Screen Accurate Pieces (kurz: SA)… Wir alle lieben sie und wollen sie! Wer kennt es nicht? Man sieht eine Serie oder einen Film, verliebt sich in einen Charakter und möchte ihn unbedingt cosplayen. Was also ist dafür besser geeignet als die originalen Marken-Teile?
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Doch wie finde ich eigentlich die in der Verfilmung genutzten Kleidungsstücke? Und wie kommt man da ran? Nun ja, da gibt es einige Möglichkeiten.
Dein Markenwissen ist gefragt
Zuerst solltest du wissen von welcher Marke dein auserwähltes Kleidungsstück ist. Hierfür können spezielle Seiten wie zum Beispiel wornontv.net, shopyourtv.com oder auch spotern.com behilflich sein. Auch auf spezifischen Instagram Accounts oder Facebook Gruppen, die sich diesem Thema widmen, kannst du fündig werden.
Wenn du die Marke deines gesuchten Kleidungsstück herausgefunden hast, kannst du dich nun auf die Suche danach begeben.
Auf der Suche
Die erste Anlaufstelle ist natürlich das Geschäft, bzw. Online-Shop dieser Marke sowie andere Shops, die diese Marke im Sortiment haben. Ist das Teil überall ausverkauft oder sogar ein Vintage Stück, musst du deine Suche vertiefen. Auch hier gibt es viele Möglichkeiten. Um fündig zu werden, gehört manchmal auch etwas Glück dazu.
In diesem Fall kann ich vor allem Second-Hand Shops, Apps und lokale Second-Hand Läden empfehlen.
Gewisse Instagram Accounts begeben sich auf die Suche nach SA Items und verkaufen diese dann. Entweder verkaufen sie direkt über ihr Instagram Profil oder sie veröffentlichen einen Post, sobald bspw. etwas Neues auf ihrem Vinted Account zum Kauf bereit steht. Der klare Vorteil dabei besteht in der internationalenVerfügbarkeit. Somit steigt die Chance ein bestimmtes Kleidungsstück zu ergattern, welches in Deutschland eventuell nirgendwo mehr erhältlich ist.
Natürlich gibt es auch unzählige Facebook Gruppen beliebiger Fandoms in denen Merch und eben auch solche SA Pieces verkauft werden.
Weiter gedacht
Halte auch nach ähnlichen Marken Ausschau, wenn du dich auf Second-Hand-Apps wie bspw. Vinted auf die Suche begibst. Es ist zu empfehlen sämtliche Suchbegriffe einzugeben, die in irgendeiner Art und Weise das gesuchte Kleidungsstück beschreiben könnten. Die Verkäufer wissen oft nicht genau was für ein Piece sie da haben und wie sie es beschreiben sollen. 😉
Gebt nicht zu schnell auf! Es kann sich gegebenenfalls tatsächlich lohnen sich bis zur 60., 100. oder sogar 120. Seite vor zu kämpfen!
Wirst du nicht direkt fündig, schau dennoch immer mal wieder auf den verschiedenen Plattformen nach. Es werden täglich so viele neue Artikel hochgeladen oder Bestände wieder aufgefüllt.
Zu guter Letzt kannst du natürlich auch auf Dupes (Duplikate) oder sehr ähnliche Kleidungsstücke zurückgreifen. Diese kann man tatsächlich auch überall finden, oftmals sogar auf AliExpress wenn die Serie beliebt ist, so wie aktuell Netflix’s Wednesday.
Wednesday aus Wednesday (Netflix)Enid aus Wednesday (Netflix)Wednesday aus Wednesday (Netflix)
Schon lange hat es mich gereizt, einmal ein Paar Feenflügel zu basteln. Als ich dann mein Flora Cosplay Second Hand erstanden hatte, war es endlich soweit.
Floras Flügel sind relativ simpel und von daher ein super Einsteigerprojekt. Tatsächlich sind dies auch die ersten Flügel, die ich je gemacht habe. Daher konnte ich bei diesem Projekt viel lernen und darauf aufbauen.
Das vollständige Tutorial inklusive Anweisungen findest du im unten stehenden Video. Ton an!
Für drei einzelne Flügel (keine Paare) und eine Halterung habe ich insgesamt 6 Meter Schrägband benötigt. Zu empfehlen wäre ein stärkerer Draht (bspw. Stahldraht), um noch stabilere Flügel zu erhalten. Besonders, wenn du größere oder komplexere Flügel gestalten möchtest.
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Manche lieben es, manche hassen und andere finden es mittelmäßig. Fast kein anderes Thema der Cosplayszene ist so dermaßen häufig diskutiert worden wie sexy Cosplayer in Unterwäsche. Oder manchmal sogar weniger als eben genannte Reizwäsche.
Erocosplay ist ein fester Bestandteil von Cosplay. Eines der international bekanntesten Gesichter der Szene ist Jessica Nigri. Sie begeistert auf ihrem Account ein breites Spektrum an Fans. Ganz einfach durch ihrem Humor, ihre unglaublichen Skills – egal ob vollwertige oder LEWD Rüstung – und eben auch durch sexy Umsetzungen diverser Cosplaycharaktere.
Reize gibt es viele. Ebenso die Vielzahl der Gründe, weswegen man sich für den sexy Part des Hobbies interessiert. Viele lieben den aufreizenden Content und konsumieren diesen auch gerne gegen eine kleine Gebühr. Von Freunden der Ästhetik bis hin zu erregten Betrachtern ist alles dabei.
Neben einigen Vorurteilen und dem Ruf Creeps anzuziehen, bietet das erotische Cosplay viele spannende Denkansätze.
Erocosplay und die Selbstliebe
Einige Cosplayer berichteten unter anderem vom sprungartigen Anstieg der Selbstliebe und -akzeptanz. Zu sehen, wie sexy und begehrenswert man wirken kann, kann positiv für die Psyche sein. Nicht zuletzt waren gerade auch deshalb Aktfotos stets sehr beliebt. Sich selbst begehrenswert zu fühlen, kann einen euphorischen Kick geben. Stellt man diese Bilder dann noch ins Netz und bekommt massenhaft Zuspruch, stellt sich fast schon Suchtpotential ein.
Aber Vorsicht: Ist der erotische Content erst einmal im Netz, kann sich dieser rasant verbreiten und nicht unbedingt wieder gelöscht werden.
Geld verdienen mit NSFW Cosplay Content
Andere Cosplayer verdienen ihren Unterhaltüber Onlyfans, Patreon & Co mit dem gefragtem Bild- und Videomaterial.Ganz ehrlich: Ja, mit Erocosplay lässt sich viel Geld verdienen.
Aber sich einfach ausziehen, Foto knipsen und los? Ganz so einfach ist es nicht. Wie in allen Bereichen, die man Professionalisieren und damit Geld verdienen möchte, steckt auch beim Erocosplay so viel mehr dahinter.
Denn auch hier bleibt es nicht aus, sich mit der Zielgruppe zu beschäftigen, den Content auf diese zu optimieren und alle Marketingregister zu ziehen, um Bekanntheit zu erlangen. Das alles, damit am Ende die vermeintliche Geldmaschinerie „Erocosplay“ überhaupt funktionieren kann.
Egal ob zum Spaß oder auch des Geldes wegen, diese Art von Cosplay birgt einige Tücken. Nicht immer ist die eigene präferierte Umsetzung auch diejenige, die am besten ankommt.
Einen Schritt weiter gedacht.
Ein Spiel mit Hasskommentaren, Follower, die Grenzen überschreiten und den Reiz die eigenen Grenzen neu zu definieren. Die Versuchung Prinzipien über Bord zu werfen, weil mehr gefordert wird und vermeintlich größerer Erfolg winkt, steht an der Tagesordnung.
Hält man all diese Herausforderungen im Balance kommt noch ein weiterer Faktor hinzu: Die Zeit. Hier gilt es langfristig zu denken und vorzusorgen. Man wird eben nicht jünger, verändert sich und entspricht vielleicht nicht mehr dem Schönheitsideal der Follower. Und was dann?
Du siehst, es ist nicht alles Gold was glänzt. Aber das ist es in keinem Bereich. Überleg dir gut, was du aus welchen Beweggründen tun möchtest. Denke langfristig und vor allem: Hab Spaß.
Denn am Ende zählt: You do you!
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Hallo ihr Lieben, mein Name ist Regina aka Bittersweet_Cosing. Ich habe mir nachhaltiges Cosplay auf die Fahne geschrieben und möchte euch Möglichkeiten zeigen, die euer Hobby nicht nur umweltfreundlicher gestalten, sondern euch auch Zeit und Geld sparen können.
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In diesem Beitrag liegt der Schwerpunkt auf dem Thema „Cosplay Kauf“.
Kaufe gebraucht – Spart Zeit, schont Umwelt und den Geldbeutel!
Second Hand Mode boomt. Mittlerweile ist dieser Boom auch in der Cosplay Szene angekommen. Also warum den Kostümen nicht ein zweites, drittes, viertes Leben einhauchen?
Bereits auf Instagram findet ihr viele Möglichkeiten, um günstig an gebrauchte Kostüme zu kommen. Der Account cos.sell, eine Art Verkaufsbörse für Cosplays, Perücken und Co, wurde beispielsweise inzwischen von knapp 10.000 Followern abonniert. Hier könnt ihr eure abgelegten Kostüme wieder in den Kreislauf zurückgeben oder günstig gebraucht einkaufen. Außerdem haben auch viele Cosplayer ein „Sale“ Story-Highlight auf ihren Profilen eingerichtet. Augen offenhalten und stöbern!
Glücksgriff via Instagram. Das komplette Albedo Cosplay hat mich 70 Euro gekostet.
Auch auf den Verkaufsplattformen wie Vinted, eBay und eBay Kleinanzeigen findet man immer mehr gebrauchte Kostüme.
Mein Tipp für den Kauf von Second Hand Cosplay ist, vorher eure Maße zu nehmen und diese mit denen der verkaufenden Person abzugleichen. So könnt ihr sichergehen, dass die Kleidungsstücke auch passen.
Teil (fast) jeder Convention – Bring & Buy!
Wer in Bezug auf Größen und Passform Bedenken hat, dem kann ich die sogenannten “Bring & Buys” ans Herz legen. Ein “Bring & Buy” gibt es auf fast jeder Convention. Falls du davon noch nichts gehört hast:
Das sind Flohmärkte bei denen Con-Besucher*innen gebrauchtes Merch, Cosplays, Wigs, Mangas, etc. abgeben und zum Verkauf anbieten können, ohne dabei selbst am Verkaufstisch stehen zu müssen. Am Ende der Con können sich die Verkäufer dann ihren Verkaufserlös abholen. Abzüglich einer kleinen Provision, die sich die Veranstaltung für diesen Service einbehält.
Cozy auch als Schlafanzug! Umaru-chans Cape konnte ich für 10 Euro auf dem Bring & Buy der JenaCo ergattern.
Vor der Pandemie wurden die angebotenen Cosplays häufig auf Kleiderstangen präsentiert. Das bietet dir die Möglichkeit den Stoff sowie die Qualität des Kostüms zu fühlen. Wenn man bei den Helfern nett nachfragt, kann man unter Umständen auch mal vorsichtig in das Kostüm reinschlüpfen, um es anzuprobieren.
Online-Käufe – Sei vorbereitet!
Auch beim regulären Kauf im Internet kannst du einige Dinge beachten, um sicher zu gehen, dass dein Kostüm passt und du lange Freude daran haben wirst. Denn ein Cosplay ungetragen wieder zum Händler zurückzuschicken, ist zum eine Belastung für die Umwelt und zum anderen für deinen Geldbeutel, die wir unbedingt umgehen wollen.
Deswegen hier eine kleine Checkliste:
Nimm vorher deine Maße!
Check die Größentabelle!
Verwechsle EU nicht mit Asia-Größen!
