perücke zu übertragen.

Für das allererste Mal kann sich das Styling doch sehen lassen, oder nicht?
Noch Fragen? Dann lass es mich wissen!

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Wigs” findest du hier: 
category/wigs

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Folge mir auf Instagram oder Facebook:
Instagram
Facebook

Diese Bücher habe ich geschrieben:
sajalyn.com/buch

Besuche meinen etsy Shop:
shop/Sajalyn


Meine aktuellen Workshops & Jobs findest du hier:
sajalyn.com/workshop

Mein Cosplay ist nicht schlecht!

Ist dir auch schon einmal zu Ohren gekommen, dass andere dein Cosplay als schlecht und unpassend empfinden? Dabei handelt es sich vielleicht genau um das Cosplay, das du als extrem gelungen empfindest? Du warst bis eben echt zufrieden und weißt jetzt nicht mehr wohin mit deinen Gedanken?

Keine Sorge! Dein Cosplay ist nicht schlecht.

Gerade wenn es an unsere Lieblingscharaktere geht, hat jeder von uns ein Idealbild vor Augen. Ob du diesem Idealbild entsprichst hat oft weniger etwas mit deiner Umsetzung an sich zu tun. Genau deswegen habe ich ein kleines Experiment gestartet. Denn vielleicht ist es genau das, was du heute hören musst, um dich besser zu fühlen.

Das Experiment

Wenn man sich ganz in Ruhe hinsetzt, alle Emotionen außen vorlässt und vernünftig darüber nachdenkt, kommt man natürlich zu dem logischen Schluss, dass nicht jeder all deine Cosplays toll finden kann. Meistens denken wir aber nicht auf diese Weise darüber nach, sondern sind emotional, verletzt oder ärgern uns einfach.

Auch wenn es dir auf einer rationalen Ebene bewusst ist, so kommt die Information, dass wir es gar nicht allen recht machen können, nicht wirklich bei dir an. Gerade deshalb habe ich dieses Experiment gestartet und meine Follower um ehrliche Rückmeldung gebeten.

Denn ich wollte wissen, welche Charaktere meine Follower an mir gar nicht mögen:

Ich bin ganz ehrlich… Obwohl ich mit einigen dieser Charakteren gerechnet hatte, so war ich auch einen ganz kleinen Moment melancholisch.

Ich freue mich sehr darüber, dass meine Community so ehrlich und respektvoll war und mitgemacht hat. Nur so war das Experiment überhaupt möglich! Danke dafür.
Das Experiment im Ganzen funktioniert aber nur mit Teil zwei.

Im gleichen Atemzug habe ich meine Community darum gebeten, mir ehrlich zu sagen, welche Cosplays sie an mir klasse finden:

Wenn du jetzt aufmerksam aufgepasst hast, dann werden dir so einige Überschneidungen aufgefallen sein. Beispielsweise wurden Sailor Moon, Wednesday, Rapunzel und Barbie sowohl als “Lieblingscosplay” als auch als “Mag ich gar nicht” genannt.

Und nun? Was machen wir denn jetzt mit dieser Aussage.

Wir lassen diese Aussage sacken. Denn sie beweist eindeutig und ganz zweifelsfrei, dass du es nicht jedem Recht machen wirst. Es wird immer jemanden geben, der das Cosplay an dir nicht mag, weil es nicht im Ansatz seinem Idealbild entspricht. Dafür wird es auch immer jemanden geben, der das Cosplay an dir klasse findet und es feiert.

Sich also danach zu richten, was andere mögen, macht wenig Sinn. Mach das was dich glücklich macht, worin du dich schön oder episch fühlst und das was dir ein gutes Gefühl vermittelt.

Eigenwahrnehmung vs. Fremdwahrnehmung

Wir selbst sind unsere größten Kritiker, kennen uns am besten und haben ein ziemlich klares Bild davon, was zu uns passt und was nicht. Dieses Bild weicht aber häufig von dem Bild ab, das andere von uns haben. Manchmal weichen auch unsere eigenen Vorlieben und Wünsche von dem ab, was am besten zu uns passt.

Ich erinnere mich noch gut daran, als wir in der Grundschule zum Schulfest eine Modenschau organisiert haben. Jeder konnte Kleidung beisteuern und wurde in bestimmten Rollen besetzt. Ich selbst hatte ein schwarzes Kleid mit Rüschen und lilafarbenen Glitzerblumen beigesteuert. Das Kleid wurde von allen bestaunt und ich freute mich schon riesig es auf dem Laufsteg zu tragen.

Letztendlich wurden vor dem Fest die Rollen noch einmal neu besetzt und das Aufmerksamkeit liebende Mädchen aus meiner bekam mein Kleid zugeteilt, während ich als Blumenmädchen in einem erdfarbenen Leinenkleid auf die Bühne ging. Ich weiß nicht mehr, ob ich damals die Erlaubnis gab, dass jemand anderes mein Kleid tragen dürfte. Ich weiß nur noch, wie traurig ich war, dass ich nicht den Moment zu scheinen bekam, sondern mich als kleines Mauerblümchen präsentieren durfte. So wie mich scheinbar andere wahrnahmen.

Das Erlebnis habe ich bis heute nicht vergessen und ich denke auch oft beim cosplayen noch daran!

Was ist Cosplay für mich?

Denn für mich gibt es Charaktere, die von ihrem Style zu mir und meiner Person passen und dann gibt es Charaktere, deren Kleidungsstil ich im Alltag niemals übernehmen würde. Dennoch liebe ich es in beide Rollen zu schlüpfen. Ich bin keine Prinzessin, ich bin eine Räubertochter. Ich bin kein Grufti, sondern eine positive Person. Dennoch finde ich in allen Rollen etwas, mit dem ich mich identifizieren kann. Das ist etwas, das mir persönlich bei der Wahl der Charaktere für mich selbst sehr wichtig ist.

Wenn jemand also zu mir sagt, dass Sailor Moon nicht zu mir passt, dann kann ich dem nicht zustimmen. Ich kenne mich selbst am besten und sehe Aspekte an Sailor Moon, die ich auch an mir selbst sehe. Natürlich ist die Optik noch einmal eine ganz andere Sache. Aber wenn ich Sailor Moon an mir selbst nicht gut fände, hätte ich sie doch auch nicht mehr als fünfmal in verschiedenen Versionen gecosplayed, oder?

Dein Idealbild bestimmt nicht mein Cosplay

Letztendlich ist es wichtig, dass du selbst mit deinen Cosplays glücklich bist. Es kann hilfreich sein, zu verstehen, dass man beispielsweise nicht das klassische Beautyface hat (oder umgekehrt) und daher Leute einfach bestimmte Charaktere nicht so gerne an dir sehen. Es wird einfach immer Charaktere geben, die bei einer größeren Anzahl an Leuten auf positives Feedback stößt. Und das ist in Ordnung.

Ich selbst finde es tatsächlich sehr hilfreich, sich darüber Gedanken zu machen und diese Aspekte zu kennen. Sie helfen mir, klarer zu sehen, wie die Welt funktioniert, was für mich funktioniert und vor allem was mir persönlich wichtig ist.

Solltest du einmal zweifeln, kann es helfen dir folgende Fragen zu stellen:

  • Möchte ich es überhaupt allen recht machen?
  • Wäre ich glücklich, wenn ich XY an meinem Cosplay ändern würde?
  • Warum cosplaye ich diesen Charakter und bereitet es mir Freude, wenn ich ihn trage?

Wenn dir einmal jemand sagen wird, dass dein Cosplay schlecht ist, dann denk immer daran: “Mein Cosplay ist nicht schlecht. Es entspricht nur nicht deinem Idealbild.”

Hab einfach Spaß!

Schau dir doch auch mal diese Beiträge an:
Body Positivity meets Bodyshaming – eine nie endende Debatte
Cosplay ist kein Wettbewerb
Neid unter Cosplayern
Warum Likes dich nicht glücklich machen

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Folge mir auf Instagram oder Facebook:
Instagram
Facebook

Diese Bücher habe ich geschrieben:
sajalyn.com/buch

Besuche meinen etsy Shop:
shop/Sajalyn


Meine aktuellen Workshops & Jobs findest du hier:
sajalyn.com/workshop

Persönliche Worte zum Jahresende 2023

Wow, auch dieses Jahr ist schon wieder vorbei und es wird Zeit für meinen jährlichen und persönlichen Jahresrück- und auch ausblick. Ich cosplaye nun schon seit über 8 Jahren und habe vor etwa 5 Jahren angefangen die ersten Grundsteine zu legen, um Cosplay auch als Beruf auszuüben.

So richtig los ging es für mich, kurioserweise, während der Pandemie in 2020, als ich mein erstes Buch geschrieben habe. Angestoßen mit der einfachen Frage, “Warum schreibst du eigentlich kein Buch?”, habe ich inzwischen 6 Bücher veröffentlicht. Ich gebe seit 2018 regelmäßig Workshops oder bin auf Conventions unter anderem als Cosplay Contest Juror oder beispielsweise mit einem Cosplay Table vertreten.

Während ich, als ich gerade erst in 2015 mit Cosplay anfing, viel Kritik einstecken musste, hat mich genau diese Kritik angetrieben, um meinen Weg zu finden und weiterzumachen. Auch heute noch fühle ich mich von Misserfolgen eher angespornt als abgeschreckt.

Ich reflektiere viel, mache mir unzählige Gedanken und habe nach wie vor Freude daran mein Wissen und meine Erfahrung live, auf Social Media, in meinem Podcast oder hier auf meinem Blog mit dir zu teilen. Natürlich achte ich auch darauf, dass ich Cosplay als Hobby nicht verliere und stets auch die Dinge mache, die mir Spaß bereiten. So habe ich mir auch im Laufe des Jahres bereits neue Ziele und gute Vorsätze gesetzt. Aber bevor ich über 2024 spreche, sollten wir 2023 noch etwas Aufmerksamkeit schenken.

Cosplays in 2023

Meilensteine in 2023

Kaum zu glauben, aber das Jahr war wirklich ereignisreich und ich durfte viele Veranstaltungen als geladener Gast besuchen. Ich habe Cosplay Wettbewerbe als Juror begleitet, ich habe unzählige Workshops gehalten, Shootings als Posing-Coach begleitet und Fragen beantwortet. Ich hatte den ein oder anderen Cosplay Table und vor allem gab es in diesem Jahr drei (!) neue Bücher:

Ich habe neue Blogeinträge und Podcasts veröffentlicht und auch das ein oder andere virale Video.

Natürlich habe ich viele neue Dinge gelernt und habe mich vor allem in den Bereichen Wig Styling und Fotobearbeitung weiterentwickelt. Durch die Kooperation mit bernette durfte ich erleben, was für einen Unterschied eine hochwertige Nähmaschine machen kann und ich durfte gleichzeitig in die Faszination des Maschinenstickens eintauchen.

Ich habe auf Patreon zahlreiche exklusive Inhalte veröffentlicht und dann, nach über 2 Jahren, ein Fazit gezogen. So kannst du noch immer auf diese Inhalte zugreifen, aber es werden keine weiteren neuen Inhalte mehr veröffentlicht. Der Aufwand und die Zeit standen für mich leider in keinem guten Verhältnis zum Outcome. Daher habe ich beschlossen Patreon als Plattform für Spenden erreichbar zu lassen, aber sie nicht mehr aktiv zu bespielen. Manchmal muss man auch mutig sein, Dinge als “hat nicht funktioniert” abzuhaken.

Und wie sieht’s für 2024 aus?

Ich habe mir im Laufe des Jahres Gedanken gemacht und bereits in 2022 kam in mir der Wunsch auf, weniger verschiedene Cosplays zu machen und mich etwas mehr auf Selfmade-Projekte zu fokussieren. Gerade die Arbeit auf Patreon hat mir gezeigt, wie viel ich eigentlich im Hintergrund bastle und nähe. Genau das möchte ich nach außen tragen. Natürlich habe ich in der Vergangenheit ganz klar gezeigt, dass ich nähen und craften kann, denkt man zum Beispiel nur an Tira aus Soul Calibur, Aschenbrödel, Mad Alice oder Kikyo. Aber die Lust, mehr Cosplays selbst zu machen, ist gestiegen und darauf möchte ich mich fokussieren.

Das bedeutet, dass ich auch den Progress auf meinen Social Media Kanälen zeigen möchte. Dadurch, dass ich die Vielfalt meiner Projekte langfristig reduzieren möchte, erhoffe ich mir, besser zu zeigen, was gerade im Moment bei mir passiert. So, dass ich dich ab und an auch mal in kleineren Schritten mitnehmen kann. Ein wenig Entschleunigung wird uns allen gut tun, so denke ich.

Definitiv sind noch weitere Buchprojekte geplant. Sowohl als Ratgeber als auch Kreativbuch. Wegen weiterhin steigender Kosten werde ich alle meine Ratgeber langfristig auf Softcover umstellen.
Außerdem habe ich inzwischen Posing für Cosplayer auf Englisch übersetzt. Noch ist das Buch auf Englisch noch erhältlich, aber ich werde dich über Instagram auf dem Laufenden halten!

Auch im privaten Bereich stehen einige größere Veränderungen an, über die ich jetzt noch nicht sprechen kann. Diese Veränderungen werden sich aber auch auf meine Cosplayprojekte auswirken. Hierzu werde ich dir zu gegebener Zeit berichten.

Ich hoffe dir hat der jährliche Einblick gefallen. Wie sieht dein persönlicher Jahresrückblick aus?
Hab eine schöne Weihnachtszeit und rutsch gut ins neue Jahr!

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Folge mir auf Instagram oder Facebook:
Instagram
Facebook

Diese Bücher habe ich geschrieben:
sajalyn.com/buch

Besuche meinen etsy Shop:
shop/Sajalyn


Meine aktuellen Workshops & Jobs findest du hier:
sajalyn.com/workshop

Making of: Barbie – Barbie Movie 2023

Barbie von Mattel war eines meiner Lieblingsspielzeuge aus meiner Kindheit. Immer wieder wollte ich Barbie auch cosplayen, aber hatte noch nicht die richtige Puppe für mich gefunden. Mit dem Filmrelease von Barbie in 2023 mit Ryan Gosling und Margot Robbie war es dann aber soweit!

Es gab so einige Outfits, die mich ansprachen, aber besonders toll fand ich das rosafarbene Vichy-Karo-Kleid welches sie zu Beginn des Films trägt. Zunächst habe ich mir das Cosplay gekauft, war aber dann nicht ganz so glücklich damit. Also habe ich mich an die Nähmaschine gesetzt und das Kostüm selbst genäht!

Zur Probe – Probeschnitt

Für das Kleid habe ich mir ein Schnittmuster bei Amazon bestellt und dieses dann mit dem Schnitt der Cosplayerin Lunneth kombiniert. Inzwischen bietet Lunneth aber auch das Schnittmuster zum Kleid an und eine Kombination von Schnitten ist nun nicht mehr notwendig.

Da ich zwei unterschiedliche Schnittmuster kombinieren musste, sitzen die Rocknähte nicht perfekt auf den Seitennähten des Oberteils. Da aber der Gürtel den Übergang verdeckt, fällt dies nicht zu sehr ins Gewicht.

Schnell genähtes Probekleid mit Rocktaschen und Crinoline. Rocktaschen und Crinoline habe ich für das finale Kleid nicht übernommen.

Der Probeschnitt dient nicht nur zum Kennenlernen des Schnittmusters, sondern auch zum Austesten von möglichen Features. Ich konnte an meinem Probekleid sehr gut sehen, was ich für das finale Kleid ändern wollte, nicht übernehmen wollte und wo eventuelle Probleme auftauchen könnten. Ab hier ging der Prozess dann super schnell!

Ab an die Nähmaschine

Das Schnittmuster inkl. Änderungen habe ich dann für den eigentlichen Stoff, welchen ich auf etsy bestellt habe, übernommen. Nachdem ich alle Schnitteile vorbereitet hatte, hab ich mich zunächst an den Rock mit Kellerfalten gesetzt. Hier habe ich nicht zu sehr auf den korrekten Verlauf des Musters geachtet. Wenn man hier sehr akkurat arbeiten möchte, empfiehlt es sich alle Schnitteile einzeln und nicht in doppelter Stofflage zuzuschneiden..