Lies dir die Kunden-Bewertungen durch!
Vergleiche Preise und Online-Shops miteinander!
Vor einer Bestellung frage ich oft in meinem Freundeskreis herum, ob jemand eine Perücke, Schuhe oder Sonstiges benötigt. Durch eine Sammelbestellung spart man unter Umständen Verpackungsmüll und Transport-CO2. Außerdem hilft mir die Verzögerung auch Inne zuhalten und unüberlegte Spontan-Käufe zu vermeiden.
Yokos Perücke habe ich auf der Animuc am MyCostumes Stand gekauft.
Viele Cosplay-Shops wie in etwa myCostumes haben oft Stände auf Conventions. Dort könnt ihr „lokal“ also vor Ort bequem benötigte Perücken, Kontaktlinsen oder sogar Cosplays einkaufen. Ganz ohne Versandkosten oder Transport-CO2.
Fazit
Das Schöne am Hobby Cosplay ist, dass man sich in immer neue Charaktere verwandeln kann. Deshalb freue ich mich, wenn eines meiner Kostüme ein neues Zuhause findet. Das stärkt für mich auch den Community-Gedanken, jedoch erfordert Nachhaltigkeit Planung und Aufwand.
Manchmal muss man warten, bis es das sehnlich gewünschte Kostüm Second Hand gibt und dann kann es auch schnell weg sein. Mir persönlich ist es das aber wert, denn mir liegt Nachhaltigkeit am Herzen. Vielleicht haben dich die Tipps von gebrauchten Kostümen überzeugen können.
Auf jeden Fall wünsche ich viel Spaß beim Stöbern, Shoppen und Verkaufen!
Falls dir noch mehr Tipps einfallen, schreib sie in die Kommentare. Zusammen gestalten wir Cosplay „grüner“. For the Planet!
Das mit der Selbstliebe ist so eine Sache. Wenn man es mal ganz genau nimmt, hängt viel von dieser ab. Allen voran aber das eigene Glück und Selbstwertgefühl. Ich bin froh sagen zu können, dass ich inzwischen gelernt habe, mich selbst zu lieben oder besser gesagt, mich zu akzeptieren. Optisch, als auch charakterlich. Ich kenne meine Fehler und Macken und versuche immer wieder, mich selbst zu reflektieren. Mal mit etwas mehr und mal mit etwas weniger Erfolg.
Ich darf mich glücklich schätzen, dass ich meine Kindheit ohne negatives Körpergefühl durchlebte. Ich kann ehrlich behaupten, dass ich noch nie ein Problem mit meinem Körperbau hatte. Ja, ich habe breite Schultern, kleine Brüste, breite Hüften, große Hände und große Füße. Das war aber nie ernsthaft ein Problem für mich. Ein Privileg.
Mit meinem Gesicht sah das aber anders aus. Ausgerechnet in der Pubertät erwischten mich Windpocken und hinterließen zunächst unzählige rote Flecken und dann Narben. Ein paar Jahre zuvor hatte ich einen Unfall und zog mir eine schlimme Schürfwunde an meiner linken Augenbraue zu. Inzwischen für wenige nur noch als scheinbar leichte Narbe und an mangelndem Haarwuchs zu erkennen. Aber auch die mir von Gott gegebene Nase, konnte ich ab einem gewissen Punkt nicht vollständig akzeptieren und hatte mit meinem Aussehen zu kämpfen. Da trug es nicht gerade dazu bei, mitzubekommen, wie alle anderen Komplimente für ihr Aussahen bekamen, nur man selbst nicht. Ich schob mich schnell in die Schublade “ganz hübsch, aber eben nicht schön“. Damit kam ich irgendwann klar.
Die Schwangerschaft und die Geburt meines Kindes in 2021 stellten mich erneut auf die Probe. Am Anfang war es leicht sich zu arrangieren. Aber je mehr sich der Körper zurückbildet, je älter das Kind wird und je mehr man seinen Körper wieder für sich selbst hat, desto mehr muss man sich selbst erst einmal wieder finden. Charakterlich, als auch optisch. Am Ende ist Selbstliebe ein nie endender Prozess.
Bodyshaming – In & Out of Cosplay
Ich bin mir sicher, dass so ziemlich jeder von uns sich schon einmal mit Bodyshaming auseinander setzen musste. Bodyshaming kann so viele Formen annehmen und ist nicht auf einen Körpertyp oder ein Geschlecht begrenzt. Zu dünn, zu dick, zu groß, zu klein, zu mittelmäßig, zu große Brüste, zu kleiner Vorbau, zu viele Muskeln, zu wenig Muskeln, zu kantig, zu rund, zu feminin, zu maskulin, zu androgyn …und und und..
Während man im Alltag Bodyshaming schneller erkennt und unangebrachte Kommentare auch als solche wahrnimmt, sieht das beim Cosplay gern mal anders aus. Gerade, da wir beim Cosplay so sehr danach streben, der Vorlage des Charakters gerecht zu werden, setzen wir uns selbst ein bestimmtes Bild, das wir erreichen wollen. Dabei interpretiert jeder dieses Bild etwas anders und setzt seine Prioritäten unterschiedlich. Während der eine Wert auf Akkuratesse legt, ist dem anderen das Maß an Eigeninterpretation bedeutend wichtiger.
Du, der Cosplayer, hast ein ganz besonderes Bild vor Augen, wie für dich dein perfektes Cosplay auszusehen hat. Du arbeitest mit genau diesen Vorstellungen, deinen dir gegebenen Möglichkeiten, deinem aktuellen Skilllevel und auch mit dem dir gegebenen Körper und Gesicht. Mit all seinen Macken und Vorzügen. Du entscheidest, was dir wichtig ist und beziehst all das in deine ganz persönliche Umsetzung des Charakters ein. Du machst dein Cosplay für dich.
In dem Moment, in dem wir unser Cosplay der Öffentlichkeit präsentieren, sei es online oder auf einer Veranstaltung, kann es passieren, dass genau dieses kommentiert und besprochen wird. Leider sind solche Kommentare nicht immer positiv. Von persönlichen Meinungen und Geschmäckern, die als vermeintlich gut gemeinte konstruktive Kritik geäußert werden, bis hin zu Aussagen von Personen, die versuchen einem vorzuschreiben, was man zu tun und zu lassen hat, ist alles dabei. So kommt es nicht selten vor, dass man Aussagen wie diese zu hören bekommt:
Der Charakter hat deutlich größere Brüste, deine sind viel zu klein. Charakter XY ist klein und zierlich.. mit deiner Körperfülle solltest du das lassen. Sailor Moon für Arme… Hahaha, nimm erstmal 20 kg ab! Zu große Brüste.. das ist doch nur ein Kind.
Häufig geht es beim Bodyshaming im Cosplay darum, der anderen Person mehr als deutlich zu machen, dass ihr Aussehen nicht zum Charakter passt und man doch bitte sofort etwas anderes tun soll.
Abgesehen davon, dass Bodyshaming grundsätzlich scheiße ist, geht es keinen außer dir selbst etwas an, wen du cosplayst. Solange du dich wohl fühlst und mit deinen Taten keinen anderen schadest, ist doch alles im grünen Bereich!
Eine Sailor Moon muss nicht die “perfekten” 90-60-90 Maße haben. Ein Yoda muss nicht klein und alt sein. Eine Alice im Wunderland muss nicht weiblich sein. Ein Deku muss nicht erst 14 oder 16 Jahre alt sein. Wir Cosplayer müssen gar nichts, außer uns gegenseitig respektieren. Am Ende des Tages entscheidest du, wie akkurat du sein möchtest und mit welchen Mitteln du das erreichst.
Body Positivity gone wrong
Ich hätte es nicht gedacht, aber es gibt sie! Die fließende Grenze von Body Positivity zu Bodyshaming.
Auslöser war das selbstironische und humoristisch gemeinte Video zu meiner Fake Boobs Bestellung.
Der Hintergrund zu diesem Video? Ich wollte einfach selbst ausprobieren, wie und ob ich Charaktere mit sehr großen Brüsten etwas original getreuer umsetzen kann. Wie das wirkt, ob es mir gefällt und einfach aus Spaß an der Freude. Denn sind wir mal ehrlich. Wie cool ist es denn bitte, dass es Hilfsmittel gibt, die einem erlauben seine Körperform beliebig für kurze Zeit zu verändern? Gerade beim Cosplay passt das doch wie die Faust aufs Auge.
Einmal Doppel D, bitte.
Fake Boobs sind nichts neues. Während es in Japan für Cosplays diverse Körperteile eben mal so im Geschäft zu kaufen gibt, behelfen sich viele nationale Cosplayer oft mit selbst gebastelten Hilfsmitteln. Ich kenne den ein oder anderen Cosplayer, der bereits Fake Boobs selbst gebaut hat. Oder eben auch Cosplayer, die sich mit diversen Techniken – wie in etwa drei BHs übereinander – zu größeren Brüsten behelfen.
Aber es geht nicht nur um Brüste, auch ganze Musclesuits oder Polster für Hüfte und Hintern kommen zum Einsatz. Push-Up BH, Shapewear, Korsett oder Binder, all das hilft uns, das für uns perfekte Bild vom Cosplay umzusetzen.
Fake-Boobs Cosplayer: skys_heavenFake-Boobs und Photoshop
Aber ist das ein Problem? Suggerieren wir damit, dass unser Körper nicht gut genug ist, so wie er ist? Ist es Bodyshaming, wenn wir uns an Hilfsmitteln bedienen? Ist es okay, wenn ich einen Push-Up BH trage, um mir eine schönere Oberweite zu zaubern?
Du merkst, das ist Quatsch. Zu sagen “Du bist gut so wie du bist, also nutze diese Hilfsmittel nicht.” hat nichts mit Body Positivity zu tun. In diesem Moment bevormunden wir die andere Person und erklären ihr, wie sie mit ihrem Körper umzugehen hat. Besonders beim Cosplay bedienen wir uns so vieler Hilfsmittel, um unseren Lieblingscharakter in Szene zu setzen. Wir verändern unser Aussehen mit Make-Up, Perücken, Kontaktlinsen, Face-Tape, Binder, BH und auch mit dem eigentlichen Kostüm. Denn auch ein Kostüm trägt dazu bei, den Körper je nach Schnitt unterschiedlich wirken zu lassen. Schulterpolster lassen deine Schulter breiter wirken. Ein gut taillierter Schnitt zaubert dir eine schöne Taille. Und und und.
Yang aus RWBY – 2016 Ein Cosplay, das ich nie wieder angefasst habe, da mehrfach auf meine fehlende Oberweite hingewiesen wurde.
Zu Body Positivity gehört anderen die Freiheit zu geben, mit ihren Körpern das zu tun, was sie für sich möchten. Sei es im Cosplay oder im Alltag. Denn nur weil ich mich zeitweise verändere, heißt das noch lange nicht, dass ich mich nicht akzeptieren kann, so wie ich bin. Und wie sollte das ein Außenstehender überhaupt beurteilen können? Und wieso sollte ein Außenstehender überhaupt über mich urteilen dürfen?
Oder vielleicht wäre der bessere Ausdruck auch Body Neutrality? Anstatt Körperbilder zu feiern, wie wäre es damit, dass wir unseren Selbstwert nicht von unserem Äußeren abhängig machen. Wir müssen unsere Körper nicht lieben. Aber wir sollten sie akzeptieren und kennen lernen, um unseren Fokus nicht mehr auf Äußerlichkeiten setzen zu müssen.
In diesem Sinne: Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Lebensreise und deinem Begleiter Selbstakzeptanz. Genieße dein Hobby, probier Dinge aus, entdecke dich neu und hab vor allem Spaß. Denn darum geht’s doch eigentlich, oder nicht?
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Sowohl im realen Leben als auch im Cosplay kommt man am Thema Einkauf nicht vorbei. Gerne möchte ich dir als Einkäuferin ein paar Tipps zu diesem Thema mitgeben, denn seien wir ehrlich, als Cosplayer haben wir meist ein kleines Budget.
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Grundsätzlich gilt, wer Zeit hat, spart meist Geld und Nerven.
Man kann Sales abwarten, den günstigeren Versand wählen, muss keine Ersatzprodukte in letzter Minute bestellen und mit der Nase am Fenster kleben, um zu sehen ob der Paketbote nun das ersehnte Paket ausliefert oder doch wieder vorbeifährt.
Vergleiche und beobachte vor allem die Preise inkl. Lieferkosten. Preise werden bei Sales gerne angehoben, damit der Rabatt größer aussieht als er ist.
Abonniere den Newsletter und folge dem Social Media Kanal des Shops, um Rabattaktionen und Sales nicht zu verpassen.
Lese Reviews und frage Freunde nach ihren Erfahrungen.
Schau dir Produktbilder sorgfältig an und lese dir die Artikelbeschreibung genau durch. Frage nach wenn etwas unklar ist oder du noch mehr Bilder von dem Produkt benötigst.
Frage bei großen Shops mögliche Mengenrabatte an. Achtung: Kleinere Shops haben eine geringere Gewinnspanne und dadurch meist weniger Möglichkeiten.
Es ist okay bei Commissions zu fragen wie der Preis zustande kommt.
Klingt langweilig, aber lese die ABG, um die Zahlungs- und Lieferkonditionen des Shops zu kennen.
Bestellst du bei gewissen Shops immer wieder, schau ob es Loyalityprogramme gibt mit denen du ein paar € sparen kannst. Arda Wigs oder Wig is Fashion haben beispielsweise welche.
Gruppenbestellungen sind oft billiger, da man sich Transportkosten und Zollkosten teilen kann.
Kaufe vor Ort, um dir Versandkosten und Zeit zu sparen. Indem du lokale Shops unterstützt, hilfst du dabei ihren Bestand zu sichern.
Sei realistisch, erwarte kein High Quality Produkt bei sehr billigem Preis, denn irgendwo müssen die Hersteller ja sparen, um den Artikel für diesen Preis anbieten zu können.
Achtung bei gefälschten Markenprodukten, insbesondere bei Make-Up. Diese können teilweise sogar gesundheitsschädlich sein. Spare nicht am falschen Ende!
Bei Sales gibt es meist einen limitierten Lagerbestand. Wenn du also einen Artikel unbedingt willst, warte nicht zu lange.
Falls du die Lieferfirma aussuchen kannst, nutze die, welche in deiner Region und für dich am Besten funktioniert.
Ist die Auftragsbestätigung nach Bestellaufgabe angekommen? Prüfe nach ob alles stimmt, noch ist es einfach etwas anzupassen.
Prüfe ob deine Bestellung verschickt wurde und behalte die Trackingnummer im Auge. Seit der Pandemie kämpfen alle mit längeren Fertigungs- und Lieferzeiten.
Gewisse Shops, z.B. auf Aliexpress, haben eine Käufergarantie, die beim Überschreiten der Frist abläuft. Melde Probleme also rechtzeitig, um vom Käuferschutz zu profitieren.
Hebe die Mails mit den Rechnungen für den Zoll auf.
Kontrolliere die Wareso rasch wie möglich. Sind alle Artikel, die du bestellt hast, da? Ist alles in einwandfreiem Zustand? Passt es dir? Stimmen die Artikel mit den Produktfotos und Beschreibungen auf der Website überein?
Melde Schäden und fehlende Ware sofort: Sachlich, detailliert und mit Fotos / Videos.
Auch wenn es teilweise schwierig ist, bleib stets ruhig und höflich – Verkäufer nehmen dich auf diese Weise ernst und kommen dir eher entgegen, als wenn du wütende und unsachliche Mails schreibst.
Biete bei Problemen gern selbst einen realistischen Lösungsvorschlag an. Das spart Zeit und der Kundenservice kann auf deine Wünsche eingehen.
Schreibe eine ehrliche Review und bewerte das Produkt. Dies hilft dem Shop und potenziellen Käufern. Auch wenn was schief gelaufen ist: Bleibe sachlich, sonst kann es sein, dass der Verkäufer deine Review löscht.
Probleme mit der Bestellung
Aber was passiert nun, wenn meine Bestellung nicht okay ist? Gute Frage. Hier werden dir meist drei Optionen angeboten: Retoure, Ersatz oder Geld zurück.
Oft lohnt es sich zu verhandeln, denn der Shop möchte prinzipiell das Optimum für sich selbst rausholen. Bleibe stets höflich, sachlich und bringe einen konkreten Gegenvorschlag, wenn du mit der vorgeschlagenen Lösung nicht einverstanden bist.
Retoure
Das Produkt ist zwar einwandfrei, aber für dich absolut unbrauchbar (falsche Größe, falscher Artikel, zur Auswahl bestellt, etc. ) und du möchtest es zurückgeben.
Sobald die Ware beim Shop angekommen ist und es geprüft wurde, bekommst du dein Geld zurück. Überprüfe ob du dein Geld zurückbekommen hast, dies kann meist ein wenig dauern. Dran bleiben ist hier die Devise!
Bitte beachte, dass du den Rückversand meistens selbst bezahlen musst. Besonders bei internationalen Cosplay-Shops gibt es keinen kostenlosen Rückversand. Beispielsweise Ware nach China zurückzusenden ist aufwendig und teuer. Hier solltest du gut abschätzen, ob sich der Aufwand lohnt oder ob du das Produkt nicht lieber behältst oder selbst weiterverkaufst.
Ersatzlieferung
Du magst zwar das Produkt, aber es war kaputt.
Je nach ABG, Shop oder Zustand des Artikels bekommst du eine Ersatzlieferung und darfst sogar den beschädigten Artikel gratis oder gegen einen Teilbetrag behalten.
Geld zurück
Das Produkt ist fehlerhaft und für dich unbrauchbar. Eine Retoure ist aber nicht möglich oder für beide Parteien zu aufwendig.
Eine vollständige Rückerstattung ist hier der Idealfall. Je nach Shop, oft handelt es sich hierbei um nicht-europäische Sendungen, wird oft aber auch nur eine Teilrückzahlung oder ein Gutschein angeboten. Solltest du mit einer Teilrückzahlung nicht einverstanden sein, dann verhandle auf jeden Fall nach.
Im besten Fall hast du mit PayPal gezahlt oder nutzt bei Aliexpress den Käuferschutz, um dein Geld zurückzubekommen. Solltest bei diesem Shop nicht mehr bestellen wollen, dann bestehe darauf dein Geld zurück zu erhalten und akzeptiere keine Gutscheine. Häufig hilft es auch dies direkt zu kommunizieren.
Summa Summarum
Kaufe aufmerksam und mit genug Zeit ein. 🙂 Viel Erfolg bei deinem nächsten Kauf!
Kaum zu glauben, aber auch das Jahr 2022 verging mal wieder wie im Flug! Das neue Jahr ist erst wenige Tage alt, aber der Alltag unterscheidet nicht zwischen letztem oder diesen Jahr. Dennoch! Wie ist es dir 2022 ergangen? Hast du dich bereits in die neue Normalität eingefunden?
Rückblick 2022
Auch wenn nicht jeder gute Vorsatz verwirklicht wird und doch hab ich doch die meisten meiner Wünsche aus 2022 umsetzen können:
Auf Patreon konnte ich viele tolle exklusive Posts veröffentlichen und einiges an Work in Progress dokumentieren. Danke, dass du ein Teil meiner Patron-Familie bist!
Auch in 2022 durfte ich ein neues Buch Mein Cosplay Buch veröffentlichen. Ein kleines Erinnerungsbuch im Stil der Freundebücher aus den 90ern.
Außerdem freue ich mich sehr, dass mein Cosplay Convention Kalender (kurz: CoCo Kalender) wieder so viel Anklang gefunden hat. Noch gibt es ein paar wenige Exemplare auf etsy zu ergattern.
Fotografisch und auch in der Bildbearbeitung hat sich bei mir einiges getan. Nicht nur durch eigene Projekte, sondern auch durch all die tollen Fotos die ich als Commission bearbeiten durfte. Danke für dein Vertrauen!
Nachdem ich zunächst zwei geplante Con-Besuche abgesagt hatte, hat es am Ende doch noch geklappt. Ich durfte im Movie Park Germany in Bottrop auf dem Cosplay Day Vol. 3 als Walking Act und Cosplay Contest Jury teilnehmen. Kurz darauf wurde ich aufs Elbenwald Festival in Cottbus eingeladen und durfte dort ebenfalls als Cosplay Contest Jury teilnehmen und mit zahlreichen Workshops das vielseitige Programm ergänzen.
Auch eines meiner liebsten Projekte konnte ich wieder in Angriff nehmen. Im November gab’s endlich die neue Episode meines All About Cosplay Podcast. Hast du die beiden neuen Folgen schon gehört?
Außerdem habe ich die Aktion Cosplay ist kein Wettbewerb aus 2021 wieder aufleben lassen können und zahlreiche tolle Beiträge dazu auf Instagram und Facebook veröffentlicht.
Auch an der Cosplayfront war ich wieder extrem vielfältig unterwegs. Mein langjähriger Vorsatz wieder mehr zu nähen und selfmade Cosplays zu tragen, setzt sich langsam mit kleinen Schritten in die Tat um. Neben dem Glow Up durch mein Alice Madness Returns Cosplay, gab es auch kleinere Projekte in Form von verschiedenen Versionen für meine pinke Grinsekatze. Schon lange wollte ich Katzenohren gestalten oder Flügel bauen. Noch hab ich mich nicht so austesten können, wie ich mir das vorstelle, aber das ein oder andere Projekt hat in 2022 seinen Platz gefunden.
Ein paar Hybrid bzw. Upycycling-Projekte, bei denen ich gekaufte Kostüme weiterverarbeitet und aufgewertet hab, waren auch dabei. Zudem konnte ich meinem langjährigen Wunsch, einmal ein paar Cosplay Pin-Up Bilder umzusetzen, endlich nachgehen.
Und was ist für 2023 geplant?
Nenn mich verrückt, aber für dieses Jahr ist wieder eine Buchveröffentlichung geplant! Derzeit arbeite ich an einem zweiten Posingbuch. Dieser Ratgeber widmet sich vor allem Partnercosplays und ich freu ich schon riesig auf die Fertigstellung. Alle Informationen zum Buch findest du nach Veröffentlichung auch wieder hier auf dem Blog. Updates zum aktuellen Stand sowie Vorbestellungen bekommst du wie immer über meinen Instagramkanal.
Auch in diesem Jahr habe ich einige Conventionbesuche geplant. Wenn alles klappt, dann sogar ein paar mehr als im letzten. Ich stehe immer wieder mit einigen Conventions im Austausch und darf bereits auf folgenden Veranstaltungen mit meinen Workshops als Speaker teilnehmen:
MAG-C (04.02.2023)
comicpark Erfurt (13.-14.05.2023)
Elbenwald Festival (11.-13.08.2023)
Ich bin schon sehr gespannt, was das Jahr bereithalten wird. Wie war dein 2022 und worauf freust du dich in 2023 am meisten?
Bist du auch so von Badewannenshooting fasziniert, wie ich es bin?
Vor vier Jahren haben Philipp und ich uns deshalb auf meinem Wunsch hin an unser erstes Badewannenshooting versucht. Damals galt es die Herausforderung zu meistern, eine Meerjungfrau in Szene zu setzen. Ganz schön schwierig, so mitten im Winter und ohne Strand. Am Ende wurde es also die Badewanne meiner Eltern, denn unser eigenes Bad wäre viel zu klein für eine solche Aktion!