Die Markierungen habe ich knapp am Rand mit dem Trickmarker von Prym übertragen. Gemäß der Anleitung sollen nun die eingezeichneten Linien / Kanten in Pfeilrichtung aufeinander treffen. Klingt komplizierter als es ist. Die gezeichneten Linien, die nun übereinander liegen, habe ich senkrecht mit einer kurzen Naht fixiert. Anschließend habe ich die entstehenden Schlaufen zur Seite gebügelt.

Danach habe ich die Einzelteile des Rocks zusammengenäht, mit anschließend mit der Overlock versäubert und die Nähte auseinander gebügelt.

Das Oberteil war schnell versäubert und zusammengesetzt. Beim Kragen habe ich den Beleg (ohne Vlieseline) senkrecht an den Seitennähten fixiert, damit dieser nicht dauernd nach oben klappt. Die Naht ist sehr dezent und da sie in der eigentlichen Seitennaht liegt, fällt es noch weniger auf. 

Den Beleg des Halsausschnitts habe ich nicht festgesteppt, da mir das beim Probestück nicht gefallen hatte. Außerdem habe ich den Beleg mittig mit einem einzigen dezenten Stich, sodass man ihn auf der rechten Stoffseite nicht sofort sieht, fixiert.

Collage oben: fixierter Gürtel
Collage unten: fixierter Beleg

Kleinere Probleme

Beim Zusammenführen von Rock und Oberteil ist dann ein Problem aufgefallen: Der Rock ist zwar genauso breit wie das Oberteil, aber die Außenseiten enden falsch, sodass ich den Reißverschluss so nicht hätte einnähen können. Da ich hier anders als beim Probeschnitt gearbeitet und mit den Änderungen kein neues Probekleid angefertigt hatte, war das Problem für mich neu. Da es aber inzwischen einen vollständigen Schnitt vom Kleid gibt, kannst du dieses Problem sehr einfach umgehen.

Also habe ich die jeweiligen äußeren Falten geöffnet und neu platziert, damit die äußeren Kanten auch in einer Linie verlaufen und der Reißverschluss eingesetzt werden kann. Danach habe ich die Mitte des Oberteils und die Mitte des Rocks ermittelt und beide Teile miteinander vernäht.

Der Reißverschluss hat mich einiges an Nerven gekostet. Da ich in der Vergangenheit schon erfolgreich und relativ problemlos Reißverschlüsse eingenäht habe, kann ich dir gar nicht sagen, ob der Stoff oder der Reißverschluss an sich zickig war. Beim Progress bin ich dann auf eine hilfreiche Anleitung auf YouTube gestoßen, die vielleicht auch für dich interessant sein könnte.

Ein mit Perlen besetzter Gürtel

Für den Gürtel habe ich ebenfalls ein Schnittteil aus dem Schnittmuster von Lunneth verwendet. Besonders hier sieht man, wie wichtig Bügeln beim Nähen sein kann. Ganz glücklich war ich mit dem Gürtel nicht, denn da er aus zwei Schnittteilen besteht, hat er auch zwei Seitennähte. Besonders bei dem von mir verwendeten Stoff war es schwierig diesen so zu bügeln, dass alles korrekt aufeinander liegt und sich auf jeder Seite eine schöne Kante ergibt.

Dennoch habe ich den Gürtel erst einmal mit Druckknöpfen und Perlen fertiggestellt. Beim Annähen der Druckknöpfe habe ich darauf geachtet immer nur in die rückwärtige Lage Stoff einzustechen. Mein erster Gürtel fällt recht knapp aus und schließt daher hinten nicht optimal. Beim Zuschnitt habe ich bereits die Breite vergrößert, aber hatte nicht vermutet, dass der Gürtel für meine Zwecke zu knapp ausfallen könnte.

Deshalb habe ich mir die Zeit genommen, einen neuen Gürtel aus einem einfachen Rechteck zu nähen und die Länge anzupassen. Dieses Mal auch ohne Kurve im Stoff, um mit nur einer einzigen Naht zu arbeiten. Je nach Tagesform kann ich nun auf den etwas engen oder den lockeren Gürtel zurückgreifen. Für Shootings ist der engere Gürtel etwas schöner anzusehen und für einen Tag auf der Convention ist der rechteckige Gürtel etwas bequemer.

Um den Gürtel für mehr Tragekomfort zu fixieren habe ich ihn per Hand mit ein paar dezenten Stichen direkt am Kleid festgenäht.

Accessoires

Zum Abschluss fehlen nur noch die passenden Accessoires zum Cosplay, wie in etwa die Haarschleife, Ohrringe und Kette. Die Haarschleife habe gemäß Lunneths Schnittmuster genäht. Die Haarklammer, die ich beim ersten Versuch mit Heißkleber befestigt habe, hat zwar gut in den Haaren gehalten, war aber leider etwas zu dick. Daher stand die Schleife etwas zu sehr vom Kopf weg. Also habe ich die Spange mit einer Krokodilklammer ersetzt.

Für den Schmuck meines Cosplays habe ich zunächst erst ein paar ähnlich anmutende Ketten und Ohrringe bestellt, aber leider war ich mit keinen der Teile so richtig happy. Dann habe ich den Schmuck mit Worbla Deco Art selbst angefertigt. Das Thermoplast hatte ich bereits Zuhause, fehlte nur noch eine passende Silikonform

Das Deco Art kann man ganz einfach mit dem Heißluftföhn erhitzen. Am besten nutzt man als Unterlage Backpapier. Da das Deco Art aus einzelnen kleinen Kügelchen besteht, kann es beim erhitzen sonst wegrollen. Besser ist es, das Backpapier zu einer Schale zu rollen oder eben dieses in ein Schälchen zu platzieren.

Sobald das Worbla durchsichtig ist, kann man es formen. Achtung, das Material ist super heiß! Am besten befeuchtet man die Finger mit Wasser, dann kann man sich nicht verbrennen und auch das Worbla schöner formen! Die vermengte Masse habe ich dann in die Form gepresst und ausgestrichen. Am besten hat es funktioniert, wenn ich direkt auf die korrekte Menge geachtet und überschüssiges Material entfernt habe.

Sobald die Form fast fest ist, kannst du sie vorsichtig entnommen und den Vorgang wiederholen, bis du die gewünschte Menge hast. Sobald das Deco Art komplett weiß ist, ist es durchgetrocknet und richtig fest. Zum Abschluss habe ich die Blumen mit Acrylfarbe bemalt und mit einem Klarlack besprüht, um die Farbe zu fixieren.

Für die Kette habe ich zwei Anläufe benötigt. Bei der ersten Version hatte ich mit Heißkleber gearbeitet, welcher leider nicht gut funkioniert hat. In der finalen Variante, habe ich die Blumen auf einen dünnen flexiblen Draht aufgefädelt. Hierzu musste ich vorab ein Loch in die Blüte bohren und eine Halterung anbringen.

Für die Ohrringe habe ich zwei Varianten angefertigt. Bei der ersten Version habe ich die Blüten mit Heißkleber in der Sandwich-Methode aneinander geklebt. Für die zweite Variante habe ich, wie bei der Kette, Halterungen in die Blüten gebohrt. Die Rückseite bei der zweiten Version (linke Seite) ist dabei blank.

Ganz zum Schluss habe ich die Blüten noch einmal mit einer Schutzschicht aus klarer Acrylfarbe, welche wasserabweisend sein soll, bemalt.

Barbie im Selfie Museum

Natürlich dürfen die passenden Fotos zum Cosplay auch nicht fehlen! Dafür bin ich gemeinsam mit meiner Freundin Sky in ein Selfie Museum gefahren und haben uns dort gegenseitig fotografiert. Anschließend habe ich die Fotos gesichtet und bearbeitet. Es wurde wunderbar pink! Ich hoffe, sie gefallen dir.

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Making of” findest du hier: 
category/making-of/


Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Folge mir auf Instagram oder Facebook:
Instagram
Facebook

Diese Bücher habe ich geschrieben:
sajalyn.com/buch

Besuche meinen etsy Shop:
shop/Sajalyn


Meine aktuellen Workshops & Jobs findest du hier:
sajalyn.com/workshop

Was macht man eigentlich als Cosplay Contest Juror?

Hast du schon einmal bei einem Cosplay Contest mitgemacht und dich gefragt, wie das eigentlich auf der anderen Seite des Bewertungstischs abläuft? Dann lass mich heute ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern!

Seit 2017 hatte ich die Ehre immer wieder für Cosplay Wettbewerbe als Juror tätig zu sein. Auch wenn ich inzwischen einiges an Erfahrung sammeln durfte, so finde ich, kann man doch bei jedem Contest immer wieder etwas Neues dazu lernen. Das liegt zum einen daran, dass jede Convention beim Wettbewerb unterschiedliche Schwerpunkte setzt, die Bewertungsbögen unterschiedlich ausfallen, das Team der Juroren neu zusammen gestellt wurde und jeder Teilnehmer eine andere Facette des Hobbys zum Vorschein bringt.

Lese-Tipp: 5 Tipps für deine Teilnahme beim nächsten Cosplay Contest

Kommunikation ist das A und O

Bewerbungsphasen, Auswahlprozesse und die Kommunikation mit den Teilnehmern vorab – das alles läuft direkt über das Orga-Team der Veranstaltung. Als Juror hast du in der Regel wenig bis gar nichts damit zu tun. Das bedeutet, dass dir die Con, die für dich relevanten, Informationen zur Verfügung stellt. Dabei kann es aber passieren, dass die Orga kaum oder keine Contest-Erfahrung hat und du nicht alle relevanten Infos bekommst.

Kommunikation ist hier der Schlüssel. Als Juror setzt du dich nicht einfach an den Tisch und lässt dich bedienen, sondern du denkst selbstständig mit und erfragst dir, falls nötig, alle noch fehlenden Infos und gibst Feedback.

Aber auch die Kommunikation mit den Teilnehmern ist wichtig. Du kannst davon ausgehen, dass jeder dieser Teilnehmer vor seinem Auftritt nervös ist. Manche mehr, andere weniger. Außerdem präsentieren sie ihre Kostüme von allen Seiten und ziehen sprichwörtlich einmal vor den Juroren blank. Das ist keine angenehme Situation, daher ist es dein Job, es den Teilnehmern möglichst angenehm zu machen.

Juroren der HeroesXP 2023 in Köln // Foto: meltdown.lights
von links: SajaLyn, Artymus Garage, Eden Craft

Mehr über mich und meine Arbeit findest du hier: Workshops, Walking Act, Cosplay Contest Juror & mehr

Sei nett, respektvoll und empathisch

Gibt es beim Cosplay Contest ein Prejudging – also eine intensive Betrachtung und Bewertung des Cosplays vor dem eigentlichen Auftritt – ist dies die Möglichkeit die Teilnehmer und deren Kostüme kennenzulernen. Betrachte das Kostüm eingehend, aber sei stets respektvoll. Frage vorher nach, ob es in Ordnung ist, wenn du den Teilnehmer und sein Cosplay berührst. Möchte der Teilnehmer das nicht, bitte ihn darum, dir die entsprechenden Kostümteile zu zeigen.

Beim Prejudging wird das Cosplay von allen Seiten betrachten. Ebenso die Verarbeitung des Kostüms auf der Innenseite kann bewertet werden. Auch wenn das Prejudging nur zwischen Juroren und einzelnen Teilnehmern in einem privaten Raum stattfindet, ist es wichtig, dem Teilnehmer die Aufregung zu nehmen.

Lass dir deine Gefühlsregungen, ob etwas besonders gut oder sehr unsauber gearbeitet ist, nicht anmerken. Versuche neutral zu wirken, um allen Teilnehmern möglichst fair zu begegnen. Natürlich darfst du dem Teilnehmer auch sagen, wenn du etwas gelungen findest. Weise ihn aber nicht auf seine Fehler hin und übertreib nicht. Eine neutrale, faire und entspannte Atmosphäre ist das Ziel.

So wird bewertet

Bei den meisten Wettbewerben bekommt jeder Juror einen Bewertungsbogen. Manchmal sind alle Teilnehmer auf einem Bewertungsbogen abgebildet und manchmal gibt es pro Teilnehmer ein Einzelblatt. Dem Bewertungsbogen kannst du entnehmen in welchen Kategorien bewertet wird. Hier kann es sinnvoll sein, sich vorab den Bewertungsbogen anzusehen und mit deinen Mit-Juroren zu besprechen.

Sind alle Kategorien klar? Versteht jeder Juror das Selbe unter der jeweiligen Kategorie? Gibt es Kategorien, die ihr gerne ändern oder sogar streichen möchtet?

Ich hatte schon Bewertungsbögen in der Hand, bei denen wir kurzfristig eine Kategorie gestrichen oder umbenannt haben. Wichtig ist, dass sich das Judge-Team in diesen Punkten einig ist. Die Kategorien sind häufig in zwei Klassen unterteilt: Auftritt und Kostüm. Je nach Gewichtung des Wettbewerbs gibt es zu diesen Klassen mehr oder weniger Kategorien. Bei vielen Contests gibt es in etwa die selbe Anzahl an Kategorien pro Klasse.

Du kannst davon ausgehen, dass deine Teilnehmer die Bewertungsbögen nicht kennen und daher auch nicht einschätzen können, was genau bewertet wird. Daher kann es hilfreich sein, allen Teilnehmern vor dem Prejudging mitzuteilen, in welchen Kategorien bewertet wird. Das sorgt dafür, dass jeder ein besseres Gefühl für den gesamten Ablauf bekommen kann.

ELBENWALD Festival 2023 // Foto: Gina Wetzler
von links: SajaLyn, Maul Cosplay, eosAndy

Viele Bewertungsbogen arbeiten mit Skalen von bspw. 1 bis 10. Dabei ist 10 die Höchstpunktzahl. Jeder Juror entscheidet pro Kategorie für sich, wie viele Punkte er vergibt. Aber auch hier kann eine Absprache sinnvoll sein. Jeder Judge hat einen anderen Fokus und bemerkt unterschiedliche Aspekte. Der Austausch hilft also, ein umfassenderes Bild vom betrachteten Cosplay zu erhalten. Natürlich entscheidest du am Ende immer noch selbst, wie viele Punkte du in der jeweiligen Kategorie vergibst. Berücksichtige die Argumente der anderen Juroren, aber höre auf dein Gefühl. Schließlich ist es gerade die Kombination aus den unterschiedlichen Juroren, auf die es ankommt.

Da man beim Cosplay Äpfel mit Birnen mit Bananen vergleicht, ist es gar nicht so einfach möglichst fair zu bewerten. Zum einen treten absolut unterschiedliche Kostüme an und zum anderen hat jeder Teilnehmer einen anderen Erfahrungsschatz und Skilllevel. Deshalb halte dir immer offen, deine Bewertung dynamisch anzupassen. Erst nach der ersten Bewertungsrunde, also dem Prejudging, hast du alle Teilnehmer einmal gesehen. Erst dann kannst du die gesamte Vielfalt und Spannbreite abschätzen. Es kann nämlich durchaus passieren, dass du beim vierten Teilnehmer die erste Bewertung nach oben oder nach unten korrigieren musst. Das kann dir bei jedem Teilnehmer passieren, auch beim letzten. Dann heißt es sich erinnern und anpassen.

Für diesen Fall schreibe ich die erste Bewertung meist erst einmal in klein in das Kästchen. Manchmal schreibe ich auch zwei Zahlen auf, um später dynamisch und schnell reagieren zu können.

Beim eigentlichen Performance der Teilnehmer bewertest du dann alle Kategorien unter “Auftritt”. Hier heißt es schnell sein. Während der Auftritt läuft musst du bereits Entscheidungen treffen und dir gegebenenfalls Notizen machen. Dabei darfst du natürlich auch nicht die Performance aus den Augen verlieren. Sind nun endlich alle Teilnehmer in allen Kategorien bewertet, zieht sich die Jury zur finalen Auswertung zurück.