Badewannenshooting “Fantsay Mermaid” 2018
So richtig viel Ahnung hatte ich nicht, deshalb gab es einfach einen leicht färbenden Badezusatz fürs Wasser uns los ging’s!
Mittlerweile habe ich mehr Ahnung und konnte einiges an Erfahrungen sammeln. In die Badewanne ging es daher für mich kein zweites Mal, denn ich stieg beim nächsten Versuch direkt auf einen aufblasbaren Pool um. Warum? Ich wollte mehr Wasser, mehr Bewegungsfreiheit und weniger Badewannenfeeling. Eine Rückkehr in die Badewanne ist für die Zukunft aber dennoch für das ein oder andere Projekt geplant, vor allem da Poolshootings fast ausschließlich im Sommer umsetzbar sind und die Badewanne ganzjährig eine Option darstellt.
Folgende Tipps sind sowohl für die Wanne, als auch für einen Swimmingpool anwendbar!
Mach dein Wasser bunter
Zugegeben, während die Badewanne noch eher die Möglichkeit bietet mit durchsichtigem Wasser zu arbeiten, ist es bei vielen aufblasbaren Pools meist schöner, wenn das Wasser weniger transparent wirkt. Viele Pools haben keinen schönen Untergrund oder andersfarbige Wände, welche durchaus störend wirken könnten. Prinzipiell ist alles natürlich Geschmacksache.
Ob du also mit leichtem Badezusatz und transparentem Wasser, Molton als Untergrund oder eben ganz klassisch mit undurchsichtig eingefärbten Wasser shooten möchtest, bleibt ganz dir überlassen. Ich zeige dir jedenfalls die “klassische” Methode, die ich dir ans Herz legen kann.
Bei drei meiner vier Wassershootings habe ich das Wasser mit Hilfe von Badezusatz und Milch opaque eingefärbt. Während ich 2020 mich noch auf gut Glück ins Wasser schmiss, dem Cosplay aus Spandex konnte recht wenig passieren, so ging ich das Shooting zuletzt mit mehr Vorbereitung an.
Poolshooting “Starfire” 2020
Farb- und Härtetest
Da ich dieses Mal keine Kostüme aus Spandex, sondern meine liebsten Cosplays aus Leinen, fotografieren wollte, war ein kleiner Härtetest vorab unabdingbar. Schließlich sollten die Cosplays auch nach dem Shooting möglichst noch wie “neu” aussehen.
Um das Wasser einzufärben griff ich auf einen KinderbadezusatzSauBär aus dem Drogeriemarkt zurück. Die Badefarben sind für Kinder gedacht und kommen in Form von Brausetabletten, wodurch man sie gut dosieren kann.
Für meinen Test füllte ich eine Küchenschüssel mit lauwarmen Wasser und warf eine Brausetablette der gewünschten Farbe – in meinem Fall rot – ein. Damit die Tablette sich auch sicher vollständig auflöst, verrührte ich das Ganze mit Hilfe eines Löffels sorgsam.
Für den Härtetest bereitete ich kleine Stoffstücke meiner selbst genähten Cosplays vor. Im besten Fall hast du exakt die Stoffe zur Hand, welche auch in deinem Kostüm verarbeitet wurden. Falls nicht, dann würde ich es mit sehr ähnlichen Stoffen versuchen, um einen möglichst aussagekräftigen Test zu erhalten.
Dass sich die kräftigen Farben meiner Kostüme (rot und blau) verfärben könnten, hatte ich nicht befürchtet. Ich hatte lediglich etwas Angst, dass sich die weißen Stoffe verfärben würden und nicht wieder reinigen lassen. Die Angst war vor allen Dingen nicht ganz unbegründet, da die Badefarbe SauBär eine “Warnung vor Kontakt mit Textilien” beinhaltet.
Ich bin mir relativ sicher, dass es Badezusätze gibt, die das Wasser gut färben, aber keine Gefahr für Textilien darstellen. Da ich den Badezusatz aber bereits kannte und wusste, dass dieser vor allem dann auf Haut und Kleidung abfärbt, wenn der Zusatz nicht vollständig aufgelöst wird, empfand ich das Risiko als kalkulierbar.
Umso wichtiger ist es also daher, dass du die Farbe sehr gut verrührst. Die Tablette sollte komplett aufgelöst und deine Hände sauber sein. Das ist eine “Gefahrenquelle”, die du mit viel Sorgfalt ohne Anstrengung umgehen kannst.
Ist die Tablette komplett aufgelöst, so kommt noch ein Schuss Milch hinzu. Die Milch macht das Wasser opaque und sorgt für einen tollen Fotoeffekt. Selbst auf mehrere hundert Liter Wasser, benötigst du keine ganze Tüte Milch. Füge am besten schrittweise wenig davon hinzu, bis du die gewünschte Blickdichte erreicht hast.
Nun ging es an den eigentlichen Härtetest. Da die Konzentration der Farbe in der kleinen Küchenschüssel deutlich höher ist, als sie am Ende im Pool oder der Badewanne sein wird, kann man anhand des Tests relativ gut abschätzen, ob sich die Stoffe nachhaltig einfärben. Hierfür schmiss ich die Stoffstückchen ins Wasser und bewegte diese einige Minuten lang darin hin und her.
Für einen erfolgreichen Test ist es wichtig, dass die Stoffstücke sich komplett mit Wasser vollsaugen können und einige Zeit im Wasser verweilen.
Als ich die Stoffstücke aus dem Wasser nahm, sah man sofort, dass diese einen leichten Rotton angenommen hatten. Daher spülte ich die Teststreifen sofort mit klarem Wasser aus, um überprüfen zu können, ob es sich dabei auch um eine nachhaltige Färbung handelte. Die Färbung lies sich sofort ausspülen und das trotz der hohen Farbkonzentration im Wasser.
Da ich geplant hatte zwei Shootings mit unterschiedlich gefärbten Wasser direkt hintereinander umzusetzen, testete ich auch noch die zweite Färbung.
Da ich durch eine rote und blaue Tablette lilafarbenes Wasser erhalten wollte, war die Konzentration beim zweiten Test natürlich noch höher. Aber auch hier ließen sich die Stoffe rückstandslos wieder ausspülen und ihnen war nach der Trocknung kein Mangel anzusehen.
Cosplayshooting im aufblasbaren Swimmingpool
Gut vorbereitet ging’s dann ans eigentliche Shooting!
Badewasser
Je nach Wassermenge und gewünschter Farbintensität richtet sich auch die Menge des benötigten Badezusatzes. Tatsächlich hätte ich für das rote Set durchaus mehr Brausetabletten nutzen können. Ich entschied mich aber dafür, die Farbe später während der Bildbearbeitung zu intensivieren.
Vor allem deshalb, da ich die benötigte Menge unterschätzt hatte und keine weiteren Brausetabletten mehr zur Hand hatte. Beim lilafarbenen Set war eine nachträgliche Intensivierung gar nicht notwendig. Hier waren ein paar wenige Tabletten bereits ausreichend.
Aus der Vogelperspektive
Tatsächlich ist Philipp kein großer Fan von dieser Art an Shootings. Ein Grund dafür ist, dass es nicht so einfach ist, die richtige Perspektive zu finden. Gerade Outdoor im Pool kommt dann noch die Wettersituation hinzu.
Das perfekte Shootinglicht wäre ein bewölkter Himmel, der uns an diesem Tag aber nur teilweise vergönnt war. Für das Shooting stand deshalb der Pool so platziert, dass wir selbst bei Sonnenschein zumindest partiell Schatten hatten. Geholfen hat unter anderem ein großer Sonnenschirm, welchen mein Vater ab und an in die richtige Position schieben musste. Manchmal war aber auch ein Handtuch gefragt.
Du siehst, ohne Assistenz wäre das Vorhaben mit diesen Bedingungen kaum umsetzbar gewesen.
Beim Shooting stieg Philipp auf eine Leiter, um aus erhöhter Position fotografieren zu können. Trotz der erhöhten Position war es nicht so einfach, einen guten Winkel zu erwischen. Neben den Fotos mit der Spiegelreflex, testeten wir auch einmal kurz die Drohne zum Fotografieren aus.
Wie du vielleicht schon an den Vorher-Nachher-Meme oben sehen konntest, war dann noch etwas Fantasie gefragt, um das Potential der Fotos zu erkennen. Natürlich versuchen wir immer Fotos zu schießen, die bereits mit wenig Bearbeitung toll wirken. Bei Pool- bzw. Badewannenshootings und auch bei Indoor-Studio-Fotos kann aber gerade die Bearbeitung einen enormen Unterschied machen.
Nass, nasser, Poolshooting
Während das Posen im Liegen schon immer eine kleine Herausforderung war, denn schließlich braucht man hier nicht nur einiges an Körperspannung, sondern muss auch Hände und Füße ganz anders platzieren als sonst, so erhöht das Wasser noch einmal den Schwierigkeitsgrad.
Flach am Rücken zu Liegen ist eher keine Option, denn selbst wenn nur wenig Wasser im Spiel ist, ist es häufig schöner, wenn man den Kopf etwas anhebt, sodass das Gesicht nicht zu sehr “unter Wasser” ist. Zudem ist es ratsam, so lange wie möglich zu versuchen, die Perücke möglichst nicht zu stark ins Wasser zu tauchen.
Gerade Plastikhaare liegen schöner, wenn sie noch trocken sind, sodass sie leicht auf dem Wasser schwimmen können. Sind sie einmal mit Wasser durchtränkt, so werden sie schwer und sinken immer mehr ab. Gerade die Haarpartie, die das Gesicht umrahmt fehlt dann, da sie aufgrund des Gewichts vom Gesicht wegklappt.
Je nasser dein Kostüm, desto schwerer wird dieses. Also Vorsicht, solltest du in zu tiefen Gewässern shooten. Badewanne und Pool bieten hier eine etwas sichere Umgebung, in denen du die Bedingungen noch bewusst kontrollieren kannst.
Je nach Material, verhält sich auch der Stoff deines Cosplays unterschiedlich und bewegt sich im Wasser anders, wenn er trocken oder eben nass ist. Eine helfende Hand ist also bei dieser Art von Shooting immer von Vorteil!
Bitte auch den Fotografen um Anweisungen, damit du schnell und einfach posen kannst. Denn egal wie warm das Wasser zu Beginn ist, es wird mit der Zeit immer kälter und ein Shooting ist auch unter normalen Bedingungen kein Zuckerschlecken. Außerdem sieht der Fotograf am ehesten, wie das finale Foto aussehen könnte. Blickrichtung, gerecktes Kinn, Hand- und Fußhaltung, sowie Körperdrehung müssen stimmen, damit die Fotos wirken.
Eine gute Zusammenarbeit zwischen Fotograf und Model ist also enorm wichtig, um Frust zu vermeiden.
Ist das Shooting geschafft, solltest du dich schnell trocken machen und trockene Kleidung anlegen. Leg dir also nicht nur ein Handtuch, sondern auch bequeme Wechselkleidung zurecht. Übrigens bietet es sich an, statt Unterwäsche Badekleidung unter dem Kostüm zu tragen, denn diese ist im Wasser deutlich angenehmer.
Hast du das Shooting geschafft, dann gönn dir auf jeden Fall eine heiße Dusche, deinen Kostümen eine Runde in der Waschmaschine und freu dich auf die tollen Ergebnisse!
Oh, es gab schon lange kein “Making of” mehr.. da wird es aber Zeit! Wenn du zu meinen Patrons auf Patreon gehörst, konntest du das detaillierte Making of, inkl. Maßangaben und Produktlinks, zu meinem neuen Alice Madness Returns Cosplay bereits im Mai 2022 als Schritt für Schritt Tutorial verfolgen. Jetzt möchte ich den groben Progress für dich auch hier auf meinem Blog festhalten.
Alice aus Alice Madness Returns im Classic Dress habe ich 2015 zum ersten Mal gecosplayed. Damals habe ich das blaue Kleid zusammen mit meiner Mutter aus einem Standard-Baumwollstoff angefertigt. Den damaligen Schädel (Hollow Yves) habe ich aus Fimo recht klein und naja.. nicht so schön angefertigt. Deshalb hatte ich mir dann über etsy einen schöneren Totenschädel gekauft.
Da ich das Kleid mitsamt Strümpfen, Schädel, Perücke und Schuhen vor ein paar Jahren verkauft hatte, musste ich, bis auf Omega und Klinge, alles andere neu machen oder erneut besorgen.
Dann lass uns mal mit dem Alice Madness Returns Cosplay loslegen! Analog zu meinem ersten Versuch damals, arbeitete ich mit einem Schnittmuster aus einem Schnittmusterbuch zu Kleidern. Das schöne an diesem Buch ist, dass man aus beliebigen Schnittmustern zu Oberteilen und Schnittmustern zu Röcken, sowie Ärmel und Kragen, sich sein Wunschkleid zusammensetzen kann. Leider ist das Buch aber nicht mehr regulär erhältlich.
Für das Oberteil wählte ich das gleiche Schnittmuster wie damals. Dieses Mal musste ich allerdings ein paar Korrekturen vornehmen, denn bereits damals saß das Oberteil nicht perfekt und in der Zwischenzeit hat sich auch mein Körperbau verschoben.
Vorab gab es insgesamt drei Oberteile zur Probe, bis das Stück so saß, dass ich zufrieden war. Das angepasste Schnittmuster wurde nun noch mit passenden Belegen für einen sauberen Halsausschnitt ergänzt.
Für die Ärmel nutzte ich das Schnittmuster zu “Capärmel” aus meinem Buch und vergrößerte diese, um dezente Puffärmel zu erhalten. Der Rock wurde ein halber Tellerrock mit Taschen. Schlicht, aber schön, ganz so wie ich es mag.
Ran an die Nähmaschine
Nach dem Versäubern ging es dann auch schon direkt an die Nähmaschine. Nach Anleitung setzte ich die einzelnen Teile zusammen, platzierte die eingeplanten Abnäher und besserte hier und da noch die Passform spontan aus.
Die Belege wurden vorab noch mit Vlieseline verstärkt, bevor sie in den Kragen eingesetzt wurden. Belege sorgen für einen sauberen Kantenabschluss ohne Verrutschen. Die Puffärmel wurden vorab gekräuselt und erhielten durch ein weiteres längliches Stoffstück eine schöne Abschlusskante.
Auch der Tellerrock wurde an der Taille gerafft, bevor Oberteil und Rock zusammengenäht wurden. Nachdem Beleg und Ärmel am Oberteil und dann das vollständige Oberteil am Rock angebracht waren, wurde die noch offene Naht geschlossen, der Reißverschluss mit Hilfe eines speziellen Reißverschlussfußes eingearbeitet und der Rockgesäumt. Beim Säumen des Rocks fasste ich auch gleich das bestellte Spitzenband mit.
Die Schürze
Für die Schürze des Alice Madness Returns Cosplays arbeitete ich frei Schnauze ohne Schnittmuster bzw. nutzte das vorhandene Schnittmuster des Oberteils, um zumindest den oberen Teil davon abzuwandeln. Natürlich gab es auch hier einen Probeschnitt, um die Passform zu prüfen und eventuelle Anpassungen gleich im Vorfeld machen zu können. Das Oberteil der Schürze wurde also im Prinzip eine schmalere Variante zum Kleidoberteil.
Für einen gepflegten Halsausschnitt arbeite ich hier ebenfalls mit Belegen, welche ich dann im Anschluss etwas kürzte, da der Stoff leicht durchsichtig war.
Das Unterteil der Schürze, also die eigentliche Schürze, nähte ich aus einem Rechteck, welches ich nach Gefühl passend zum Kleid anfertigte. Der Teil des Rechtecks, welcher am Oberteil festgenäht wurde, wurde auf dessen Breite gerafft. Die Schleife am Rücken entstand ebenfalls aus einem Rechteck, wobei dieses vorher noch mit Vlieseline für einen besseren Stand verstärkt wurde.
Nachdem alle Bänder angebracht, die Passform durch Abnäher am Rücken optimiert und die Druckknöpfe zum Öffnen und Schließen der Schürze angebracht waren, fixierte ich die Schleife mit einer dezenten Handnaht links und rechts am Rückenteil. So war ein stabiler Stand der Schleife garantiert.
Das Schnittmuster zu den Schürzentaschen malte ich frei Hand. Damit die Größe der Symbole sowie die Größe der Taschen zum Kleid bzw. zur Schürze passten, glich ich den Prototypen aus Papier mit dem bereits fertig gestellten Kostüm ab. So konnte ich ganz einfach Größe und Form im Vorfeld optimieren.
Die Symbole für “Eris” und “Jupiter” stickte ich per Hand auf die Taschen. Anschließend wurden die Taschen mit Vlieseline verstärkt und per Nähmaschine auf die Schürze genäht.
Hollow Yves
Nun fehlte nur noch der Totenschädel, welcher an der Schleife der Schürze meines Alice Madness Returns Cosplays seinen Platz finden würde. Da ich bei meiner damaligen Umsetzung aus Fimo nicht sehr zufrieden war, probierte ich es dieses Mal mit Foam Clay.
Den fertig getrockneten Schädel bemalte ich dann mit meiner Airbrush und fixierte diesen per magnetischen Druckknopf am Kleid. Später tauschte ich die magnetische Halterung gegen eine klassische Broschenhalterung aus.
Materialien
Mein Stoffverbrauch für das Alice Madness Returns Cosplay lag in etwa bei 2,5 Meter blauer Leinen für das Kleid und etwas weniger als 3 Meter Spitze. Der Reißverschluss für das Kleid hatte eine Länge von 60cm. Für die Schürze benötigte ich in etwa 1 Meter weißen Leinen.
Außerdem verwendete ich 2 ca. 15mm große Druckknöpfe, etwas Foam Clay und eine Broschenhalterung.
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Hallo, ich bin Julia, aka Me&My Cosplayfamily. Ich bin 34 und mache nun buchstäblich mein halbes Leben lang Cosplay. Über dieses Hobby habe ich nicht nur meinen Mann kennengelernt, sondern lebe es mittlerweile mit ihm und unseren beiden Kindern aus.
Dieser Gastbeitrag wurde von Julia geschrieben. Du kennst Julia noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: me_and_my_cosplayfamily
Geübt rafft Mini-Me den Prinzessinnenrock und verlässt stolz an der Seite ihres Vaters und unter viel Applaus die Bühne. Es war ihr erster Cosplaywettbewerb. Und auch der Ihres Vaters. Ich bin wahnsinnig stolz auf die beiden. Vor allem, wenn man bedenkt, dass meine Tochter sich erst zwei Tage vor dem Wettbewerb spontan dafür entschieden hat, teilzunehmen.
Sie hat Blut geleckt. Nächstes Mal macht sie auch wieder mit, sagt sie.
Meine Tochter ist mit Cosplay aufgewachsen. Mit ihren 6 Jahren hat sie bereits 20 Cosplays gemacht. Ihr kleiner Bruder steht noch ganz am Anfang. Ob er Cosplay genauso liebt wie seine Schwester, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.
Die meistem Kinder lieben es, sich zu schminken und zu verkleiden. Auch Rollenspiele gehören zu ihrer normalen Entwicklung. Daher finden sie meist auch großen Gefallen an Cosplay.
Hier ein paar kleine Denkanstöße und Tipps zum Thema Kids & Cosplay.
Selbstgemacht vs. gekauft
Wie auch bei den Erwachsenen stellt sich schnell die Frage, ob man ein fertiges Kostüm von der Stange kauft, eines anfertigen lässt oder sich selbst an die Herstellung macht. Handelt es sich um alltägliche Klamotten, so ist diese Frage leicht zu beantworten. Wird das Outfit etwas ausgefallener, gilt es Pro und Contra abzuwägen.
Ich selbst fertige die Kostüme für meine Kinder. Einmal habe ich ein Kostüm für meine Tochter gekauft, war dann jedoch von der Qualität so enttäuscht, dass ich es noch einmal selbst genäht habe. Für Erwachsene gibt es heutzutage eine große Auswahl an Kostümen mit guter Qualität zu günstigen Preisen. Bei Kindern sieht es bisher noch anders aus. Hier ist die Auswahl noch sehr eingeschränkt und die Kostüme entweder weit vom Original entfernt und qualitativ auch recht fragwürdig oder qualitativ hochwertig, aber sehr teuer.
Links: gekauft Rechts: selbst gemacht
Unabhängig davon, ob das Kostüm gekauft oder selbst genäht ist, solltet ihr bedenken, dass Kinder sehr schnell aus den Kostümen herauswachsen. Näht ihr die Kostüme selbst, müsst ihr also in der Lage sein, dies in einem relativ eingeschränkten Zeitfenster zu schaffen.
Kauft ihr die Kostüme, solltet ihr die Lieferzeit oder benötigte Zeit für die Commission mit einrechnen. Im Zweifel würde ich die Kostüme immer eine Nummer größer bestellen als benötigt. Mit Pech ist es dann jedoch zum gewünschten Zeitpunkt noch zu groß. Ich selbst versuche, sie so zu gestalten, dass sie zu einem gewissen Maße mitwachsen.
Charakter- und Kostümwahl für Kinder
Sind der Charakter und das Outfit altersgemäß?
Bei der Wahl des Charakters hat man je nach Alter des Kindes dann mehr oder weniger Mitspracherecht. Sobald ein gewisses Alter erreicht ist, trifft das Kind natürlich selbst die Wahl.
Aber Kinder sind bis zu einem bestimmten Alter noch nicht reif genug, Konsequenzen und größere Zusammenhänge zu überblicken. So können sie oft nicht abschätzen, welche Wirkung ihr Verhalten oder aber eben auch ein Kostüm haben kann.
Stellt euch also stellvertretend für das Kind folgende Fragen:
Ist das Kostüm zu sexy/freizügig?
Stellt das Kostüm einen politisches oder gesellschaftliches Statement (z.B. Rassismus) dar, welches das Kind noch nicht überblicken kann?
Spiegelt der Charakter eventuell selbst ein Verhalten oder eine Einstellung wider (z.B. Mobbing), mit welchem das Kind selbst nicht einverstanden ist, dies jedoch noch nicht erkennt?
Ist das Kostüm umsetzbar?
Kauft man das Kostüm, so sollte man überlegen, ob das Kostüm so auch von dem Kind in der Praxis ohne Probleme getragen werden kann.
So können z.B. Flügel auf Grund ihrer Bauart oft den Bewegungsdrang der Kinder einschränken. Oder sie können aufgrund des Größenverhältnisses zwischen Kind und Flügel und dem daraus resultierenden Drehmoment nicht in der richtigen Position getragen werden. Ähnliches gilt für große Rüstungsteile, Stäbe, Waffen und ausladende Kleider. Kinder haben noch nicht so ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und fuchteln gerne mit Gegenständen, insbesondere Schwertern und Stäben, herum. Auch bodenlange Kleider oder Schleppen können für die Kleinen schnell zur Stolperfalle werden oder gehen durch ständiges darauf treten bereits nach kurzer Zeit kaputt. Die wenigsten Kinder sind gewillt, ständig auf ihr Kostüm und ihre Umgebung zu achten.
Wann und wo soll das Kostüm getragen werden?
Soll das Kostüm nur auf einem kurzen Shooting getragen werden oder einen ganzen Tag lang auf einer Convention? Kann das Kostüm vor Ort angelegt werden oder muss bereits die Anreise im Kostüm erfolgen? Wenn Zweiteres der Fall ist: Wie lang ist die Anreise und welche Hindernisse/Erschwernisse ergeben sich auf dem Weg? Findet das Event draußen oder drinnen statt? Wenn draußen: Mit welchen Witterungsbedingungen ist zu rechnen? Was genau erwartet das Kind vom Kostüm?