Die finale Auswertung und Platzvergabe

Während der gesamten Bewertung gilt es Hard Skills, aber auch Soft Skills und äußere Umstände zu betrachten. Natürlich wird in erster Linie die Verarbeitung und Komplexität des Cosplays bewertet. Bei der Bewertung solltest du aber auch berücksichtigen, welche Mittel der Cosplayer zur Verfügung hatte und welchen Erfahrungsschatz er mitbringt. Das kannst du natürlich nur wissen, sofern der Cosplayer dies beim Prejudging im Gespräch angibt.

Einen Cosplay-Anfänger bewertest du in der Regel beispielsweise nicht ganz so streng wie jemanden, der eine Ausbildung zum Modeschneider gemacht hat. Elemente die per Hand ausgeschnitten oder gestickt wurden, bewertest du auch anders, als Elemente die mit einem Plotter oder einer Stickmaschine angefertigt wurden. Natürlich ist es wichtig hier einen guten Mittelweg zu gehen, denn jemand der eine Ausbildung gemacht hat, sollte nicht benachteiligt und jemand, der zum ersten Mal mitmacht, nicht bevorzugt werden. Kontext ist wichtig, um möglichst gerecht bewerten zu können.

Juroren der HeroesXP 2023 in Köln // Foto: eosAndy
von links: Eden Craft, SajaLyn, Artymus Garage

Nachdem der Cosplay Contest soweit abgeschlossen ist, zieht sich die Jury zur finalen Bewertung zurück. Offene Fragen werden untereinander geklärt, Eindrücke besprochen und der Bewertungsbogen ausgewertet. Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder werden die Bewertungsbögen aller Juroren direkt zusammengerechnet oder jeder Juror ermittelt erst einmal für sich die mögliche Platzierung. So oder so wird die anhand der Punktzahl ermittelte Platzierung noch einmal besprochen.

Die Bewertung durch Punktvergabe soll nämlich in erster Linie den Juroren eine Hilfe sein und bei Bedarf der Nachvollziehbarkeit dienen. Ist jeder mit der Platzierung einverstanden, kann man der Moderation ein Zeichen geben, um die Siegerehrung zu beginnen. Gibt es noch Unklarheiten, Punktgleichheit oder einfach Gesprächsbedarf, wird diskutiert, bis man sich auf eine stimmige Platzierung einigen konnte.

Bei vielen Wettbewerben darfst du als Juror die Preise an die Sieger vergeben. Bereite dich darauf vor, dass du gegebenenfalls ein bis zwei Sätze sagst, um die jeweilige Platzierung zu begründen. Achte auf eine kurze, klare und nachvollziehbare Begründung. Sprich positiv und wähle deine Worte weise, um Niemanden vor dem Kopf zu stoßen.

Damit ist es auch schon geschafft! Du hast erfolgreich einen Cosplay Contest als Judge begleitet. Nun kann es sein, dass einige Teilnehmer im Anschluss gerne noch persönliches Feedback abholen möchten, um es beim nächsten Mal noch besser zu machen. Verhalte dich auch hier ebenso professionell.

Welche Eigenschaften und Fähigkeiten sollte ich als Judge mitbringen?

Ein guter Juror zu sein bedeutet nicht, dass du X Jahre lang Cosplay gemacht, X Contests gewonnen, X Kostüme angefertigt, X Follower haben oder zig Auszeichnungen erhalten haben musst. Natürlich können all diese Aspekte ins Gewicht fallen. Du musst nicht der Über-Cosplayer schlechthin sein, um dich als Juror zu qualifizieren. Natürlich solltest du zumindest gewisse Grundlagen mitbringen. Hast du in einem bestimmten Bereich eine Expertise, also besonders viel Erfahrung? Umso besser!

Unser Hobby ist so vielfältig, so gibt es viele Aspekte, die berücksichtigt werden können: Performance (Posing), MakeUp, Wig Styling, Näharbeit, Crafting, Komplexität des Kostüms, Wahl der Materialien, Verarbeitung und und und.

Letztendlich sollte ein guter Juror etwas Erfahrung mitbringen, empathisch sein, versuchen möglichst objektiv zu sein und vor allem das große Ganze im Blick haben.

Cosplay Day im Movie Park 2022 in Bottrop

Wie werde ich Juror?

Wenn du anfangen möchtest als Cosplay Contest Juror aktiv zu sein, gilt es, dich genau dafür zu bewerben. Manchmal suchen Conventions pro-aktiv nach neuen Juroren. Häufig kommt man bei kleineren Conventions über Kontakte und Empfehlungen in den Genuss.

Frage aktiv bei Conventions nach, ob Bedarf besteht und stelle dich und deine Expertise vor. Hast du bereits Erfahrung als Judge? Dann erwähne dies unbedingt.

Hast du noch keine Erfahrung als Juror eines Cosplay-Wettbewerbs gesammelt, dann fang bei kleineren Cosplay-Events an. Kleine Conventions sind ein super Einstieg. Egal ob du Workshops halten, bei einem Contest teilnehmen oder als Juror arbeiten möchtest.

Brauche ich viele Follower?

Die Zahl deiner Social Media Follower spielt eigentlich keine Rolle und sagt nichts darüber aus, ob du als Juror geeignet bist. Es gibt aber einige Veranstaltungen, die die Anzahl der Follower berücksichtigen.

Warum? Ganz einfach! Hast du viele Follower bedeutet das, das du, sofern du über das Event berichtest, auch für die Veranstaltung wirbst. Durch diese Werbung erfahren mehrere Personen von der Convention und kaufen vielleicht auch eine Eintrittskarte.

Heutzutage hat Social Media keine zu vernachlässigende Wirkung. Leider bedeutet das aber auch, dass Follower auf Instagram & Co bei Entscheidungen immer wieder in Betracht gezogen werden. Sie sind vereinfacht gesagt ein Indiz für die Bekanntheit deiner Arbeit bzw. Person. Daher folgende Empfehlung an dich, solltest du daran arbeiten dich als Cosplayer zu professionalisieren und Geld zu verdienen: Nutze die Plattformen und die damit verbundene Sichtbarkeit für dich!

Social Media Tipps findest du unter anderem hier: category/social-media

ELBENWALD Festival 2022 // Foto: Rainer Keuenhof

Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass es die unterschiedlichsten Cosplay-Wettbewerbe gibt. Wie der Contest abläuft und welche Rahmenbedingungen vorherrschen, ist stest von der Veranstaltung abhängig. So habe ich schon bei Contest als Juror gearbeitet, bei denen es kein Prejudging gab oder sogar nicht mal einen Bewertungsbogen. Kommunikation ist hier das A und O!

Jetzt habe ich dir hoffentlich einen umfangreichen Einblick hinter die Kulissen bieten können! Wenn du noch Fragen hast, dann lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Mehr zu “Cosplay als Job” findest du hier: sajalyn.com/cosplay-als-job
Mehr zu “Cosplay Contests” findest du hier: sajalyn.com/category/cosplay-contests

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Folge mir auf Instagram oder Facebook:
Instagram
Facebook

Diese Bücher habe ich geschrieben:
sajalyn.com/buch

Besuche meinen etsy Shop:
shop/Sajalyn


Meine aktuellen Workshops & Jobs findest du hier:
sajalyn.com/workshop

Ein Näh-Königreich für Cosplayer – die neue bernette 79 Yaya Han Edition

[Werbung] Dass wir Cosplayer gerne und häufig an der Nähmaschine sitzen und zum Teil die unglaublichsten und aufwändigsten Projekte umsetzen, ist für unsere Szene nichts Neues. Dass aber wir Cosplayer auch außerhalb unserer Szene gehört und gesehen werden, gehört eher weniger zum Alltag.

Daher habe ich mich riesig darüber gefreut, als ich die Neuigkeiten gehört hatte, dass bernette in Zusammenarbeit gemeinsam mit Yaya Han, der international bekannten Cosplay-Künstlerin und Ikone, eine Näh- und Stickmaschine auf den Markt bringt: bernette 79 Yaya Han Edition.

Die b79 selbst ist eine Kombi-Maschine, die Nähen und Sticken miteinander vereint. In wenigen Schritten kannst du sie mit dem Stickmodul umrüsten. Außerdem ist sie einfach zu bedienen und bietet unglaublich viele Funktionen.

Die Nähmaschine mit umfangreichem Zubehör für Cosplayer und Näh- und Stick-Begeisterte

Die b79 Yaya Han Edition unterscheidet sich von der Standard Edition zunächst optisch und zaubert mit ihrem futuristischem Look, in Yaya Hans Lieblingstönen, etwas Farbe in das Nähzimmer.

Der Lieferumfang der Sonderedition ist vor allem auf die Bedürfnisse von Cosplayern abgestimmt. Aber auch Nicht-Cosplayer kommen voll auf ihre Kosten. So sind neben der 208 vorinstallierten Stickmuster noch weitere 68 exklusive Muster hinterlegt. Vier davon selbst von Yaya Han entworfen. Also perfekt, um sich nach und nach mit der Maschinenstickerei vertraut zu machen und sich auszutesten!

Wer noch tiefer in das Thema Maschinensticken einsteigen will, kommt hier definitiv auf seine Kosten. Der Sonderedition wurde nämlich zudem die umfangreiche BERNINA Sticksoftware 9 Creator beigelegt. So kannst du deine Wunschmotive selbst erstellen und Fotos oder eigens erstellte Motive einlesen und als Stickmuster ausgeben lassen. So sind beispielsweise auch Logos super schnell als Stickdatei angelegt.

Aber nicht nur, was das Sticken angeht, hat bernette eine Schippe drauf gelegt. Denn ein weiteres exklusives Zubehör ist das kleine Nähfuss-Set, welches Profi-Cosplayerin Yaya Han zusammengestellt hat. Neben den standardmäßig inkludierten zehn Nähfüßen, sind also noch acht weitere Füßchen inkl. Nähfußhalter enthalten:

  • Reißverschlussfuß für nahtverdeckte Reißverschlüsse
  • Säumerfuß
  • Zickzack-Nähfuß mit Gleitsohle
  • Offener Stickfuß
  • Kräuselfuß
  • Universal-Nähfußhalter
  • Schmalkantfuß
  • Einstellbarer Bandeinfasser
  • Bandannähfuß

Technische Details und weitere Informationen zur b79 Yaya Han Edition findest du hier: bernette.com

Leicht bedient und Möglichkeiten ohne Ende

Als jemand, der in seinen Anfängen wirklich eher ungern genäht und bisher auch nur mit alten und mechanischen Nähmaschinen gearbeitet hat, hat mich die b79 Yaya Han Edition von der ersten Sekunde an vom Hocker gehauen. Die Präzision, die Leichtigkeit und die Vielfalt aller Möglichkeiten haben mich schlichtweg begeistert und direkt Lust auf mehr gemacht.

Features, wie in etwa der Nadeleinfädler sind nur Kleinigkeiten, die einem als DIY-Begeisterten aber bereits Zeit und Frustration ersparen. Auch die diversen Konfigurationsmöglichkeiten, wie in etwa das automatische Abschneiden des Fadens oder Vernähen des Fadens haben mich fasziniert. Aber diese kleinen Features sind eher das i-Tüpfelchen auf den unzähligen Funktionen, durch die ich mich in der kurzen Zeit noch gar nicht vollumfassend durcharbeiten konnte.

Neben den zahlreichen Standardstichen, gibt es ebenso eine riesige Auswahl an Zierstichen. Florale Muster, geometrische Stiche oder Buchstaben, alles ist dabei und leicht miteinander kombinierbar. Und ist doch mal nicht der richtige Stich dabei, kannst du ihn direkt in der Maschine, dank Stich-Designer, selbst entwerfen und direkt loslegen.

Obwohl die b79 Yaya Han Edition super umfangreich ist, so ist sie doch übersichtlich gestaltet und äußerst benutzerfreundlich. In nur wenigen Schritten gelangst du direkt im Interface zu einem umfangreichen Guide, welcher dir schnell und einfach verschiedene Funktionen erklärt. Ein Nachschlagewerk war noch nie so einfach punktgenau zu erreichen.

Fragen aus der Community

Einige Fragen aus der Community haben sich bereits sicher im Laufe meines Blogeintrags schon geklärt. Viele technische Informationen habe ich hier nicht aufgelistet, da du sie mit einem Klick direkt hier finden kannst: bernette.com

Scrolle auch bis ganz nach unten, dort findest du verschiedene PDFs, wie in etwa die Bedienungsanleitung oder Kurzübersichten, verlinkt, die dir einen guten Überblick verschaffen.

Achtung: Es handelt sich bei der bernette 79 Yaya Han Edition um eine limitierte Edition.
Sollte sie nicht mehr verfügbar sein, schau dir unbedingt die bernette 79 in der Standard Edition an.

Ein paar letzte Fragen aus der Community, möchte ich in diesem Abschnitt zum Schluss noch gerne kurz beantworten:

Hat sie eine Unterfaden-Überwachung?
Ja, die b79 hat sowohl einen Unterfaden- als auch einen Oberfadenwächter und stoppt die Maschine beim Sticken, falls der Faden reißt oder das Garn leer ist. Anschließend kannst du das Problem beheben und weiter sticken. Empfehlenswert ist es allerdings dann, mit Hilfe der Stickablaufkontrolle ein paar Stiche zurückzugehen und danach den Stickvorgang erneut zu starten.

Wie viel kostet die b79 Yaya Han Edition?
Der Verkaufspreis kann von Händler zu Händler durchaus variieren. Preislich liegt sie etwa um 2.400€. Ich habe allerdings auch schon günstige Angebote entdecken können. Augen offen halten kann sich also lohnen.

Ich kann jedem die bernette 79 Yaya Han Edition nur ans Herz legen. Fahrt zum Händler eures Vertrauens, lasst euch beraten und vor allem, lasst euch dieses Schmuckstück unbedingt einmal live vorführen! Es lohnt sich.
Noch Fragen? Dann schreib mir gerne einen Kommentar!

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Just Cosplay” findest du hier: 
category/just-cosplay/

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Review” findest du hier: category/review/

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Folge mir auf Instagram oder Facebook:
Instagram
Facebook

Diese Bücher habe ich geschrieben:
sajalyn.com/buch

Besuche meinen etsy Shop:
shop/Sajalyn


Meine aktuellen Workshops & Jobs findest du hier:
sajalyn.com/workshop


Aufgeklärt: Was ist eigentlich ein Walking Act?

Vor einigen Wochen haben wir auf meinem Instagram-Kanal über Walking Acts gesprochen. Dabei stellte sich heraus, dass nicht jeder etwas mit diesem Begriff anfangen konnte. Vor allem im Kontext von Cosplay Conventions.

Deshalb widme ich den heutigen Beitrag genau diesem Thema.
Ich möchte dir nicht nur kurz und knapp erklären, was ein Walking Act ist, sondern dir auch Infos mit auf dem Weg geben, was es für dich bedeutet, solltest du selbst auf einem (Cosplay-)Event als Walking Act auftreten wollen.

Als Walking Act beim Cosplay Day im Movie Park 2022
Von links: strikercosplay, sammyscosplay, orincosplay & SajaLyn (ich :P)
Foto: Andreas Kinder

Der laufende Künstler

Walking Acts oder Walk Acts können beispielsweise gebuchte Schauspieler, Pantomime, Gaukler, Zauberer oder Maskottchen sein, die sich durch das Publikum bewegen und direkt mit diesem interagieren. Walking Acts sind in der Regel nicht an eine Bühne gebunden, sondern bewegen sich frei.

Der Reiz am Walking Act besteht darin, dass eine spontane und ungezwungene Interaktion mit einzelnen Besuchern stattfinden kann. Es entsteht ein persönliches, intensiveres und vielleicht auch emotionaleres Besuchererlebnis, als im Vergleich zu einem klassischen Auftritt auf einer Bühne. 

Cosplayer & Lookalikes

Auch Cosplayer sind beliebte Walking Acts. Neben persönlichen Gesprächen oder schauspielerischer Interaktion als der dargestellte Charakter, stehen Cosplayer in der Regel vor allem für Fotos mit den Besuchenden bereit. Das spontane Foto mit dem Lieblingscharakter wird gern zu einer wertvollen emotionalen Erinnerungen.