Schon bei der Charakterwahl sollte man sich bewusst machen, dass Kinder oft ganz andere Sachen von Kostümen erwarten als man selbst.
Es gilt hier also zunächst einmal, ganz grundsätzlich die eigenen Vorstellungen mit denen des Kindes abzugleichen:
Soll das Kostüm so nah wie möglich am Original sein?
Soll das Kostüm glitzern? Unabhängig davon, ob das bei der Vorlage der Fall ist.
Möchte das Kind ein aufwendiges Kostüm und nimmt dafür die Einschränkung der Bewegungsfreiheit in Kauf oder soll es lieber vereinfacht sein, so dass man damit auch klettern und toben kann?
Wie bequem ist das Outfit?
Kinder sind zum Teil wesentlich entspannter, was unbequeme Kostüme angeht, als Erwachsene. Zum einen habe ich selbst gemerkt, dass ich mit dem Alter empfindlicher geworden bin. Vor allem im Bezug auf Schuhe und schwere Perücken. Zum anderen sind aber die Nervenbahnen von Kindern noch nicht vollständig ausgereift, weshalb der Druck zu enger Schuhe z.B. oft nicht wahrgenommen wird.
Je länger man ein Kostüm trägt, desto anstrengender wird es. Kinder können diese Zeitspanne oft noch nicht überschauen und sich vorstellen, wie schwer eine Perücke oder Flügel im Laufe des Tages werden können. Oder wie leicht man sich Blasen laufen und die Füße nachhaltig schädigen kann, wenn man unbequeme Schuhe über einen längeren Zeitraum trägt. Macht euch also darauf gefasst, dass das Kind nach spätestens der Hälfte des Tages eventuell keine Lust mehr hat ein unbequemes Kostüm zu tragen. Deshalb solltet ihr Wechselklamotten dabei haben und das Kostüm dann entweder irgendwo lagern oder ihr müsst es für den Rest des Tages mit euch herumschleppen.
Wie schwer ist das Kostüm an- und auszuziehen?
Wir Cosplayer sind es gewohnt, uns in Kostüme zu quetschen und für das Anlegen der einzelnen Teile auch einmal nahezu eine Stunde zu benötigen. Mehr oder weniger geduldig nehmen wir dieses Prozedere in Kauf und rechnen die benötigte Zeit auch für die Toilettengänge auf der Con ein.
Kinder sind in dieser Hinsicht im Allgemeinen jedoch nicht so geduldig und spätestens, wenn sie plötzlich unglaublich dringend auf Toilette müssen (unabhängig davon, dass die Toiletten gerade am anderen Ende der Con sind und man sie erst vor einer Viertelstunde gefragt hat, ob sie auf Toilette müssen), ist es mit der Geduld schlagartig vorbei. Beim Kauf oder der Anfertigung sollte man also unbedingt beachten, dass das Kostüm möglichst schnell an- bzw. abzulegen ist.
Materialwahl
Fertigt man das Kostüm selbst, so hat man die Möglichkeit, die Materialien des Kostüms auf die eigenen bzw. die Bedürfnisse des Kindes anzupassen. Gekaufte Kostüme sind oft aus dünnen Polyesterstoffen (meist Satin), in welchen die Kinder schwitzen, wenn es etwas wärmer wird, und frieren, kaum dass es mal ein paar Grad kälter ist.
Für den Sommer wähle ich z.B. gerne Baumwolle, da diese atmungsaktiv und leicht zu verarbeiten ist. Für die kälteren Jahreszeiten bietet sich Universalstoff an, da dieser etwas wärmer, leicht zu verarbeiten und sehr robust ist. Zudem bieten sich diese beiden Stoffarten an, da man sie relativ gut reinigen kann. Ein Punkt, dem bei Kindern besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.
Kinder und Perücken?
Lange haben wir die Charaktere für meine Tochter so gewählt, dass ihre eigene Haarfarbe und Frisur gut dazu gepasst haben. Das war tatsächlich nicht so schwer, da gerade kleine Kinder sich sehr über das Aussehen mit anderen Charakteren identifizieren. Sie selbst hat bereits mit 3 Jahren eine Perücke ausprobiert, diese jedoch als unbequem empfunden. Kinder sind jedoch sehr unterschiedlich in dieser Hinsicht. Hier gilt es, einfach einmal auszuprobieren.
Als Alternativen bieten sich aber auch Haarkreide bei hellen Haaren (Achtung: Färbt ab!) oder “Mützen” aus Stoff oder “Helme” aus Schaumstoff/Moosgummi in Form der Frisur an.
Mit 6 Jahren war es dann so weit: Eine Perücke musste her! Und wenn meine Tochter etwas macht, dann richtig. Ihre erste Perücke musste die für Chibiusa sein. Ein wahres Monster unter den Perücken.
Lässt sich eine Perücke nicht umgehen, so sollte man einige Dinge beachten:
Lange Perücken sollten bei Kindern immer geflochten sein und nur für Fotos geöffnet werden, da diese durch Unvorsichtigkeit und Gezappel sonst viel zu schnell verknoten. Lange und auch einseitig ausladende Zöpfe sollten vermieden werden, da sie (gerade bei kleinen Köpfen) ein großes Drehmoment entwickeln und schon nach sehr kurzer Zeit unangenehm werden. Abnehmbare Haarteile, welche nur für Fotos angebracht werden, stellen hier eine Alternative dar.
Wenn die Perücke doch große Haarteile hat, welche auch nicht abnehmbar sind, so sollte man versuchen mit möglichst wenig Material auszukommen, welches dann natürlich stark toupiert werden muss. Je dichter die Perücke ist, desto schwerer und somit unangenehmer ist sie auf Dauer zu tragen.
Bei steiferen und größeren Perücken wie bei Chibiusa, bietet es sich an, die Perücke möglichst fest zu stylen, wie einen Helm. Ist diese dann passgenau und gut ausbalanciert, muss sie nicht mit Haarnadeln fixiert werden und kann schnell zwischendurch abgenommen und nach einer Pause wieder aufgesetzt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist bereits vor dem Styling zu beachten:
Auch wenn sich Perücken in der Größe verstellen lassen, so ist die kleinste Einstellung etwa für das Alter von 10 Jahren geeignet. Ist das Kind noch kleiner oder hat das Kind einen kleinen Kopfumfang für sein Alter, so muss die Perücke angepasst werden. Dies ist etwas aufwendiger und sollte unbedingt in die Zeitplanung mit einberechnet werden.
Foto: Serenity-hime
Kinder und Make-up?
Meine Tochter liebt es, geschminkt zu werden. Das geht vielen Kindern in ihrem Alter so. Nicht umsonst gibt es Kinderschminken. Gerade bei so junger und bei meiner Tochter auch empfindlicher Haut sehe ich Make-up allerdings kritisch.
Hat der Charakter Tattoos, so greife ich auf die altbewehrte Aquaschminke zurück. Von dieser weiß ich, dass ihre sensible Haut sie gut verträgt und sie auch leicht wieder abwaschbar ist. Gerade mit Fettschminke, welche man gerne an Karneval für Kinder angeboten bekommt, wäre ich sehr vorsichtig, da sie nicht nur unglaublich auf Klamotten abfärbt, sondern auch schwer wieder von der Haut zu entfernen ist.
Grundierung, Eyeliner, Mascara und ähnliches haben in Kindergesichtern nichts zu suchen und den Einsatz von Rouge und Lidschatten schränke ich stark ein.
“Lippenstift” geht allerdings immer, da es mittlerweile Lippenpflegestifte auch pigmentiert und sogar mit Perlglanz gibt.
Fazit
Beim Thema Cosplay und Kids gibt es einiges zu beachten, aber wenn man das Ganze entspannt angeht, kann Cosplay zu einer wertvollen Erfahrung für Kinder werden.
Mit dem Mainstream kam das Konkurrenzdenken. Allerdings bin ich fest davon überzeugt, dass dieses auch früher schon vorhanden war. Dank Social Media und wachsender Beliebtheit wird das Konkurrenzdenken deutlicher oder vielleicht sogar verstärkt.
Heute beklagen sich immer mehr Cosplayer über fehlende Gemeinschaftsgedanken. Weg von “Wir helfen uns gegenseitig und feiern uns für das gleiche Cosplay” hin zu “Ich sehe am besten aus und keiner außer mir darf diesen Charakter cosplayen”, begleitet von abwertenden Blicken.
Dabei ist Cosplay, fernab der Contest-Bühne, kein Wettbewerb.
Sicher, etwas Wettbewerb und Konkurrenzdenken hat noch nie geschadet. Wettbewerb spornt uns durchaus dazu an, besser werden zu wollen. Daran ist nichts auszusetzen. Treibt uns dieser allerdings dazu, andere Cosplayer zu meiden oder gar zu haten, dann ging der Schuss definitiv nach hinten los.
Die Angst, der andere könne besser sein
Es stimmt, jeder von uns, möchte in seinem Kostüm besonders akkurat und am besten noch dazu einzigartig aussehen. Ein schwieriges Unterfangen hinsichtliches eines Hobbys, dessen Grundintention es ist, Charaktere möglichst “originalgetreu” umzusetzen.
Trotzdem bietet das Hobby genug Spielraum, um die eigene Kreativität auszuleben und seinen persönlichen Stil einzubringen. Im Kern gibt es aber einige Elemente, mit denen jeder von uns zu kämpfen hat. Elemente, bei denen wir uns gegenseitig helfen und von den Erfahrungen des anderen profitieren können.
Aber warum helfen wir nicht? Es existiert eine Angst, dass der andere Cosplayer dadurch einen erheblichen Vorsprung erhält. “Wenn ich jetzt helfe, dann gebe ich meinen Vorteil ab.” Aber ist dem so?
Denken wir doch mal anders:
Erhält der andere Cosplayer durch diesen Informationsaustausch wirklich einen so großen Vorteil, dass er dich überflügeln könnte? Vermutlich spielen noch genügend andere Faktoren hinein und am Ende würde er das Problem doch selbst oder mit anderen Hilfsmitteln lösen. Du bist nicht die Person, die andere davon abhalten kann, zu wachsen und besser zu werden.
Anders gedacht: Stell dir die Frage, warum der andere Cosplayer dich überflügeln sollte, wenn er ohne deine Hilfe überhaupt nicht weiter kommt?
Die eigentliche Frage, die du dir aber unbedingt stellen solltest, ist: Warum siehst du darin überhaupt ein Problem?
Hängt dein Seelenheil davon ab, dass andere “schlechter” sind als du? Bist du so unsicher und unzufrieden, dass du anderen den Erfolg nicht gönnen wollen würdest? Bist du selbst vielleicht schon “übers Ohr gehauen worden” und traust den anderen Cosplayern nicht mehr? Dann sei der Anfang, der die Welt ein bisschen besser macht.
Sei besser – finde deine Herde
Zugegeben, ich hab mich in den Anfangsjahren selbst nach und nach dazu hinreißen lassen, andere Cosplayer im selben Kostüm zu meiden, anstatt sie, wie zu meinen aller ersten Cons, zu feiern. Nach und nach habe ich mich von meinem Umfeld leiten lassen. Anstatt selbstständig zu denken und grundsätzlich überhaupt nachzudenken, habe ich mich treiben lassen.
Das gleiche Cosplay? Puh, schnell wegschauen, Augenkontakt vermeiden. Dämlich.
Ich habe das Gedankengut schwarzer Schafe übernommen und mich immer wieder in Dramen verwickeln lassen. Aber halt.. vielleicht war auch ich das schwarze Schaf in dieser Herde?
Es hat einige Zeit gedauert, bis ich zur Einsicht kam, dass ich doch nicht einfach so zu allen anderen passe. Meine Art und Einstellung zu den Dingen hat vielen Cosplayern langfristig nicht unbedingt in den Kram gepasst. Missverständnisse, Streit, Missgunst. Von allem war nach einiger Zeit etwas dabei. Wirklich frustrierend, denn schließlich will man als Teil einer lustigen Truppe Spaß haben.
Die Erkenntnis hat mir geholfen, mich von Gruppen zu trennen, zu denen ich nicht passe. Ich habe bewusst angefangen, mehr Leute zu finden, die auch in diesem Bereich ähnliche Grundwerte oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Ich habe wieder angefangen Cosplayer im gleichen Kostüm zu feiern. Ich habe die Chancen genutzt und mir auf Instagram eine tolle Community innerhalb der Szene aufgebaut, die bereit ist zu diskutieren, andere zu respektieren und die Hass und Mobbing keine Chance gibt.
Community-Aktion
Inspiriert von Kamui und Kinpatsu startete ich im Februar 2021 die Community-Aktion “Cosplay ist kein Wettbewerb”. Das Ziel war, mithilfe dieser Aktion zu zeigen, wie schön es sein kann, Gleichgesinnte zu treffen. Sich gegenseitig zu unterstützen und zu zeigen, “Hey, wir tragen beide das selbe Cosplay, weil wir diesen Charakter lieben. Es verbindet uns!”.
Mittlerweile gibt es über 30 Beiträge zu Aktion. Die ersten 30 Beiträge findest du gesammelt in diesem Instagram Guide:
Aber auch schon vorher, wollte ich meine Reichweite nutzen und auf das Thema aufmerksam machen. Zu meiner noch etwas aktiveren YouTube-Zeit habe ich deshalb mithilfe anderer Cosplayer dieses kleine Aufklärungsvideo gedreht und veröffentlicht:
Denn nicht immer ist eine reine Abneigung das Problem. Häufig entstehen Missverständnisse durch Fehlinterpretation oder auch durch fehlende bzw. mangelhafte Kommunikation.
Was kannst du tun?
Oft reicht bereits ein nettes Lächeln und die Welt wird ein klein wenig heller. Lächeln ist die einfachste und schnellste Methode, um unklare Blickkontakte aufzulockern und zu zeigen, “Hey, alles cool!”. Manchmal verbinde ich das Lächeln auch mit einem Winken. Du wirst dich wundern, wie viel diese kleine Geste bewirken kann!
Vielleicht möchtest du ebenfalls aktiv werden und eine kleine Aktion zum Thema starten. Oder du möchtest meine Aktion weiterführen und auch auf deinem Account passend zu deinen Cosplays etablieren? Dann nur zu! Verlink mich gerne in deinem Beitrag zum Thema #cosplayistkeinwettbewerb ! Ich freu mich riesig zu sehen, wie jeder einzelne den gleichen Charakter interpretiert.
Zeig der Welt, wie individuell wir Cosplayer sein können und wie sehr wir unsere Charaktere aus Film, Buch, Serie, Comic, Gaming, Anime und Manga lieben. P.S.: Lächeln nicht vergessen. 🙂
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Die meisten Cosplayer kennen es wahrscheinlich: Sie haben ihr Traum-Cosplay ihres Lieblingscharakters fertig und wollen dieses nun würdevoll auf einem Bild festhalten. Doch oft spielen Geschichten der Charaktere in fantasievollen oder futuristischen Schauplätzen, die so auf unserer Welt nicht existieren. Die meisten helfen sich dabei aus, indem sie Schauplätze wählen, die zumindest ansatzweise der vorgestellten Location nahekommen.
Dieser Gastbeitrag wurde von David geschrieben. Du kennst David noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf seinem Kanal vorbei: sir8davren
Doch was macht man, wenn eine solche Location nicht in der Nähe ist oder die Bilder in einem Studio geschossen wurden? Genau in einem solchen Dilemma befand ich mich damals, welches mich dazu veranlasste, was ich heute mit voller Leidenschaft ausübe: Composing.
Ich hatte ein Photoshooting von meinem Grindelwald Cosplay in einem Studio und versetzte mich dabei in zig unterschiedliche Situationen aus dem Film. Dabei kamen viele ausdrucksvolle Bilder zu Stande, die aber mit dem neutralen Hintergrund des Studios nicht so wirkten, wie ich es mir vorgestellt habe. Dabei kam dann das Thema Composing auf, welches ich hier zuerst noch kurz erläutern möchte.
Was bedeutet Composing eigentlich?
Composing kann man sich wie eine digitale Collage vorstellen. Man nimmt unterschiedliche Bilder, schneidet sie aus und fügt sie dann wieder zu einem Gesamtbild zusammen.
Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Elemente des Gesamtbilds sowohl farblich als auch lichttechnisch miteinander harmonieren. Auch müssen Schattenwurf oder Winkel der Objekte immer berücksichtigt werden.
Diese Technik ist bei Filmproduktionen gang und gebe. Zum Beispiel wurde die ganze Landschaft um den Turm von Saruman aus „Der Herr der Ringe“ aus unterschiedlichen Landschaftsaufnahmen zu einer in sich harmonierenden Szene zusammengesetzt. Bei guten Composings fällt es dann oft nicht mehr auf, dass diese Szenerie so in Wirklichkeit gar nicht existiert.
Somit lizenzierte ich mir Photoshop und fing an, mich mit der Materie vertraut zu machen und die Grundelemente der Bildbearbeitung zu erlernen. Das ist nun 3 Jahre her.
Seitdem bearbeitete ich etliche Bilder und erstellte nicht nur Composings für Cosplayer, sondern kreierte unter anderem „realistische“ Pokémon oder stellte eine Szene aus „König der Löwen“ nach. Im Bereich der Bildbearbeitung hat man folglich keine Grenzen.
Übung macht den Meister
Eine Faszination des Composings ist unter anderem, dass ich häufig zu Beginn eines Bildes gar nicht konkret weiß, was ich eigentlich genau machen möchte. Das entsteht meistens spontan während der Bearbeitung.
Auch der Prozess der Bearbeitung ist dabei immer sehr spannend zu beobachten. Gerade wenn man anfangs noch alle Objekte in das Bild einfügt, passt noch nichts zueinander. Doch wenn man anfängt, Farbe, Licht und Schatten aufeinander abzustimmen, kommt nach und nach dieser Wow-Moment zu Stande. Plötzlich wirkt das Bild wie aus einem Guss. Doch bis man so weit ist, Licht und Schatten richtig malen zu können, bedarf es viel Übung.
Seitdem ich Composings mache, ertappe ich mich oft dabei, wie ich mich über besonders schöne Lichteffekte in der Natur erfreue. Oft frage ich mich dabei: „Hätte ich das genauso gemalt? Hätte ich jetzt gewusst, dass der Schatten hier genauso fallen würde?“ Leider muss ich mir öfter eingestehen, dass meine ehrliche Antwort „Nein“ gewesen wäre. Somit lernt man nie aus und wird von Bild zu Bild, das man bearbeitet, immer besser.
Es gab auch ein Bild, bei dem ich selbst überrascht war, dass ich es so bearbeiten konnte: eines meiner Lieblingsbücher aus meiner Kindheit ist Dinotopia. Ein Bilderbuch, in dem Dinosaurier und Menschen friedlich miteinander leben. Dabei gab es ein Bild, welches mir besonders gut gefiel und ich unbedingt nachbauen wollte. In diesem waren unter anderem auch zwei Brachiosaurier abgebildet. Dafür nahm ich ein Elefantenbild, schnitt ein Stück seiner Haut aus und verformte es so, dass ich damit den Dinosaurier nachbauen konnte. Auf das Endergebnis bin ich immer noch sehr stolz!
Cosplay & Composing
Doch die größte Faszination des Composings ist die gemeinsame Arbeit mit Cosplayern.
Im Verlauf der letzten Jahre wurde ich vermehrt danach gefragt, ob ich nicht ein Composing für sie oder ihn erstellen kann. Oft wurde mir dabei komplette künstlerische Freiheit überlassen, sodass ich das Bild so bearbeiten konnte, wie ich es mir vorgestellt habe. Das Schönste war dann oft die Reaktion danach: Viele sind unglaublich dankbar und freuen sich sehr über meine Bearbeitung. Diese Reaktion ist für mich dann die beste Bezahlung, da ich weiß, dass ich mich an ihrer Stelle wahrscheinlich genauso gefreut hätte.
Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass eine solche kreative Ader in mir schlummert. Somit kann ich jedem nur ans Herz legen: Auch wenn es anfangs erschlagend wirkt – wer erst einmal die Faszination hinter dem Composing entdeckt hat, wird so schnell nicht mehr davon wegkommen.
Doch um die Faszination zu erwecken, muss man sich natürlich erst einmal damit vertraut machen. Als Programm würde ich Adobe Photoshop empfehlen. Es gibt zwar kostenlose und günstigere Alternativen, sind aber von der Bedienung weniger intuitiv und bieten bei weitem nicht den gleichen Umfang.
Einstieg ins Composing
Als Tutorials kann ich unter anderem die Videos von PIXimperfect empfehlen, da es bei ihm schlicht kein Thema gibt, welches er nicht behandelt. Wer gerne den gleichen Weg starten möchte, wie ich es getan habe, fängt mit diesem Tutorial an:
Dabei werden Aspekte wie Ausschneiden mittels Masken, Farben, Licht und Schatten geschickt angewandt und sind einfach nachvollziehbar. Danach sind bereits die wichtigsten Aspekte der Bildbearbeitung behandelt und man kann direkt damit beginnen eigene Projekte zu starten.
Natürlich kann man sich auch gern jederzeit bei mir melden, da ich selbst auch persönliche Kurse anbiete und zukünftige Bildbearbeiter gerne fördere.
Wer jedoch keine Zeit, Lust und Muse hat, sich selbst mit dem Thema Composing auseinanderzusetzen, biete ich natürlich auch an, Bilder zu bearbeiten. Schreibt mir einfach gerne dies bezüglich – ich freue mich schon sehr auf zukünftige Kooperationen!
JA! Keine Frage, es ist anstrengend. Aber mit etwas Unterstützung, Organisation und vor allem Kommunikation geht alles. Als klar wurde, dass bei uns jeweils Nachwuchs ansteht war Jessy und mir von vornherein wichtig, unsere Hobbies und das, was wir lieben zu bewahren.
Viele Eltern krempeln ihr Leben komplett um, um sich voll und ganz auf ihr Kind zu fokussieren. Hobbies werden auf Eis gelegt und der Alltag verändert sich um 180 Grad. Das muss nichts schlechtes sein, doch ein Teil von einem Selbst legt sich erst mal schlafen und oft wacht dieser nicht mehr auf. Das war zumindest unsere Angst und deswegen haben wir von Anfang an alles gegeben, um immer dabei zu bleiben.
Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit Jessy geschrieben. Du kennst Jessy noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: miss.noobster
Im folgenden Beitrag teilen dir Jessy und ich uns unsere Gefühle, Gedanken und vor allem auch Tipps & Tricks mit, wie es trotz “Mama-Sein” (oder auch Papa-Sein) klappt, weiterhin zu cosplayen. Sicher, die Prioritäten verschieben sich und Cosplay rückt erst einmal weit nach hinten. Aber warum auf etwas verzichten, das einem Freude bringt? Schließlich ist es wichtig, dass es dir gut geht und du ausgelastet bist, damit du für deine Familie da sein kannst. Me-Time ist wichtig und kann auch organisiert mit Kind – trotz Abstriche – weiterhin erfüllend stattfinden.