Theoretisch könnte jeder beliebige Cosplayer auf einer Convention ein Walking Act sein. Allerdings gibt es durchaus deutliche Unterschiede.

Im Gegensatz zu einem Privatbesucher ist ein Walking Act ein Cosplayer mit Verpflichtungen. Ein Walking Act versteht sich als Dienstleister und geht auf die Wünsche und Anforderungen des Veranstalters, also seines Kunden, ein.

Im Vorfeld werden Aufgabenfelder, sowie Einsatzzeiten, Gage, Verpflegung und sonstige Informationen, wie beispielsweise das zu tragende Kostüm, kommuniziert. Außerdem hat jeder Kunde andere Auswahl-Kriterien, die für das jeweilige Event von Bedeutung sind. Einige Veranstalter suchen Cosplayer zu bestimmten Themen oder mit bestimmten Merkmalen. Andere legen ebenfalls Wert auf die Bekanntheit und Reichweite der gebuchten Cosplayer.

Übrigens gibt es durchaus Cosplayer, die sich auf diese Arbeit spezialisiert haben. Häufig trifft man auch sogenannte Lookalikes, also Personen, die bestimmten Berühmtheiten oder deren Charakteren ähnlich sehen, als Walking Act an.

Ein Tag als Walking Act

Deine Pflichten als Walking Act sind natürlich von der Veranstaltung abhängig, für die du gebucht wurdest. Im Vorfeld erhältst du Informationen, wann du wo zu sein hast, ob du spezifische Aufgaben übernehmen oder ob du dich einfach frei über das Gelände bewegen und für Fotos mit den Besuchern bereitstehen sollst.

Bei Jobs in Kinos, begrüßt du beispielsweise die Kinobesucher und stehst für Fotos zur Verfügung. Vielleicht begleitest du sie sogar zu ihren Plätzen.

Wenn du für eine Cosplay Veranstaltung gebucht wurdest, dann ist auf dem ersten Blick von außen vielleicht gar nicht erkennbar, ob du als privater Cosplayer oder eben als gebuchter Cosplayer vor Ort bist. Als Walking Act bist du als Dienstleister unterwegs und dein privates Vergnügen steht hinten an.

Nicht viele Cosplay Conventions buchen Cosplayer als Walking Acts, da bereits von Haus aus sehr viele Besucher im Kostüm an der Veranstaltung teilnehmen werden. Bist du als Walking Act gebucht, dann wird von dir auch eine gewisse Qualität und vor allem aber absolute Zuverlässigkeit erwartet. Vielleicht gibt es eine Parade, an der du teilnehmen sollst oder feste Zeiten, an denen du an bestimmten Spots für Fotos zur Verfügung stehen musst. Dein Tagesablauf richtet sich nach deinem Kunden, also dem Veranstalter und das, was du mit diesem im Vornherein vereinbart hast.

Wie werde ich Walking Act?

Cosplayer als Walking Acts trifft man beispielsweise unter anderem bei Filmpremieren, Filmreleases in Kinos, Festen, Produktvorführungen, Messen und auch auf Cosplay Conventions. Einige wenige Veranstalter schreiben vorab Gesuche für Walking Acts aus oder kontaktieren ihre Wunschkandidaten direkt. Bei den meisten Unternehmen und Veranstaltern kannst du einfach eine Initiativbewerbung einreichen und dich angemessen vorstellen.

Möchtest du dich für ein Event als Walking Act bewerben, ist es wichtig, dass du deine Bewerbung auf das gewünschte Event anpasst. Füge deiner Bewerbung außerdem eine kurze Liste deiner möglichen zum Event passenden Charaktere sowie entsprechende aussagekräftige Fotos bei.

Als Walking Act beim Cosplay Day im Movie Park 2019 – Movie Park Parade
Foto: eosAndy

Erwähne alle für den Kunden wichtige Informationen, wie beispielsweise dein Kostüm-Portfolio, deine bisherigen Erfahrungen oder eventuelle Alleinstellungsmerkmale.

Versetze dich in den Veranstalter und versuche in deiner Bewerbung kurz und übersichtlich alle relevanten Informationen zu verpacken. Vor allem aber: Was macht dich besonders und hebt dich von anderen ab? Hast du außergewöhnliche Kostüme, ein krasses Talent oder mediale Reichweite, die für den Veranstalter interessant sein könnte?

Natürlich besteht ein Verhältnis zwischen dir, als Dienstleister, und dem Kunden aus Geben und Nehmen. Deshalb solltest du auch deine Anforderungen an den Job in deiner Bewerbung inkludieren. Sprich: Benötigst du Räumlichkeiten, um dich vor Ort umzuziehen? Wie sieht es mit Essen und Trinken aus? Und vor allem, was verlangst du im Austausch für deine Dienstleistung als Walking Act?

Deine Anforderungen an den Veranstalter

Beachte bei deinen Forderungen, dass diese realistisch und im Verhältnis zu deiner Leistung und deinem Alleinstellungsmerkmal stehen sollten. Greifst du zu hoch, bekommst du schnell viele Absagen. Natürlich solltest du dich auch nicht unter Wert verkaufen.

Den Veranstaltern steht in der Regel für Buchungen ein gewisses Budget zur Verfügung. Die Höhe dieses Handlungsrahmens ist absolut variabel und für uns von außen nicht einsehbar. Es gibt sogar Events, wie in etwa Filmreleases in Kinos, die komplett ohne Budget durchgeführt werden. Da es sich bei Walking Acts um keinen elementaren Programmpunkt handelt, kannst du in der Regel davon ausgehen, dass hier die Ressourcen eher beschränkt sind.

Deine Anforderungen könnten beispielsweise folgende Punkte beinhalten:

  • Übernahme der Reisekosten
  • Unterkunft
  • Verpflegung
  • Mitbringen einer Begleitperson
  • Gage
  • Räumlichkeiten / Rückzugsort
Elbenwald Festival 2023
Foto: Gina Wetzler

Bedenke bei deinen Anforderungen, welche Punkte unabdingbar für dich sind, damit du als Walking Act auftreten kannst. Hast du als gebuchter Cosplayer noch keine oder kaum Erfahrung, dann bietet es sich durchaus an, bei unbezahlten Jobs Erfahrung zu sammeln und dein Portfolio zu erweitern.

Noch Fragen?

Ich hoffe, der Blogeintrag hat dir einen kleinen, aber umfassenden Einblick in das Thema gegeben. Solltest du noch Fragen haben, dann kannst du mir natürlich jederzeit schreiben. Vielleicht bist du aber auch Teil eines Orga-Teams für Veranstaltungen, dann klick doch mal hier. 😉

In dem grauen Block hier unten habe ich dir noch eine schöne Übersichtsseite mit weiteren Infos zum Thema “Cosplay als Job” verlinkt. Dort findest du auch einen Beitrag zum Thema Kleingewerbe, welches auch für die Arbeit als Walking Act nicht ganz unerheblich ist. Und jetzt: Fröhliches Laufen!

Mehr zu “Cosplay als Job” findest du hier: sajalyn.com/cosplay-als-job

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Folge mir auf Instagram oder Facebook:
Instagram
Facebook

Diese Bücher habe ich geschrieben:
sajalyn.com/buch

Besuche meinen etsy Shop:
shop/Sajalyn


Meine aktuellen Workshops & Jobs findest du hier:
sajalyn.com/workshop

Das schönste Wort der Welt – How to: “Nein sagen”

Hallihallo, ich bin Una!
Hobbycosplayerin seit 2015, Vollzeitchaotin und außerdem mag ich keine Pizza Hawaii. 😉
Ich freu mich sehr mal wieder Gast auf SajaLyns schönem Blog sein zu können!

Dieser Gastbeitrag wurde von Una geschrieben. Du kennst Una noch nicht?
Dann schau unbedingt mal auf ihren Kanälen vorbei: cereza.cos & cerezeontheblog

Das schönste Wort der Welt

Heute soll‘s um das schönste Wort der Welt gehen, nämlich: „Nein“. Kleiner Spaß am Rande, natürlich ist „Pizza“ das schönste Wort der Welt (minus „Hawaii“).
Tatsächlich soll aber wirklich um das Wort „Nein“ gehen.

Ich habe dieses Jahr aktiv angefangen „Nein“ zu sagen. Oder um es zu präzisieren: Ich habe bewusst angefangen Anfragen für Fotoshootings abzulehnen. Bevor Du Dir jetzt Deine Meinung bildest, lass mich präzisieren: Als ich mit Cosplay angefangen habe, war es unglaublich schwierig für mich Fotograf*innen zu finden. Völlig klar – ich kannte kaum jemanden, ich war Anfänger*in, war verunsichert – da spielt viel rein.

Conventions waren für mich DIE Möglichkeit mit Fotograf*innen ins Gespräch zu kommen und oft sind meine Anfragen nach Fotos abgelehnt worden (völlig legitim!). Wenn mich also jemand nach Fotos gefragt hat, war ich sofort Feuer und Flamme und habe kategorisch erstmal: „Ja!“ gesagt.

Dann kam das große böse Virus, keine Conventions und ich habe angefangen über Social Media und liebe Freunde neue Leute, auch Fotograf*innen kennenzulernen. Man sammelt und wächst mit seinen Erfahrungen und so eben auch ich. Inzwischen habe ich recht regelmäßig Fotoshootings.

Foto: azur_seven

Letztes Jahr war ich dann nach langer Zeit mal wieder auf einer Con und habe wie früher eben auch kategorisch „Ja!“ gesagt.

Da fiel mir dann auf, dass mich das gar nicht glücklich gemacht hat. Ich war unglaublich gestresst auf der Con, habe zwischendurch für 2-Minuten-Shootings mit Fremden gepost und ich bin ziemlich sicher, dass ich von Einigen die Fotos auch nie erhalten habe. Hier liegt für mich das Problem, ich hatte gar keine Kontrolle – gestresst in 3 Minuten zwischen irgendwelchen Büschen posen? Das funktioniert bei mir wirklich nicht gut.

Viele der Fotograf*innen hatten auch definitiv keine Erfahrungen im Cosplaybereich. Was auch in Ordnung ist, Vieles aber erschweren kann. Gerade bei sehr kurzen Fotoshootings. Das Ganze war für mich fast wie ein Glücksspiel: erfahre ich was mit den Bildern ist? Gefallen mir die Bilder? Gefalle ich mir auf den Bildern?

Mit wem arbeite ich eigentlich? Was passiert mit den Bildern?

Und ich muss sagen: das sind für mich inzwischen viel zu viele unbekannte Variablen, die mich stressen.

Also, habe ich einige Monate später auf meiner nächsten Convention angefangen, kurzfristige Fotoanfragen, von Leuten, die ich nicht kenne und vor allem deren Portfolio ich nicht kenne, abzulehnen.

Jetzt versteht mich bitte nicht falsch: das können die wunderbarsten Menschen der Welt sein und es können die tollsten Fotos dabei rauskommen… aber das Gegenteil könnte auch der Fall sein.

Und ich muss sagen: Ich hatte nie eine entspanntere Con wie an diesem Tag. Die wenigen Fotoshootings, die ich hatte, hatte ich bewusst. Menschen, die ich kenne, deren Portfolio ich kenne. Ein paar ruhige Minuten genommen und gemeinsam gearbeitet.

Manche nehmen ein solches Ablehnen nicht gut auf und reagieren gekränkt. Die meisten allerdings akzeptieren das. Natürlich sollte man höflich und diplomatisch bleiben, ich sage immer ganz gerne: „Danke für die Anfrage, ich shoote allerdings nicht mit Leuten deren Portfolio ich nicht kenne“.

Und damit hat sich die Sache meistens gegessen. Und beide Parteien gehen ihrer Wege.

Übrigens gilt das auch umgekehrt, wenn ich etwas ablehnen darf, dann dürfen Fotograf*innen das auch.

Man darf immer “Nein sagen”

Man darf immer „Nein“ sagen und eigentlich braucht man dafür auch keinen Grund. Wichtig ist, dass man in sich selbst hineinhorcht und macht, was einem gut tut.

Foto: azur_seven

Ich brauche einfach ein bisschen separate Zeit für Fotoshootings und brauche ein wenig ein Gefühl für mein Gegenüber. Manch Anderer braucht das vielleicht nicht.

„Nein“ sagen, darf kein Tabuthema sein. Man sollte nicht aus Höflichkeit etwas machen, was man vielleicht gerade nicht möchte.

Das ist was ich mit diesem kleinen Beitrag anstoßen möchte. Das soll kein Guide sein, wie man sich auf Cons verhalten soll. Cons sind eine tolle Möglichkeit Leute kennenzulernen, miteinander zu arbeiten. Allerdings sollte man sich wie vor jedem Fotoshooting überlegen, was man für Erwartungen hat und, ob man sich diese gegenseitig erfüllen kann.

Mein Rezept ist vielleicht nicht Dein Rezept… wenn Pizza Hawaii auf deinem Blatt steht, dann ist es übrigens definitiv nicht mein Rezept. 😀

Wie sagt man so schön? „Nein!“

Hach, ja… vielleicht ist es ja doch das schönste Wort der Welt…
An dieser Stelle bedanke ich mich für‘s Lesen und freue mich über einen regen Gedankenaustausch!
Liebe Grüße,
Una

Übrigens sind alle Bilder, bis auf das im Banner auf Cons ensstanden. Vielen Dank an @moped_1, der auch das Banner-Bild fotografiert hat, @haus.of.mel.production und @azur_seven für Eure Zeit, Ideen und Großartigkeit. <3

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Let’s talk” findest du hier: category/lets-talk/

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

“Ich bin dann mal offline und mach’ Pause” – Social Media Detox

“Ich bin auf unbestimmte Zeit offline, Entschuldigung.”

So oder so ähnlich kann man es auf Instagram in den Stories regelmäßig nachlesen. Der ein oder andere Cosplayer meldet sich bei seinen Followern ab und entschuldigt sich gleichzeitig dafür, eine Pause zu nehmen bzw. gerade eben keinen Content zu liefern. Deshalb sage ich: STOPP!

Du musst dich niemals dafür entschuldigen wie und wann du Social Media konsumierst oder Content lieferst. Wenn du nicht gerade ein Influencer bist und Werbedeals eingetütet hast, bist du niemanden, außer dir selbst gegenüber, verpflichtet. Ganz im Gegenteil kann es absolut sinnvoll sein eine Pause zu machen.

Social Media Detox, also das “Entgiften von sozialen Netzwerken”, kann dir helfen, einen gesünderen und vor allem bewussteren Umgang mit diesen Medien zu finden. Die Idee besteht darin, durch eine definierte Pause von sozialen Netzen einen reflektierten Umgang mit diesen zu erlangen.

Wie kann Social Media Detox funktionieren?

Zunächst solltest du dir die Frage stellen, wovon du genau eine Pause nehmen möchtest. Möchtest du von bestimmten Apps und Plattformen Abstand nehmen oder sogar vollständig von deinem Smartphone?

Möchtest du eine hardcore Entgiftungskur oder punktuelles Detoxing machen? Lege fest, wie lange und wie intensiv du auf dein Smartphone bzw. auf bestimmte Apps verzichten möchtest. Reicht dir ein Offline-Tag pro Woche oder möchtest du vielleicht eine siebentägige Pause ausprobieren?

Setze dir realistische Ziele. Auch scheinbar kleine Ziele können große Erfolge hervorrufen.

Du setzt deine eigenen Bedingungen, definiere sie deshalb genau.
Schriftlichkeit schafft Klarheit – Es kann helfen deine Ziele, Regeln und Grenzen vorher schriftlich zu dokumentieren. So kannst du sie dir immer wieder ganz klar vor Augen führen, nachlesen und verinnerlichen. Oder dich eben auch selbst ermahnen, wenn du dich nicht daran hältst.

Hast du deine Ziele und Rahmenbedingungen fest gesetzt, kannst du auch schon loslegen.

Und so kann’s klappen:

  • Finde einen festen Platz für dein Smartphone, anstatt dein Smartphone den ganzen Tag bei dir zu tragen.
  • Schalte dein Handy auf “Stumm” oder noch besser, schalte es ganz aus.
  • Deinstalliere oder archiviere Apps, von denen du eine Pause machen möchtest. Anstatt Zeitfresser-Apps auf den Startbildschirm zu legen, verwahre sie in Unter-Ordnern. So verhinderst du deinen direkten und schnellen Zugriff.
  • Nutze die Funktionen zu Bildschirmzeit bzw. Zeitlimit deines Smartphones / diverser Apps, um nach Ablauf dieser Zeit ermahnt zu werden.
  • Deaktiviere Push-Benachrichtigungen und nutze den Ruhe-Modus.
  • Verbotszone für Smartphones. Steig auf einen analogen Wecker um und deponiere das Handy außerhalb des Schlafzimmers. Anstatt auf der Toilette beim Scrollen durch TikTok zu versumpfen, nimmst du es gar nicht erst mit. Gemütlicher Spieleabend im Wohnzimmer? Das Handy bleibt auf der Kommode im Flur liegen.
  • Nutze eine Armbanduhr, anstatt dauernd dein Handy wegen der Uhrzeit zu checken. P.S.: Smartwatches zählen nicht als Armbanduhr!
  • Plane Unternehmungen ohne Smartphone. Klar, beim Wandern würde ich das Handy auch zur Sicherheit mitnehmen. Aber beim Schwimmbadbesuch brauchst du es nicht und kannst es in einem Schließfach sicher verwahren.
  • Ändere deinen Fokus und beschäftige dich mit Dingen, die dir Freude bereiten. Lies ein gutes Buch, näh ein neues Kleid, bastel neue Props für dein Cosplay oder oder oder
  • Hör auf, dich für deine Online-Abwesenheit zu rechtfertigen.

Was bewirkt die Pause?

Dass mehr Zeit im Reallife und weniger Zeit im Netz grundsätzlich etwas gutes ist, sollte uns allen klar sein. Aber dennoch möchte ich dir ein paar positive Faktoren nennen, die aufgrund des Detoxing entstehen können:

  • Weniger Zeit am Handy bedeutet gleichzeitig weniger Stress. Die ständige Erreichbarkeit, der Drang irgendetwas ausgerechnet jetzt am Handy tun zu müssen, als auch das dauernde Aufleuchten irgendwelcher Benachrichtigungen stresst dich bewusst oder unbewusst.
  • Weniger Stress bedeutet mehr Erholung und eine bessere Gesundheit!
  • Die Kreativität kann ungehindert fließen, da du dich nicht von anderen Dingen so leicht ablenken lässt. Außerdem vergleichst du dich nicht so häufig, weswegen du dich stärker auf dich und deine eigenen Ideen konzentrieren kannst.
  • Auch der vermeintlich kurze Blick auf’s Smartphone kostet viel Zeit. Deshalb führt der Verzicht auch zu mehr Produktivität.
  • Du hast wieder mehr Motivation und Energie für andere bzw. neue Dinge. Manchmal ist eine Pause genau das, was man braucht, um wieder motiviert durchstarten können.

Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Damit ich nicht so viel Zeit auf TikTok verbringe, habe ich die Funktionen zum Zeitlimit aktiviert. Auch für Instagram nutze ich diverse Einstellungen, um die App nicht unnötig lange zu nutzen.

Auch wenn Social Media meine Arbeit und mein Werkzeug ist, so gibt es doch Momente, an denen ich unnötig durch die App scrolle. Die implementierten Funktionen helfen mir dabei, meine Social Media Zeit zu reduzieren und meine Zeit besser zu nutzen!

Also, wann nimmst du dir eine Pause?

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Social Media” findest du hier: 
category/social-media/


Die volle Dröhnung Instagram Tipps, kannst du hier entdecken:
Instagram für Cosplayer


Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Folge mir auf Instagram oder Facebook:
Instagram
Facebook

Diese Bücher habe ich geschrieben:
sajalyn.com/buch

Besuche meinen etsy Shop:
shop/Sajalyn


Meine aktuellen Workshops & Jobs findest du hier:
sajalyn.com/workshop

Detailreiche Brustplatten aus Worbla für dein Kostüm

Hallo ihr Lieben und schön, dass ihr meinen Gastbeitrag zu den Worbla Brustplatten gefunden habt. Ich heiße Mara und auf Instagram findet ihr mich unter „Mayalou.Portfolio“ – oder einem meiner anderen Profile, die jeweils ein eigenes Unterthema meines Fantasy Hobbies behandeln. (Vielleicht ist eins meiner Hobbies auch neue Instagram Profile anlegen. :D)

Dieser Gastbeitrag wurde von Mara geschrieben. Du kennst Mara noch nicht?
Dann schau unbedingt mal auf einem ihrer Kanäle vorbei: 
mayalou.portfolio
mayalou.events
mayalou.treasury
mayalou.creations

Meine ersten Fotoshootings und Projekte im Bereich der inszenierten People-Fotografie habe ich bereits zu Schulzeiten umsetzt, damals noch als Aufgaben im Kunstkurs in der Oberstufe. Meine Leidenschaft für Inszenierungen und Fotografie war geweckt und seit 2014 stehe ich vor der Kamera überwiegend im Bereich Fantasy. Aus der Leidenschaft entwickelte sich mein kreativer Ausgleich zum Beruf und auch ein Kleingewerbe, denn seit einigen Jahren biete ich einen Kostümverleih an und veranstalte Events.

Kostüme – Heißklebe Couture & Worbla Anfänge

Kostüme basteln, Konzepte ausdenken, Kreativität ausleben – das hat mich von Anfang an begleitet. So zogen schnell einige fantasievolle Kostüme bei mir ein oder wurden nachts mit Heißkleber zusammengebaut. Ich hatte neben meinem Studium oder Hauptjob und meinen anderen Hobbies, wie Tanzen und Lesen, immer nur begrenzt Zeit. Zugegeben, habe ich auch nur begrenzt Geduld, daher war mir immer eines wichtig: Es muss einigermaßen schnell gehen.

Viele meiner Kreationen werden immer noch hauptsächlich von Heißkleber zusammengehalten, was ihnen den Namen „Heißklebe Couture“ einbrachte. Auf das Material Worbla stieß ich vor einigen Jahren durch Kamui Cosplay und legte mir die Grundausstattung hierfür zu. So richtig angefangen habe ich dann aber erst durch Monono Creative Arts bzw. ihre Bastelgruppe und Workshops, die während der Corona Zeit ein echter Wohlfühlort für mich waren.

In diesem Beitrag möchte ich den Fokus eher auf die verschiedenen Möglichkeiten und die kreative Gestaltung legen. Zum Beitrag über Worbla Basics geht es hier entlang.

Worbla Brustplatten – the easy way

Worbla Brustplatten, so wie ich sie anfertige, werden auch Worbla Bodys oder „geschummelte“ Brustplatten genannt. Denn eines liegt auf der Hand: man macht es sich hier schon einfacher. Da ich die Platten hauptsächlich für Fotoshootings nutze, ist das auch in meinem Interesse.

Foto: eosAndy

Ganz grundlegend benötigt ihr erst einmal:

  • einen Torso aus stabilem Plastik
  • Heißluftföhn
  • hitzebeständige Unterlage
  • Worbla
  • Werkzeug

Da ihr das Worbla auf dem Plastik-Torso formt, entfällt das genaue Maßnehmen.
Aber Vorsicht: der Torso sollte ansatzweise ähnliche Maße oder Proportionen haben.

Natürlich hat keiner die perfekten Barbie Torso Maße, aber recherchiert lieber etwas länger. Der Torso sollte zudem stabil und aus hartem Plastik sein, damit er sich nicht unter dem Heißluftföhn verformt.

Bei der Wahl des Thermoplasts habt ihr eine kleine Auswahl. Worbla Finest Art lässt sich gut formen, kann aber reißen und später bei der Benutzung der Platte brechen, da es nicht flexibel ist. Ähnlich kann es sich bei Black Art verhalten.

Mein Favorit für Brustplatten dieser Art ist daher Meshed Art, auch wenn es etwas schwieriger zu verarbeiten ist. Durch das eingearbeitete Netz ist das Material stabil, aber dennoch flexibel und die Oberflächenstruktur ist schön glatt.

Mit dem Heißluftföhn, Scheren und verschiedenen Werkzeugen zum Rollen könnt ihr nun den grundlegenden Body bauen.

Außerdem solltet ihr euch auch noch Gedanken machen, wie ihr die Platte später befestigen möchtet. Hier könnt ihr z.B. mit Worbla D Ringe anbringen oder die Platte lochen, um die Brustplatte nachher schnüren zu können.Bei Worbla Meshed Art sind dieLöcher durch das Netz auch einigermaßen stabil, sodass hierbei mit ausreichend Löchern vorsichtig geschnürt werden kann. Die Platte hält damit, aber eine enge Schnürrung wie bei einer Corsage ist nicht möglich. Besser ist es natürlich die Löcher noch zu verstärken.

Step 2: Ornamente

Ist euer Body soweit fertig und glatt gerollt, könnt ihr kreativ werden. Welchen Ausschnitt soll der Body haben? Sollen noch Cut Outs rein? Welche Ornamente könnten wohin kommen?

Ich mache mir im Vorfeld immer grob Gedanken und verfahre dann nach dem Motto „Schauen wa mal was wird“. Für die Ornamente nutze ich Formen aus Silikon, sogenannte Negativformen. Diese gibt es in diversen Shops und bei Amazon, wichtig ist darauf zu achten, dass diese nicht winzig klein und eigentlich für Tortendekoration gedacht sind. Diese Formen lassen sich dann ganz einfach – und wenn man ungeduldig ist wie ich – mit Heißkleber befüllen.

Wenn ihr es korrekter und langlebiger gestalten möchtet, dann empfehle ich an dieser Stelle Worbla Crystal Art. Die Ornamente können dann z.B. ebenfalls mit Heißkleber auf die Platte geklebt werden. Meistens umrunde ich alle Kanten mit Ornamenten und überlege dann, ob bei der weiteren Gestaltung noch andere Materialien, wie z.B. Spitze oder Schuppen aus Foam, hinzukommen. Es hilft also wenn ihr ein Oberthema oder eine Idee für die Platte habt.

Step 3: Farbe

Sind die Ornamente drauf können wir die Platte anmalen. Hier gibt es auch viele unterschiedliche Vorgehensweisen, bei denen jede ihre Vor- und Nachteile hat. Ich bevorzuge Farbspray bei den ersten drei Schritten, aber das ist Geschmackssache.

Sicherheitshinweis: Lest immer die Sicherheitshinweise! Viele Farben und Lacke enthalten organische Lösungsmittel, deren Dämpfe zu Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit führen können.

Das Risiko lässt sich umgehen, indem man auf lösemittelfreie Lacke und Farben zurückgreift, beispielsweise auf wasserverdünnbare Dispersionslacke wie Acryllack.

Spray solltet ihr nur verwenden, wenn ihr die Möglichkeit habt auf dem Balkon oder im Freien zu Sprühen. Denkt bitte unbedingt an eine Atemschutzmaske, Gummihandschuhe und Augenschutz. Achtet darauf nichts einzuatmen und gebt darauf Acht, dass keine Tiere in die Nähe gelangen.

Grundierung: Ich nutze meistens die Grundierung von Army Painter, damit die Heißklebe Ornamente gut grundiert sind. Je nach Farbe grundiere ich ca. ein bis drei Schichten.

Hauptfarbe: Im zweiten Schritt trage ich dann die Hauptfarbe auf. Hier habe ich schon viele verschiedene Sprays und Lacke durchprobiert. Ich liebe Metallic-Farben und bei diesen Lacken muss man meistens vorsichtig sein. Auch hier trage ich 2-3 Schichten dünn auf und lasse sie zwischendurch mehrere Stunden trocknen.

Ornamente bemalen: Die Ornamente bemale ich am liebsten mit der Metallic-Effekt Farbe Maya Gold von Viva Decor. Sie ist etwas teurer, aber sehr ergiebig und hat einen tollen Effekt. Meistens sind es auch hier zwei Schichten. Die Farbe ist auf Wasserbasis, schnell trocknend, hochpigmentiert sowie wisch und wetterfest.

Highlights: Zum Schluss setze ich entsprechend Highlights an den erhobenen Stellen, sowie Schatten an den tiefen Stellen. Dafür dunkle ich die Farbe als Schatten entsprechend ab bzw. helle sie für Lichtreflexe auf. So wird das Ergebnis noch plastischer.

Finish: Zum Abschluss kommt bei mir immer noch Klarlack drüber.

Step 4: Dekoration

Mein liebster und letzter Schritt ist dann die Dekoration. Spitzen-Applikationen, Glitzersteine, Perlenketten, Muscheln, Blattgold… hier könnt ihr eurer Fantasie freien Lauf lassen. Hier ist mein Motto „Mehr ist mehr“ und ich verziere und dekoriere einfach so lange bis es mir gefällt – und das tut es am Ende zum Glück immer.

So, damit bin ich am Ende meines Gastbeitrages angelangt! Ich wünsche euch ganz viel Freude bei euren eigenen Worbla-Projekten und freue mich, wenn ich euch mit meinem Beitrag dazu anregen konnte loszulegen.

Bei Fragen zögert nicht mich zu kontaktieren, ich helfe euch immer gerne weiter.

…psssst auf meinem neuen Profil „mayalou.creations“ findet ihr bald auch mehr Bilder aus meiner Bastelkammer. Über geselliges gemeinsames Basteln per Discord freue ich mich ebenfalls, also schaut gerne auf meinem Server vorbei.

Also bis dann oder bis bald mal! Eure Maya 😊

Ein paar BTS Shootingbilder mit den Platten lasse ich euch noch hier:

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Crafting” findest du hier: /category/crafting

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

5 Tipps für deine Teilnahme beim nächsten Cosplay Contest

Cosplay ist kein Wettbewerb. Außer auf Conventions, denn das gibt es meistens mindestens einen Cosplay Contest und da ist es mehr als erlaubt, sich gegenseitig zu vergleichen. 😉

Wer sich schon einmal für Cosplay-Wettbewerbe interessiert hat, weiß, dass es eine Vielzahl dieser gibt und fast jeder einzelne ist anders als der vorherige. Neben den ganz großen Wettbewerben, wie beispielsweise der “Deutschen Cosplay-Meisterschaft“, dem “European Cosplay Gathering” oder dem “World Cosplay Summit” gibt es auf fast allen Cosplay-Veranstaltungen einen kleineren oder sogar einen relativ großen Cosplay Contest.

Da jeder dieser Wettbewerbe unterschiedlich ist und einen anderen Schwerpunkt hat, legen wir direkt mit dem ersten Tipp los:

Wer die Regeln kennt, ist klar im Vorteil

Du möchtest auf der nächsten Convention unbedingt beim Cosplay-Wettbewerb mitmachen? Dann tu dir selbst einen riesigen Gefallen und lies dir unbedingt rechtzeitig vorher die Regeln durch!

Jeder Contest hat sein ganz eigenes Regelwerk und bestimmte Vorgaben, die deine Chancen und auch deinen Auftritt maßgeblich beeinflussen. Angefangen bei der Wahl des Kostüms, bis hin zur Länge oder sogar der Sprache deines Auftritts. Plane deshalb deine Teilnahme für größere Wettbewerbe rechtzeitig, um alle Details beachten zu können. Contests kleinerer Veranstaltungen hingegen bieten oft an, auch noch spontan am Wettbewerb teilnehmen zu können.

ELBENWALD Festival // Foto: Nina Krüger

Die Regeln dienen übrigens nicht nur zu deiner Orientierung und Planung. Je nach Contest kann es daher auch zu Punktabzug oder Disqualifikation führen, wenn du dich nicht an das Regelwerk hältst.

Dein Auftritt darf maximal eine Minute lang sein, aber du performst deutlich länger? Bei Veranstaltungen mit engem Zeitplan kann es daher durchaus passieren, dass dir nach Ablauf des zugeteilten Zeitfensters einfach das Licht oder die Musik während deines Auftritts abgedreht wird. Schließlich gibt es einen fixen Programmplan mit festen Zeiten, welche nicht überzogen werden dürfen.

Cosplay vs. Charakter – Vorlagen und Referenzen

Für viele Wettbewerbe ist es notwendig vorab entsprechende Vorlagen und Referenzen einzusenden, welche die Jury dann in die Bewertung mit einfließen lässt. Beim Judging beziehen sich die Juroren ausschließlich auf die Vorlagen, die du eingesendet hast. Je besser die Qualität des Bildmaterials, desto leichter kann die Jury beurteilen, wie nahe du bei deiner Umsetzung der Vorlage gekommen bist.

Achte bei der Wahl deines Referenzmaterials für deine Teilnahme beim Contest unter anderem auf diese Punkte:

  • Nutze möglichst hochauflösende Bilder. Verzichte auf kleine verpixelte Referenzfotos, auf denen man kaum etwas erkennen kann.
  • Alle Bilder sollten den selben Charakter im selben Outfit zeigen. Die Jury möchte ungern raten müssen, welche Version der deines Cosplays entspricht.
  • Liefere Bilder von allen Seiten. Zumindest aber von vorne und von hinten.
  • Du hast Referenzbilder zu Details des Charakterdesigns? Immer her damit!

Am Ende des Tages kann die Jury dich nur anhand des von dir zur Verfügung gestellten Bildmaterials vergleichen. Je besser dieses ist, desto besser können die Juroren einschätzen, wie gut du dein Cosplay umgesetzt hast.

Tipp: Nimmst du mit einem eigenen Design teil, dann achte darauf, dass die eingesendete Vorlage auch deinem designten Cosplay entspricht. Im Zweifel erstellst du dir eine neue Vorlage und passt sie deinem fertigen Cosplay an. Das ist der größte Vorteil an deinem Eigendesign!

Beim Prejudging

Bei einigen Wettbewerben gibt es ein Prejudging, bei dem dein Cosplay von den Juroren genau unter die Lupe genommen wird. Das Prejudging findet in der Regel vor dem eigentlichen Contest in einer gesonderten Umgebung statt. Häufig wird dabei auch die Innenseite deines Kostüms betrachtet und befühlt.

Hierbei hast du die Gelegenheit über dein Kostüm zu sprechen und es positiv hervorzuheben. Arbeite dich von oben nach unten und hebe Details hervor, die dir besonders gut gelungen sind. Nutze die Gelegenheit und spreche ausschließlich positiv über dein Cosplay.

Mache nicht den Fehler und fange an all das hervorzuheben, was du vielleicht hättest besser oder anders machen können. Mach die Jury nicht auf Abweichungen oder auf deine Fehler aufmerksam! Deine Aufgabe ist es, dich in einem besonders gutem Licht zu präsentieren.

Manchmal gibt es kein Prejudging, aber stattdessen werden dir auf der Bühne noch Fragen zu deinem Cosplay gestellt. Bereite dich darauf vor deine Arbeit positiv hervorzuheben und auf mögliche Fragen nach Techniken oder Wahl des Materials zu antworten.

Bleib bei der Wahrheit

Eigentlich sollte ich diesen Punkt nicht gesondert aufführen müssen. Leider kommt es aber immer wieder vor, dass beim Prejudging gelogen wird. Sei ehrlich und fair. Dir und den anderen Teilnehmern gegenüber.

Oft hat die Jury auch genug Erfahrung, um sofort zu bemerken, wenn du flunkerst.

Aus Fehlern lernt man – Bitte um Feedback

Nach dem Contest ist vor dem Contest. Egal ob du platziert wurdest oder leider leer ausgegangen bist: Bitte die Jury nach dem Wettbewerb um Feedback. Frag die Juroren woran es vielleicht gescheitert ist und was du hättest besser machen können.

Nutze das Feedback, um deinen Auftritt und dein Kostüm beim nächsten Wettbewerb zu optimieren und deine Chancen zu verbessern oder etwas Neues auszuprobieren. Und jetzt: viel Erfolg für deinen Auftritt!

ELBENWALD Festival // Foto: Nina Krüger

Weitere Beiträge zum Thema findest du hier: 
Cosplay Wettbewerbe – Ein Guide
Erfahrungsbericht: Das Erste Mal – Cosplay Wettbewerb

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Folge mir auf Instagram oder Facebook:
Instagram
Facebook

Diese Bücher habe ich geschrieben:
sajalyn.com/buch

Besuche meinen etsy Shop:
shop/Sajalyn


Meine aktuellen Workshops & Jobs findest du hier:
sajalyn.com/workshop

How to: Composing mit Photoshop – Arielle, die Meerjungfrau

Photoshop ist zweifellos ein mächtiges Tool mit zahlreichen Funktionen, die auf den ersten Blick überwältigend wirken können. Viele Nutzer sind jedoch nicht mit allen wichtigen Funktionen von Photoshop vertraut, die für eine gute Bildbearbeitung unverzichtbar sind. Einige Funktionen sind außerdem nicht intuitiv und erfordern eine gewisse Lernkurve.

Selbst wenn man die Grundlagen von Photoshop beherrscht, kann es eine Herausforderung sein, ein realistisches Composing zu erstellen. Dabei müssen Farben, Licht, Schatten und Perspektive der zu kombinierenden Elemente übereinstimmen und harmonieren. Schon eine geringfügige Abweichung kann das Bild unstimmig wirken lassen und die gesamte Komposition beeinträchtigen.

Dieser Gastbeitrag wurde von David geschrieben. Du kennst David noch nicht?
Dann schau unbedingt mal auf seinem Kanal vorbei: sir8davren

In dieser Anleitung zeige ich euch wichtige Grundlagen und Funktionen von Photoshop, die für eine erfolgreiche Komposition unerlässlich sind. Als Beispielbild dient ein Cosplayfoto von der talentierten SajaLyn als Arielle, welches ihr in diesem Composing verwenden werdet. 

Wenn ihr versuchen möchtet, dieses Composing nachzustellen, könnt ihr gerne hier die benötigten Dateien herunterladen. Diese stammen alle von Pixabay und können frei für Bearbeitungen verwendet werden. Das Cosplayfoto stammt von SajaLyn und darf im Rahmen des Tutorials verwendet werden.

Es ist wichtig, darauf zu achten, dass nur Bilder verwendet werden, die für solche Bearbeitungen erlaubt sind. Möchtet ihr euer Ergebnis auf Instagram teilen, dann schreibt bitte vorab an SajaLyn eine Nachricht mit dem fertigen Bild.

Schritt 1: Model ausschneiden 

Um ein Objekt in Photoshop präzise auszuschneiden, gibt es einige Schritte zu beachten, bei denen gerade der erste Schritt viel Sorgfalt und Feinarbeit benötigt.

Öffnet das Bild „Assets-Arielle.jpg“ in Photoshop und wählt im oberen Menü “Auswahl – Motiv” aus. Diese Funktion ist bei den neuesten Versionen von Photoshop sehr genau und kann euch viel Arbeit ersparen.

Allerdings kann es immer noch Bereiche geben, die ungenau sind. Um diese zu korrigieren, wählt “Auswahl – Auswählen und Maskieren” oder ein Selektionswerkzeug eurer Wahl, um die Auswahl weiter zu verfeinern

Wenn ihr mit der Auswahl zufrieden seid, erzeugt aus der Selektion eine Ebenen-Maske. Das geht im Ebenen-Menü über das Rechteck, das mit einem schwarzen Kreis gefüllt ist. Dadurch schneidet ihr das Objekt nicht destruktiv aus, sondern legt eine Maske darüber. Diese könnt ihr jederzeit anpassen oder auch wieder löschen, ohne Informationen über das ursprüngliche Bild zu verlieren. 

Ebenen-Maske für das Feintuning

Sobald ihr die Maske erstellt habt, empfiehlt es sich, eine weitere Farbebene zu erzeugen und sie in der Ebenen-Reihenfolge unter euer Bild zu schieben. Dadurch liegt die Farbebene “physisch” gesehen hinter dem Arielle-Bild und ihr könnt besser sehen, wo die Maske noch verbessert werden kann.

Wenn ihr die Maske weiter verfeinern möchtet, könnt ihr sie auswählen und dann mit einem schwarzen Pinsel über die Bereiche malen, die ausgeblendet werden sollen. Um bestimmte Bereiche wieder sichtbar zu machen, verwendet einen weißen Pinsel. Dadurch könnt ihr sicherstellen, dass die Auswahl perfekt auf das Motiv abgestimmt ist. 

Eine haarige Angelegenheit

Wenn ihr soweit zufrieden seid, geht es um die Haare. Da Haare sehr fein und dünn sind, ist es fast unmöglich, sie perfekt auszuschneiden, wenn der Hintergrund unruhig ist.

Um euch die Mühe zu sparen, erstellt eine neue Ebene und lege sie direkt unterhalb der Arielle-Ebene. Nehmt einen dünnen Pinsel, drückt die ALT-Taste (Shortcut für das Pipette-Tool) und wählt die Farbe der Haare aus, die am besten für einzelne Strähnen geeignet ist. Danach malt ihr zusätzliche Haare, die durch das Ausschneiden entfernt wurden. Das macht ihr so lange, bis ihr mit allen Bereichen zufrieden seid. 

Schritt 2: Felsen 

Als erstes zusätzliches Element fügt ihr einen Felsen in die Komposition hinzu. Nehmt die Datei „Felsen.png“ und fügt sie in das Bild ein.

Positioniert den Felsen so, dass Arielles Hände auf dem Felsen aufliegen. Als nächstes erstellt ihr eine Gradationskurven-Ebene und platziert sie über dem Felsen. Nehmt den rechten oberen Punkt in den Einstellungen der Gradationskurven-Ebene und zieht ihn nach unten, bis der Felsen dunkler wird (ca. 70% der ursprünglichen Höhe).

Um nur den Bereich unterhalb von Arielles Händen abzudunkeln, färbt ihr die EbenenMaske der Gradationskurven-Ebene komplett schwarz und malt dann mit einem weißen Pinsel die Schatten, die Arielle auf den Felsen werfen würde.

Schritt 3: Details am Model 

Dieser Schritt ist optional, aber ich persönlich wollte das Bild noch authentischer gestalten, indem ich den BH und die Meerjungfrauenflosse des Cosplays durch Muscheln und eine Textur von einem echten Fisch ersetzte. 

Muscheln

Um das Bild noch authentischer zu gestalten, könnt ihr als nächstes die Muscheln hinzufügen. Hierfür ladet ihr die Datei “Muscheln.png” in das Bild und fügt sie als neue Ebene hinzu. Da die Muscheln als Ersatz für den BH dienen sollen, müssen sie an Arielles Körperform angepasst werden

Um dies zu erreichen, macht ihr zunächst aus den beiden Muscheln ein Smart-Objekt, indem ihr mit der rechten Maustaste auf die Ebene klickt und “In Smartobjekt konvertieren” wählt. Dadurch könnt ihr jederzeit Filter oder andere Funktionen auf das Smart-Objekt anwenden, ohne das Originalbild zu verändern. Um das Smart-Objekt zu bearbeiten, doppelklickt ihr einfach darauf und öffnet es in einem neuen Fenster. 

Um die Muscheln an Arielles Körper anzupassen, wählt ihr die Option “Bearbeiten – Transformieren – Formgitter”. Dadurch könnt ihr die Kanten der Muschel auswählen und die Punkte beliebig verschieben, um die Muscheln zu verformen. Achtet dabei darauf, dass die Muscheln möglichst realistisch an Arielles Körper angepasst werden. Das Ergebnis sollte etwa so aussehen: 

Wiederholt diesen Schritt für die andere Muschel, bis ihr mit dem Ergebnis zufrieden seid. Da Arielles Muscheln lila sind, erstellt ihr eine “Farbton/Sättigung”-Ebene über den Muscheln (am besten in einer Gruppe), um sie farblich anzupassen.

Wählt in der Einstellung der Ebene die Option “Färben” und versucht einen schönen Lilaton zu erzeugen, der ausschließlich auf die Muscheln wirkt. Dazu wählt ihr die “Farbton/Sättigung”-Ebene mit der rechten Maustaste aus und wählt “Schnittmaske erstellen”. Dadurch wirkt sich die Farbebene nur auf die darunter liegende Gruppe aus.

Abschließend müsst ihr den BH unterhalb der Muscheln entfernen. Erstellt dazu eine neue Ebene unterhalb der Muscheln, aber oberhalb von Arielle.

Nutzt das Stempel-Werkzeug, um Haut auf die freigelegten Stellen zu malen. Achtet dabei darauf, dass ihr bei den Optionen “Akt. u. darunter” selektiert habt, um die Haut als Referenz nutzen zu können. Wählt eine Stelle mit Haut aus (z.B. den Bauch) und malt über die Stellen, wo der BH noch sichtbar ist. Das Endergebnis sollte dann so aussehen:

Erstellt anschließend wie in Schritt 2 eine Gradationskurven-Ebene mit Maske und malt Schatten unterhalb der Muscheln, um sie realistisch am Körper zu platzieren.

Schwanzflosse

Die Schwanzflosse kann etwas knifflig sein und erfordert ein bisschen Kreativität. Schneidet zunächst die “echte” Schwanzflosse aus dem Bild aus (ihr könnt die Maske von Arielle dafür erweitern) und fügt dann das Bild “Fisch.png” ein.

Da die Qualität des Fischbildes leider nicht die beste ist, müsst ihr darauf achten, die Schwanzflosse nicht zu groß zu skalieren, da der Qualitätsunterschied sonst zu leicht zu sehen wäre. 

Erstellt eine neue Gruppe unterhalb der Ebene von Arielle und füge das Fischbild dort ein. Schneidet dann sorgfältig nur den hinteren Bereich aus, auf dem keine Flossen sichtbar sind. Jetzt werdet ihr bemerken, dass eine einzige Ebene nicht ausreichen wird, um die gesamte ursprüngliche Schwanzflosse zu ersetzen.

Bevor ihr jedoch mehrere Ebenen für die Schwanzflosse erstellt, müsst ihr eine Maske für die Gruppe erstellen. Die Maske sollte idealerweise die gleiche Form wie die ursprüngliche Flosse haben, damit die neue Flosse die gleichen Proportionen hat. 

Wenn ihr nun den Fisch einfügt, seht ihr, dass nur der Bereich sichtbar ist, der auch durch die Gruppenmaske definiert ist. So könnt ihr euch jetzt vollständig auf die Struktur konzentrieren. Erstellt aus dem ausgeschnittenen Fischbild ein Smartobjekt und erzeugt erneut ein Formgitter. Jetzt ist es wichtig, dass die Schuppen sich physikalisch korrekt der Form anpassen.

Achtet darauf, die Punkte nicht zu weit auseinanderzuziehen, damit die Schuppen sich nicht unnatürlich strecken. Sollte also noch mehr Platz nach unten frei sein, kopiert einfach die aktuelle Schwanzflosse und fügt sie unterhalb der zuvor erstellten ein.

Wichtig ist dann, dass die Ebenen der Schwanzflossen flüssige Übergänge haben – das erreicht ihr erneut mit Ebenenmasken. Die fertige Version sollte dann so aussehen:

Schritt 4: Vorder- und Hintergrund

Nachdem ihr das Model für das Bild vorbereitet habt, geht es nun darum, das Gesamtbild zu gestalten. Dazu ladet ihr das Bild “Himmel.jpg” und fügt es als unterste Ebene in die Komposition ein.

Anschließend fügt ihr das Bild “Wellen Vordergrund.jpg” ein und legt es über die Himmel-Ebene. Da nur die Wellen im Vordergrund sein sollen, erstellt eine Ebenenmaske und schneidet die Wellen so aus, dass sie kurz nach Arielle ausfaden und nahtlos in den Himmel übergehen.

Um sicherzustellen, dass die Wellen farblich mit dem Himmel übereinstimmen, dupliziert die Himmel-Ebene (rechte Maustaste auf die Ebene und dann “Ebene duplizieren” wählen) und legt diese über die Wellen-Ebene. Nennt diese Ebene “Blending”. 

Da nur die Farbe und das Licht der Himmel-Ebene interessant ist, wendet einen Gaußschen Weichzeichner an (Filter – Weichzeichnungsfilter – Gaußscher Weichzeichner) und wählt eine sehr hohe Weichzeichnung (150px) aus. Anschließend erstellt eine Schnittmaske, sodass die neue Ebene ausschließlich über den Wellen liegt. Ändert den Mischmodus auf “Multiplizieren” und reduziert die Deckkraft auf 66%

Als nächstes kopiert ihr diese Ebene und ändert den Mischmodus der neuen Ebene auf “Farbe” und reduziert die Deckkraft auf 60%. Das Endergebnis sollte dann wie folgt aussehen:

Schritt 5: Anpassen des Felsens

Als nächstes passt ihr die Farbe des Felsens an: Kopiert die beiden Blending-Ebenen von vorher und legt sie oberhalb der Felsen Ebene. Erstellt eine Schnittmaske für die beiden Ebenen.

Ändert die Deckkraft der Multiplizieren-Ebene auf 100%, den Mischmodus der Farbebene auf „Weiches Licht“ und setzt die Deckkraft auf 75%. Dadurch sollte der Felsen besser mit der Umgebung harmonieren.  

Schritt 6: Arielle anpassen

Für Arielle beginnt ihr wie in Schritt 4 und 5: Ihr kopiert die beiden Blending-Ebenen des Felsens und fügt sie als Schnittmaske über Arielle hinzu. Wichtig dabei ist, dass die Schnittmaske über der Gruppe von Arielle liegt, also auch die Muscheln sowie die Schwanzflosse berücksichtigt werden.

Die “Weiches Licht”-Ebene bekommt eine Deckkraft von 47%, die “Multiplizieren”-Ebene eine Deckkraft von 34%. 

Anschließend müssen Licht und Schatten angepasst werden. Dazu erstellt ihr eine Gradationskurve mit Maske und malt über ihren Körper, sodass ein realistischer Schatten entsteht. Hierbei könnt ihr auch mit weiteren Gradationskurven arbeiten. Das Ergebnis sollte wie folgt aussehen:

Damit Arielle auch etwas Licht bekommt, erstellt zuerst eine Farbebene (Farbe: #f0bb3) und legt sie über die Gradationskurven. Das Licht sollte von rechts kommen und über ihren Körper scheinen.

Um die Übergänge möglichst weich zu gestalten, könnt ihr nach dem Malen des Lichts den Gaußschen Weichzeichner nutzen. Das Ergebnis sollte wie folgt aussehen:

Als letztes Detail fügt ihr noch etwas Rim-Light hinzu. Dabei handelt es sich um eine Lichttechnik, bei der ein helles Licht von hinten auf das Objekt gerichtet wird, um eine klare Trennung zwischen Objekt und Hintergrund zu erzeugen.

Hierfür erstellt ihr eine weitere Gradationskurve mit Ebenenmaske und malt mit einem Pinsel feine Linien am Rand ihres Körpers, sodass das starke Abendlicht der Szene deutlich an ihrem Körper zu sehen ist.

Dabei ist es besonders wichtig, dass möglichst alle Kanten des Körpers berücksichtigt werden, die zum Sonnenlicht zeigen. Auch hier kann der Gaußsche Weichzeichner am Ende helfen. Das Bild sollte dann wie folgt aussehen:  

Schritt 7: Reflexion

Um das Bild noch realistischer zu gestalten, fügt ihr eine Reflexion von Arielle und dem Felsen in das Bild ein. Dazu dupliziert ihr alle Ebenen von Arielle und dem Felsen (einschließlich aller Farb- und Lichtebenen), indem ihr sie auswählt und dann die Tastenkombination Strg+J verwendet.

Fügt die neuen Ebenen in eine einzige Ebene zusammen, indem ihr sie auswählt und dann im Kontextmenü die Option “Auf eine Ebene reduzieren” auswählt. 

Wandelt die neue Ebene in ein Smart-Objekt um und beginnt es zu transformieren, indem ihr auf “Bearbeiten -> Transformieren -> Vertikal spiegeln” geht. Bewegt das Smart-Objekt dann so, dass es direkt unter dem Felsen positioniert ist. Verwendet bei Bedarf eine Ebenenmaske, um Teile der Reflektion zu maskieren. 

Stellt den Mischmodus der Reflexionsebene auf “Weiches Licht” mit einer Deckkraft von 66%. Wendet anschließend den Gaußschen Weichzeichner mit einem Radius von 21 Pixeln und zusätzlich einen Bewegungsunschärfe-Filter mit einem Radius von 54 Pixeln an, um die Reflexion weicher und realistischer aussehen zu lassen. 

Das Endergebnis sollte wie folgt aussehen:

Schritt 8: Wellen

Um das Bild noch dynamischer wirken zu lassen, könnt ihr Wellen hinzufügen, die an Arielle und dem Felsen abprallen. Dazu öffnet das Bild “Wave.jpg” als eigenes Bild und wählt nur die Gischt der Wellen aus.

Hierfür nutzt ihr das Tool “Auswahl – Farbbereich” und wählt mit der Pipette das Weiß der Gischt aus, mit einer Toleranz von 17. Die Vorschau sollte wie folgt aussehen:

Danach erstellt ihr eine Ebenenmaske, um das Meer auszublenden und macht die Ebene zu einem Smart-Objekt. Fügen die Ebene per Drag-and-Drop in die Komposition ein und schiebt sie nach oben als 1. Ebene.

Da ihr die Ebene mehrmals benötigt, erstellt eine Gruppe namens “Gischt” und schiebt die Ebene dorthinein. Skaliert die Ebene proportional, damit die Wellen gut ins Bild passen.

Anschließend kopiert ihr zwei Blending-Ebenen und nutzt sie als Schnittmaske für die Gruppe. Eine Blending-Ebene hat den Mischmodus “Multiplizieren” mit 100%, die andere “Farbe” mit 38%.

Nun könnt ihr die Gischt-Ebene so oft einfügen, wie ihr möchtet und gegebenenfalls Ebenenmasken nutzen, um unschöne Reste des Originals zu entfernen. Das Endergebnis sollte dann so aussehen:

Schritt 9: Zusätzliche Assets 

Hier könnt ihr euch noch entscheiden, ob ihr weitere Elemente in das Bild hinzufügen möchtet. Ihr könnt das Bild „ship.png“ und „Möwe.png“ verwenden und in das Bild einfügen. Die Schritte wären ähnlich wie für den Felsen oder Arielle.

Wichtig: Achtet darauf, dass wenn die Elemente im Hintergrund sind, diese unscharf sein müssen. Das könnt ihr hier auch am besten mit einem Gaußschen Weichzeichner erreichen.

Das fertige Ergebnis könnte dann wie folgt aussehen:

Schritt 10: Finalizing

Sobald ihr mit dem Bild zufrieden seid, könnt ihr nun noch etwas mehr heraus holen: Erstellt eine neue Ebene, die ihr ganz nach oben zieht und nutzt die Kombination „STRG + ALT + Shift + E“, wodurch das gesamte Bild auf eine neue Ebene gestempelt wird.

Aus dieser neuen Ebene macht ihr wie gewohnt ein Smart-Objekt und öffnet den Camera Raw-Filter. Dort stehen euch verschiedene Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung. Ihr könnt nach Belieben diverse Grundeinstellungen wie Licht und Farben verändern oder auch einen der vorgefertigten Filter auswählen.

Ich habe mich für den “Künstlerisch 8”-Filter entschieden und die Einstellungen wie folgt angepasst:

Danach habe ich erneut eine Kopie des Bildes erstellt und daraus ein Smart-Objekt gemacht. Über „Filter-Renderfilter-Blendenfilter“ habe ich der Sonne etwas mehr Strahlkraft verliehen und anschließend mittels Maske die Strahlung etwas angepasst. 

Somit ergibt sich dann das finale Bild:

Worte zum Schluss

In diesem Tutorial habt ihr eine digitale Illustration erstellt und dabei verschiedene Techniken der Bildbearbeitung und des Composings kennengelernt. Ihr haben mit der Wahl des richtigen Ausgangsbildes begonnen, dann die Elemente der Composition ausgeschnitten und mittels Ebenenmasken und Blending-Modi miteinander verschmolzen. Dabei habt ihr auch die Möglichkeiten von Camera Raw und Blendenfiltern genutzt, um dem Bild mehr Tiefe und Dynamik zu verleihen. 

Ich hoffe, dass ihr durch dieses Tutorial inspiriert wurdet und Lust bekommen habt, eine eigene Idee umzusetzen. Also lasst eurer Kreativität freien Lauf und habt Spaß dabei! 

Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr mich gerne über Instagram kontaktieren – ich stehe euch gerne zur Verfügung! 

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Posing & Fotografie” findest du hier: category/posing-fotografie/

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

How to: Gekaufte Cosplays anpassen – Upcycling Ideen

Wir leben im Cosplay-Paradies. Wenn man bedenkt, dass es vor einigen Jahren noch fast unmöglich war qualitativ hochwertige Cosplays zu kaufen, so wird man heutzutage regelrecht mit einer Auswahl von tollen Kostümen zu vergleichsweise niedrigen Preisen überschüttet.

Während man früher kaum um’s selber machen rum kam, ist es heute fast nur noch eine persönliche Entscheidung. Außerdem finden gekaufte Cosplays inzwischen immer mehr Akzeptanz. Die leidige Diskussion “Kaufen vs. Selber machen” wird seltener geführt. Jeder macht das, woran er Freude hat.

Anziehen und fertig?

Wer Cosplays kauft, weiß, dass es meist nicht nur mit “anziehen und fabelhaft aussehen” getan ist. Kostüme von chinesischen Cosplayshops sind Massenware von der Stange und werden nach einer definierten Maßtabelle angefertigt. Je nach Shop sind aber auch Maßanfertigungen möglich.

Davon auszugehen, dass dein gekauftes Cosplay sofort perfekt sitzt, endet meist nur in einer Enttäuschung. Das gilt auch für Second-Hand-Käufe. Sicher, ein perfekt sitzendes Kostüm kann vorkommen, ist aber eher die Ausnahme. Passt das Kostüm nicht richtig, kannst du selbst Hand anlegen, um das Beste für dich herauszuholen.

Lese-Tipp: Cosplays online kaufen – Tipps & Tricks

Ein Stück kleiner

Da es in der Regel deutlich einfacher ist ein Kleidungsstück kleiner zu machen, kann es sinnvoll sein, beim Kauf im Zweifel die größere Größe zu wählen. Je nach Schnitt und Design ist aber auch dies nicht unbedingt optimal.

Ich selbst habe häufig das Problem, dass ich “unten herum” eine größere Größe benötige, als “oben herum”. Hat das Kostüm einen weiten Rock, orientiere ich mich eher an den Maßen für das Oberteil. Besteht das Cosplay aus einem engen Rock oder einer Hose, richte ich mich nach den Maßen für das Unterteil. Dabei beziehe ich außerdem das für das Kostüm verwendete Material in meine Entscheidung ein und wäge ab.

Wenn ich meine Cosplays enger nähe, nutze ich meist Abnäher oder setze innen eine zweite Naht neben die ursprüngliche. Um zu sehen, wo ich neue Nähte platzieren muss, wende ich das Kleidungsstück auf links und ziehe es an. Mithilfe eines Spiegels setze ich dann Stecknadeln. Nachdem ich das Stück ausgezogen habe, setze ich die Nadeln sorgfältig neu. Dann wird genäht!

Achte beim enger machen unbedingt darauf den richtigen Stich sowie farblich passenden Faden zu verwenden. Verwende bei elastischen Stoffen wie Jersey oder Spandex also einen Stretch-Stich. Bei Röcken kannst du beispielsweise den eingenähten Gummi etwas abnähen oder die Länge des Rocks kürzen.

Schau dir dein Kleidungsstück ganz genau an und entscheide dann anhand des Designs, welche Schritte notwendig und vor allem möglich sind.

Ein Stück größer

Wenn das Kostüm zu klein ist, wird es schon deutlich schwieriger. Aber auch wenn es aussichtslos scheint, so gibt es zumindest eine Option auf Upcycling! Je nachdem an welcher Stelle das Cosplay zu eng sitzt, kannst du ein passendes Stück Stoff einsetzen. Am besten schneidest du dir dafür ein Stück in Form eines Dreiecks zurecht.

Manchmal hilft es auch den im Kostüm eingesetzten Gummizug mit einem etwas längeren Gummiband zu ersetzen. Ist das Cosplay eine ganze oder sogar mehrere Nummern zu klein, ist es wohl besser das Kostüm weiterzugeben und die passendere Größe neu zu bestellen.

Form und Stabilität

Korsettstäbchen, Kabelbinder, Stäbchenband, Spiralfedern oder oder oder

Manchmal ist das Cosplay weder zu klein noch zu groß, aber dennoch sitzt es nicht richtig. In diesem Fall können beispielsweise Korsettstäbchen Abhilfe schaffen.

Es ist zwar etwas fummelig, aber es gibt Möglichkeiten, um nachträglich Stäbchenband einzuarbeiten. Manche Cosplayer nutzen statt richtigen Korsettstäbchen auch Kabelbinder. Damit habe ich bisher aber noch keine Erfahrungen gemacht.

Um die Stäbchen nachträglich in das Kostüm einzuarbeiten musst du dir zunächst darüber klar werden, wo du diese einnähen kannst. Bei meinem Alice Cosplay war es nicht so wichtig, ob man auf der schönen rechten Stoffseite Nähte sehen würde, da eine weitere Lage Stoff sowie das Oberkleid diese verstecken würden.

Es gibt aber Kostüme, da würden diese Nähte das Gesamtbild zerstören. Manchmal kann man mit Hilfe von Einfassband Tunnel für die Stäbchen vorfertigen. Diese Tunnel kannst du dann per Hand verdeckt an das Innenfutter nähen. So sind von außen keine Nähte sichtbar. Wenn das Nahtbild egal ist, kannst du die Tunnel natürlich auch mit der Nähmaschine anbringen.

Mehr Stoff! Mehr Material!

Manchmal geben auch weitere Lagen Stoff dem ganzen Konstrukt mehr Form und vor allem mehr Fülle. Daher habe ich bei meinem Alice Cosplay an mehreren Stellen Stoff angenäht, um die Form zu definieren. Natürlich helfen bei Kleidern häufig auch Petticoats und Reifröcke, um eine tolle Silhouette zu erhalten. Hast du schon mal darüber nachgedacht deine Petticoats und Reifröcke zu kombinieren?

Für Alice habe ich drei farblich passende Petticoats besorgt, um das Kleid möglichst bauschig wirken zu lassen.

Eines meiner ersten Cosplays überhaupt – Sally aus The Nightmare Before Christmas – war ein Faschingskostüm mit Aufdruck, welches ich mit Stoffapplikationen und Ziernähten aufgewertet habe. Das eigentlich etwas billig verarbeitete Faschingskostüm wurde so schnell zu einem Cosplay für das ich damals – und auch noch heute – wirklich viele Komplimente bekommen habe!

Sicher, es ist eine Menge Arbeit ein gekauftes Stück aufzuwerten, aber Upcycling kann sich lohnen. Außerdem ist Upcycling auch gut für Anfänger geeignet, die vor der Nähmaschine und großen Projekten noch etwas Respekt haben. Auch für alte Hasen ist es eine schöne Gelegenheit, um Gekauftes zu individualisieren und aufzuwerten.

Es gibt viele Methoden, um die Form zu verstärken oder sogar neu zu definieren. BH-Schalen, Schulterpolster und Co. sind unter anderem ein effektives Mittel.

Prinzipiell ist es immer schwierig, wenn man bereits zusammengesetzte Kleidungsstücke mit weiteren Nähten oder Stoffstücken versehen muss. Unter der Nähmaschine ist häufig nicht genug Platz oder das Kostüm lässt sich nicht so einfach an die richtige Position schieben. Nähte werden schnell mal etwas schief oder man erwischt nicht jedes Stück richtig.
Kleben ist unter Umständen nicht die beste Option, auch wenn es im ersten Moment scheinbar die einfachste Methode wäre. Es ist also viel Geduld gefragt!

Vlieseline, dein Freund und Helfer

Wenn es um Schleifen geht, dann denke ich immer sofort an Vlieseline. Diese gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Achte bei deiner Auswahl also auf deinen Stoff und überlege dir wie stark der Effekt sein soll. Häufig tut es aber auch das Stück Vlieseline aus dem Fundus.

Wenn ich Schleifen nähe, dann nutze ich meist für jede Stoffseite etwas von der Bügeleinlage, um eine stabile Schleife zu erhalten. Wenn du die Schleife selbst nähst, macht es durchaus Sinn die Vlieseline festzubügeln, bevor du die Schleife zusammennähst. So fixierst du die Vlieseline zusätzlich mit deiner Naht.

Bei meinem gekauften Schwester Joy Cosplay konnte ich sogar noch nachträglich eine Bügeleinlage einsetzen. Dadurch wurde aus der traurig nach unten hängenden Schleife, eine der Schwerkraft trotzende!

Neben Vlieseline bietet sich je nach Kostüm auch ein Stück Draht an. Du kannst diesen einnähen, festkleben oder einfädeln. Achte auf die Dicke des Drahts und auch darauf, ob die Enden spitzkantig sind. Klebe diese im Zweifel ab, damit sie dir keine Löcher ins Kostüm stechen oder dich piksen.

Paint Job – Weathering, Shading & Co

Dein Cosplay auf deinen Körper anzupassen ist zwar der wichtigste Faktor, aber es gibt noch viele weitere Faktoren, welche die Wirkung deines Kostüms bestimmen. Dein Kostüm sitzt perfekt, aber irgendwie bist du noch nicht so richtig glücklich damit? Vielleicht hilft es etwas Farbe ins Spiel zu bringen!

Shades of Color

Viele Cosplayer nutzen Shading, um ihr Kostüm plastischer wirken zu lassen. Das bedeutet nichts weiter als zu schattieren, um Objekte dreidimensionaler wirken zu lassen. Letztendlich ein Spiel mit Licht und Schatten.

Du kannst dein komplettes Cosplays mit dieser Methode bemalen oder du arbeitest punktuell. Bei meinem She-Ra Cosplay von der Stange, habe ich vor allem die goldenen Elemente mit Acrylfarbe bearbeitet. Braune bis schwarze Farbe für die Schattierung und ein sehr heller Goldton für einen stärkeren Lichteffekt.

Bei manchen Kostümen kann es auch klasse wirken, alle Nähte mit schwarzer Stoffmalfarbe sanft zu schattieren. Das erzielt einen tollen plastischen Effekt! Am besten geht das mit einer Airbrush. Aber keine Sorge, wenn du keine zur Hand hast, denn es funktioniert ebenfalls mit Schwamm und Pinsel.

Farbverläufe, Muster oder Farbeffekte sind nur ein paar Möglichkeiten, um dein Kostüm aufzuwerten. Egal ob akkurat nach Vorlage oder ganz nach deinem Geschmack – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Dreck, Dreck und noch mehr Dreck

Je nach Charakter kommt für das Upcycling auch eine gute Portion Weathering in Frage. Sicher, das hört sich erst widersprüchlich an, aber etwas Dreck kann dein Kostüm aufwerten. Denken wir vor allem an mittelalterliche oder abenteuerliche Charaktere, dann kann ein nigelnagelneues Outfit irritierend wirken.

Beim Weathering kannst du richtig kreativ werden, denn hierbei ist alles erlaubt! Du kannst dein Cosplay an ein Auto binden und es durch die nächste Wald- und Wiesenlandschaft zerren. Stahlbürste, Schere, Acrylfarbe, Schlamm, Schwarztee oder Stoffmalfarbe – “zu viel” gibt es beim Weathering nicht.

Am liebsten arbeite ich persönlich mit Acrylfarbe gemischt mit Wasser. Je nach Material ist das Weathering wieder auswaschbar oder eben permanent. Mach dir keine Sorgen, ob du akkurat oder sauber genug arbeitest, beim Weathern ist alles erlaubt!

Make it pretty

Bereits kleine Änderungen können einen großen Unterschied bewirken. Manchmal muss man aber auch ganze Elemente eines Kostüms austauschen. So beispielsweise auch das Rotkehlchen auf dem Hut meines Mary Poppin Cosplays. Der ursprünglich vorhergesehene Vogel war kaum als solcher erkennbar.

Die Knöpfe der meisten Kostüme aus internationalen Cosplayshops sind nicht wirklich fest angenäht. So kann es schnell passieren, dass du diese bereits vor dem ersten Tragen neu befestigen musst. Eigentlich die perfekte Gelegenheit, um akkuratere oder einfach hochwertigere Knöpfe zu verwenden.

Stehst du auf Spitze, Bordüren, Perlen und etwas “Bling Bling”? Tob dich aus und nutze alles was du hast, um deine gekauften Cosplays zu verzieren und einzigartig werden zu lassen. Details wie Strasssteine lassen dein Kostüm plötzlich äußerst hochwertig wirken. Übrigens, bedruckte Muster kannst du mit viel Muße auch per Hand besticken und dein Kostüm so auf das nächste Level bringen!

Ich könnte dir sicherlich noch unendlich viele Upcycling Beispiele aufzählen. Aber ich hoffe, dass dir diese kleine Einblick einen Boost für deine Motivation und auch für deine zukünftigen Projekte gegeben hat!

Optimiere dein Cosplay ganz nach deinem Geschmack. Verleih deinem Kostüm deine ganz eigene Note und vor allem: Hab Spaß!

Hast du selbst noch ein paar Tipps, wie man Second Hand Cosplays oder Kostüme von der Stange aufwerten kann? Dann ab in die Kommentare damit!

Weitere Beiträge zum Thema findest du hier: 
Cosplays online kaufen – Tipps & Tricks
Sicher an Cosplays kommen: Wie bezahlt man das am besten?
Cosplays kaufen auf Aliexpress
All About Cosplay – 013 Cosplays online kaufen (Podcast)
Kaufen vs. Selber machen

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Folge mir auf Instagram oder Facebook:
Instagram
Facebook

Diese Bücher habe ich geschrieben:
sajalyn.com/buch

Besuche meinen etsy Shop:
shop/Sajalyn


Meine aktuellen Workshops & Jobs findest du hier:
sajalyn.com/workshop

So baust du Props aus Styrodur

Erstmal ein freundliches Hallo an alle, die sich gerade hier bei meinem Beitrag zu Styrodurbearbeitung bzw. Propbau hergefunden haben! Mein Name ist Marco und im Internet bin ich unter dem Namen “Eranos Cosplay” zu finden.

Dieser Gastbeitrag wurde von Marco geschrieben. Du kennst Marco noch nicht?
Dann schau unbedingt mal bei ihm vorbei: Eranos Cosplay

Seit 2016 bin ich im Bereich Cosplay aktiv und von Beginn an dem Werkstoff Styrodur verfallen! In den letzten Jahren habe ich Workshops und Craftings auf Messen wie zum Beispiel der Mexx, Dedeco oder der Jenaco darüber abgehalten und schon viele für den vielseitigen Werkstoff faszinieren können.

Was ist Styrodur und was kann ich denn damit anfangen?

Unter Styrodur versteht man Hartschaumplatten, genutzt als Dämmmaterial beim Hausbau, welche man für so ziemlich alle Props verwenden kann, die man sich vorzustellen vermag. Von einfachen Bögen und Schwertern angefangen, über Hufe oder sogar Sturmgewehre! Die einzige Grenze ist die eigene Fantasie.

Zunächst mal sei gesagt dass die Bezeichnung Styrodur ein Markenname ist. Bei der Beschaffung solltest du also nach XPS Platten suchen, am Besten eignet sich dafür ein Baumarkt in der Nähe. Mit durchschnittlich 7-8€ für eine 125cmx60cm Platte (Preis weicht je nach Dicke ab) bist du damit auch auch bei einem sehr günstigen Werkstoff gelandet.

Dabei sollte auch darauf geachtet werden, dass die Platten einzeln und nicht im Paket, käuflich sind.
Auch spielt die Farbe eine sehr wichtige Rolle! Die gelben Platten haben die beste Beschaffenheit für unser Vorhaben. Weiß ist auch noch gut, vom Fliederfarbenem und Grünem sollte allerdings Abstand genommen werden!

Aber WIE kann ich denn damit etwas anfangen?

Styrodur lässt sich sehr leicht bearbeiten und an Werkzeugen wirst du dich auch nicht in Unkosten stürzen müssen. Hauptutensilien sind ein Stift, ein Metallsägeblatt, ein Cuttermesser und Schleifpapier.
Da es ein sehr leichtes und weiches Material ist, aber nicht nachgiebig wie Schaumstoff (Eva), ist die Bearbeitung mit dem Cuttermesser und das Schleifen eine sehr angenehme Arbeit.

Beginnen wir mal mit den Steps zum Erschaffen eines Props:

Als erstes zeichnest du den gewünschten Umriss deines Werkstücks auf deine Platte.
Wenn du eine künstlerische Veranlagung hast kannst du das gern freihändig machen.
Da ich nicht zu diesem ausgelesen Kreis gehöre, habe ich mir eine Vorlage ausgedruckt und sie entsprechend ausgeschnitten. Achte darauf, dass du dein Prop nicht in der Mitte der Platte zeichnest um nicht zu viel Restplatte zu verschwenden und möglicherweise weniger heraussägen zu müssen.

Gesagt getan, jetzt wird diese Form ausgesägt. Nimm dazu das Sägeblatt – mit Panzertape kann man einen guten provisorischen Griff erstellen – und säge deine 2D Form heraus.

Tipp: Bewege die Klinge ausschließlich vertikal, also hoch und runter! Die Bewegung nach vorn geschieht von ganz allein. Sobald du nach vorn drücken würdest, verklemmst du und es wird unnötig schwer.

Nun kommen wir zum schönen Part. Zeichne alle Details Stück für Stück auf und schneide mit dem Cuttermesser entsprechende Vertiefungen ein. Nimm dir Schleifpapier und eine Feile zur Hand, falls du starke Vertiefungen einbringen musst.

Tipp: Wie man Rundungen mit einem simplen Trick erstellt kannst du bei meinem Tutorial sehen:

Zum Schluss nimmst du dein Schleifpapier zur Hand und überschleifst alles zu schönen Rundungen und glatten Flächen.

Wenn du Risse, Kerben oder Löcher aus Versehen ins Prop gemacht hast, ist das kein Problem!
Besorge dir Spachtelmasse (findest du in Tuben im Baumarkt) und spachtel damit alles Ungewollte zu, lasse es trocknen und schleife im Anschluss überflüssiges weg.

Das wars! Dein Prop ist fertig!

Das Finish

Um es vor Wind, Wetter und Beschädigungen zu schützen und es richtig färben zu können, solltest du es noch coaten, also ummanteln. Als schnelle und günstige Variante kannst du es mit mehreren Schichten Holzleim einspinseln. Ansonsten eignet sich auch eine schnelle aber teurere alternative ‘Aubinol‘.

Soll es mehr aushalten können?
Dann ist die beste Lösung, es mit Worbla zu coaten. Schau dir hierfür gerne den Beitrag von Monono Creative Arts an: Worbla Basics

Schlussendlich wirst du ein tolles Prop erhalten über das zu Recht stolz sein darfst! Lehn dich doch einfach mal zurück und genieße das Gefühl getaner Arbeit und die Freude es endlich komplett in den Händen halten zu können!

Nun, das war einiges an Lesestoff! Hoffentlich konnte ich etwas meiner Begeisterung auf dich übertragen.
Wenn noch offene Fragen in deinem Kopf herumschwirren, dann zögere keine Sekunde dich bei mir zu melden.
Als stark infizierte Person des Helfersyndroms bin ich jederzeit sehr gern bereit, dich mit all meinem begrenzten Wissen zu unterstützen.


Ab mit dir ans Styrodur und viel Spaß beim Craften deines ganz eigenen Props!

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Crafting” findest du hier: category/crafting/

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Video Killed the Instagram Star – Tipps für dein nächstes Reel

Heute möchte ich dir wieder einige Erkenntnisse aus dem Marketing-Universum über erfolgreiche Reels näher bringen. Auch wenn Instagram beschlossen hat, den Fokus wieder etwas mehr auf Fotos zu legen, so werden vertikale Videos nicht mehr verschwinden. Mit folgenden Tipps kannst du dazu beitragen, dass dein nächstes Reel viral geht!

Lese-Tipp: Instagram Reels

TikTok first

TikTok macht es vor und Instagram macht es nach. Da ist es umso passender, dass sich in der Marketingwelt der Grundsatz “TikTok first” durchgesetzt hat. Es hat sich gezeigt, dass Videos, welche auf TikTok außerordentlich gut performen, eine gute Chance haben, dies ebenfalls auf Facebook und Instagram zu tun.

Bist du also auf der unterhaltsamen Videoplattform aktiv und hast ein paar Videos, die besonders gute Views erzielt haben, dann ran an den Uploadbutton. Recycle deinen erfolgreichen Content und hauche ihm auf Instagram ein zweites Leben ein.

Aber Achtung: Am besten lädst du dir das Video ohne Wasserzeichen runter, damit du es als “Originalcontent” auf Instagram hochladen kannst. Meta ist nämlich kein Fan von Videos mit dem bunten TikTok Logo!

Voice Over – Die Stimme aus dem Off

Wir Menschen lieben es, wenn wir nicht nur gesichtslosen Content, sondern Content mit Persönlichkeit konsumieren können. Sicher, Geschmäcker sind verschieden, aber genau das macht den Reiz aus. Inzwischen gibt es viele Funktionen, um die eigens produzierten Videos zu vertonen. Tolle Spracheffekte oder simpel, aber mächtig, die eigene Stimme.

Gib deinen Videos persönlichen Charme und nutze die Macht des Voice Over. Noch besser? Zeig dich mindestens einmal kurz in deinem Video. So können potentielle Follower eine Verbindung zwischen dir und deinem Content aufbauen.

Tipp: Nutze das Headset deines Smartphones für Voice Over Aufnahmen! Die Qualität der Tonspur ist damit unter Umständen besser.

Snackable Content

Wer die Entwicklung von Social Media und diversen Videoplattformen verfolgt hat, dem wird nicht entgangen sein, dass Videos kürzer anstatt länger werden. Analog hierzu hat sich unsere Aufmerksamkeitsspanne entwickelt. Ist das Video nicht interessant genug oder dauert der Einstieg zu lange, dann swipen wir weiter.

Gerade deshalb ist es wichtig in den ersten Sekunden, am besten Sekunde 2-3, den Hook zu integrieren. Oder zumindest den ersten Cut zu setzen. Ein Hook ist etwas spannendes, das in deinem Video passiert und sofort die Aufmerksamkeit des Betrachters fesselt. Es ist absolut wichtig, dass dies in den ersten Sekunden passiert. Kommt er zu spät, hat der Betrachter vielleicht schon längst weiter gescrollt.

Um den Betrachter weiterhin bei Laune zu halten, solltest du auch mit vielen Schnitten arbeiten. Gerade für TikToks und Reels können es kaum genug Cuts sein. Schnelle Schnitte sorgen für ein abwechslungsreiches Bild und halten deine Follower bei Laune.

Tipp: Wechsle für deine Videos, wenn möglich, häufig den Hintergrund. So muss der Betrachter bei jedem Schnitt ein neues Hintergrundbild verarbeiten und verweilt länger auf deinem Video.

Und das freut den Algorithmus!

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Social Media” findest du hier: 
category/social-media/


Die volle Dröhnung Instagram Tipps, kannst du hier entdecken:
Instagram für Cosplayer


Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Folge mir auf Instagram oder Facebook:
Instagram
Facebook

Diese Bücher habe ich geschrieben:
sajalyn.com/buch

Besuche meinen etsy Shop:
shop/Sajalyn


Meine aktuellen Workshops & Jobs findest du hier:
sajalyn.com/workshop