Schwanger cosplayen?
miss.noobster
Vielen werdenden Müttern fällt es schwer sich noch als Cosplayer wohl zu fühlen. Man wird runder und alles wird schwerfälliger. Dadurch verlieren viele die Lust und Motivation. Einige haben teilweise Angst, sich schwanger im Cosplay zu zeigen. Ist man doch ein Magnet für viele Blicke mit der Kugel vorne dran. Ich war auch sehr skeptisch, was mein eigenes Projekt anging, war es doch sehr wenig Stoff obenrum. Doch als Roadhog aus Overwatch hab ich so viel gutes Feedback bekommen, was mich megamäßig gefreut hat. Ich hab es nicht bereut mich hochschwanger in meine Werkstatt zu setzen und mein vorerst letztes größeres Projekt zu craften.
Zugegeben, ich war tatsächlich nicht gerne schwanger. Ich hab mich weder besonders toll noch besonders schön gefühlt. Das hat mich aber nicht davon abgehalten noch ein paar coole Projekte umzusetzen! Besonders Jessys Roadhog Cosplay hatte mich damals beeindruckt und mich dazu motiviert weiterhin zu cosplayen.
Zu Beginn habe ich tatsächlich noch Cosplays geshootet, bei denen ich meinen (noch) kleinen Bauch gut verstecken konnte. Ist das Kostüm etwas weiter geschnitten und stellt man sich entsprechend, so kann man seinen Babybauch ganz gut kaschieren.
Wer an Schwangerschaftsfotos denkt, denkt häufig an wallende Kleider oder nackte Babybäuche. Etwas, das so gar nicht meine Welt ist. Schwangere Charaktere zu cosplayen konnte ich mir dahingegen schon vorstellen! Statt Conventions zu besuchen – zum einen aufgrund der Pandemie und zum anderen war ich dafür nicht fit genug – habe ich auf Shootings gesetzt.
Ein neuer Mensch ist da
miss.noobster
Jetzt beginnt der schwierigere Part. Das Kind beansprucht viel Zeit und man kann sich nicht einfach mal so für 3 Stunden an die Nähmaschine setzen. Doch das ist kein Hindernis, sich trotzdem weiter seinem Hobby zu widmen. Man kann Kompromisse eingehen und sollte sich z.B. auf einfache Projekte stürzen, die nicht viel von einem selbst abverlangen. Ob man jetzt ein Cosplay komplett kauft oder sich etwas aus gebrauchten Sachen zusammen sucht – es ist völlig egal. Es muss Spaß machen und es ist egal woher das Cosplay kommt.
SajaLyn
Nutze vor allem die Schlaf- und Ruhephasen deines Kindes und besprich dich mit deinem Partner. Du als Mama musst dich nicht immer um alles kümmern. Teilt euch die Aufgaben auf, sprecht klar über Wünsche sowie Ängste. Mir hat es geholfen klar zu kommunizieren, dass ich heute (insofern es die Situation zulässt) gerne etwas für mich tun würde. In dieser Zeit habe ich mich überwiegend ausgeklinkt und mein Partner hat mich erst dann gerufen, wenn es notwendig war. Natürlich sprechen wir hier von eher kleinen Zeitintervallen. Aber man lernt es zu schätzen, wenn man eine Stunde effektiv für sich nutzen kann. Schläft das Kind schon durch und hat einen festen Rhythmus, wird es schon deutlich einfacher und man kann die Me-Time sogar etwas vorausplanen.
Plane in kleinen Schritten, nutze auch kleine Zeitintervalle und vor allem, übernimm dich nicht. Neben Haushalt, Kind und Hobby brauchst du auch Zeit um einfach mal in Ruhe auf der Couch zu sitzen. Nimm dir diese Zeit und steck dir kleine Ziele. So klappt es ganz bestimmt.
Kind und Social Media
miss.noobster
Es gibt Eltern, die ihre Kiddies direkt einbinden und komplette Cosplays für die Kleinen craften. Schwierig wird es hier beim Thema Social Media. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig den Nachwuchs zu schützen. Doch das muss jeder für sich entscheiden. Für mich gäbe es nichts Schöneres, wenn mein Kind sich auch für das Thema interessieren würden. Jetzt ist es noch zu früh, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Jedenfalls durfte sie auch schon in ihre erste Rolle schlüpfen, für ein Cosplay von mir. Wir haben uns dazu entschieden, ihr Gesicht nicht öffentlich zu zeigen und doch ist es so eine schöne Serie und gleichzeitig schöne Erinnerung geworden.
Social Media ist mittlerweile ein derart fester Bestandteil unserer Leben geworden. Dabei vergessen wir oft, dass man eben nicht alles mit der Öffentlichkeit teilen muss. Du möchtest deine Kinder in dein Shooting oder bei deinem Con-Besuch mit einbinden? Dann mach das!
Vergiss nie, du kannst auch tolle Cosplayfotos mit den Kleinen machen, ohne diese direkt überall posten zu müssen. Fotos für die Erinnerungswand Zuhause oder sogar ein eigenes Fotobuch sind der perfekte Ort für deine Familienfotos im Cosplay.
Möchtest du dennoch unbedingt das tolle Foto online zeigen, kannst du dich noch immer dafür entscheiden dein Kind nur von hinten oder zensiert zu “zeigen”. Wichtig ist, dass du und dein Partner hier auf einer Wellenlänge seid und die Entscheidung gemeinsam tragt.
Shootings sind ein wichtiger Bestandteil für Cosplayer und gerade am Anfang ist es vielleicht schwer, sich mit anderen Fotografen irgendwo zu treffen. Vor allem wenn die Fahrzeit länger ist. Auch hier gibt es unterschiedliche Wege wie man an seine Fotos kommt. Es ist natürlich auch davon abhängig, wie dein Kind drauf ist. Hier ein paar Tipps für Indoor und Outdoor:
Indoor
Die einfachste Möglichkeit an Fotos zu kommen ist natürlich Zuhause. Ist das Kind noch recht unmobil und man selbst ist sehr gut im Multitasking, kann man sich, mit dem Wurm als neugieriger Zuschauer, fertig machen und selbst ein paar schnelle Schnappschüsse mit Ringlicht & Co. machen. Das Kleine wird Augen machen, wenn das Licht seinen Schatten wirft. Natürlich kann man auch tagsüber alles vorbereiten und wenn das Kind abends schläft, sich in Ruhe vor die Kamera werfen, während vielleicht der Partner oder ein Fotograf auf den Auslöser drückt. Natürlich immer mit dem Gedanken, kurz mal unterbrechen zu müssen. Ich weiß noch, wie oft wir Treppen hoch und runter rennen mussten – das hält zumindest direkt fit. 😉
Wird der Stöpsel langsam mobiler, kann man es auch einfach während des Shootings rumwuseln lassen. Kinder finden es super spannend, wenn etwas passiert. Klar stürzt es sich dann auch mal mit vor die Kamera, aber solange man es locker nimmt und dem Kind vielleicht ein paar Dinge erklärt, wird es sicherlich spannend und lustig für alle Beteiligten. Man darf nicht unterschätzen, wie viel Kinder auch schon in den jungen Jahren aufnehmen.
Outdoor
Draußen sieht es natürlich wieder ganz anders aus. Sind die Würmchen noch klein, ist es kein Problem, sie mal schnell den Kinderwagen zu packen, zur Location zu fahren und dann fix ein paar Fotos zu schießen. Viel kann das Kind nicht machen und sie lieben es, draußen zu sein. Alle bekommen frische Luft und die Großen noch ein paar schöne Fotos oben drauf.
Auch wenn die Kleinen älter werden und ihre ersten Schritte in der Natur hinterlassen, ist es kein Problem, draußen zu shooten. Sucht euch einen sicheren Spot, ohne Straßen, Fallgruben, Flüsse, Seen und ihr habt ein glückliches Kind, das die Natur entdecken kann, während die Eltern ihrem Hobby nachgehen. Natürlich immer mit einem wachsamen Auge! Vielleicht ist auch noch eine dritte Person anwesend, das würde es natürlich noch viiiiel einfacher machen. Das Allerwichtigste für Shootings draußen: Habt immer Snacks und sonstige Verpflegung dabei. Snacks sind die Lebensretter!
SajaLyn
Ich weiß noch wie nervös ich bei meinem ersten richtigen Shooting war. Unsere Kleine war derzeit bei meinen Eltern und wir hatten zur Sicherheit kurz vor Abfahrt noch einmal gestillt. Wir hätten jederzeit super schnell zurückkommen können, dennoch war ich extrem nervös und wollte mich beeilen. So sehr, dass ich beim Shooting gestürzt bin. Es ist zum Glück nichts passiert, aber es zeigt gut, dass man trotzdem Ruhe mitbringen sollte. Sicherlich wird man sich beeilen, weil man weiß wie begrenzt die Zeit sein kann. Aber es bringt nichts sich zu hetzen.
Je nach Aufwand nehmen wir unsere Tochter auch im Kinderwagen zum Shooting mit. Dabei kann es aber gut sein, dass sie irgendwann – auch nach kurzer Zeit – nicht mehr sitzen möchte und sich langweilt. Getränke, Snacks, kleine Bespaßungseinheiten und natürlich auch etwas Eile helfen dabei das Shooting zu meistern. Kann das Kind schon laufen, wäre eine Begleitperson von Vorteil, so können der Krümel und die Begleitperson die Umgebung unsicher machen, während man selbst in Ruhe shootet.
Am besten startest du daher sanft mit kleinen Schritten. Verzichte auf extrem aufwändige Cosplays, bei denen du Stunden benötigst, um dich fertig zu machen. Gibt es eine gute Location, die in der Nähe ist? Super, so kannst du gerade am Anfang auf Abruf bei Problemen schnell zurück sein.
Jedes Kind ist anders und alle paar Wochen ändert sich etwas, von dem man dachte, es wäre aktuelle Rhythmus. Versteif dich also nicht zu sehr auf etwas, das letzte Woche funktioniert hat und es nun nicht mehr tut. Nächste Woche sieht es vermutlich schon wieder ganz anders aus. Sei locker, flexibel und bald bist du für alles gewappnet.
Jeder ist seines Glückes Schmied
miss.noobster
Es gibt kein Rezept dafür, wie man alles unter einen Hut bekommt. Auf jeden Fall gehört viel Überwindung und wenig Schlaf dazu .😀 Gerade in den ersten Monaten wenn die Kiddies viel Aufmerksamkeit brauchen ist es fast unmöglich, etwas zu schaffen. Aber auch nur fast!
Es wurden viele schöne Erinnerungen geschaffen und ich bin unfassbar stolz auf das, was wir Zuhause erreicht haben und auch sehr dankbar, dass mein Ehemann mich unterstützt, egal um was es geht. Ich hoffe sehr, dass diese Zeilen denen, die Kinder haben oder in Zukunft welche wollen, etwas Mut machen können.
Long Story short – Tipps und Tricks für deinen Alltag:
Gönn dir kleine Pausen, wenn es zu viel wird.
Sei entspannt und setze dich nicht unnötig unter Druck.
Setze dir kleine erreichbare Ziele.
Zerlege große Aufgaben in kleine übersichtliche Arbeitsschritte.
Du musst nicht alles an einem Tag schaffen.
Bereite deinen Arbeitsbereich soweit möglich vor, sodass du dann direkt durchstarten kannst.
Arbeite mit To-Do-Listen.
Mache Vinted & Co. zu deinen Freunden.
Halte beim täglichen Spaziergang die Augen nach neuen Spots offen.
Binde Freunde & Familie ein und frage nach Unterstützung.
Und das Wichtigste: Mach dir selbst keinen Druck, du bist Mama! 😉
Hallo liebe Cosplayfreunde! Ich bin Mareen oder Sky von skys_heaven. SajaLyn fragte mich vor geraumer Zeit, ob ich nicht Lust hätte, für ihren Blog einen Gastbeitrag bezüglich der Einarbeitung von Overlays zu schreiben. Da ich jetzt schon einige Jahre damit arbeite, fand ich die Idee nicht schlecht und jetzt endlich bin ich mal dazu gekommen, ein paar Worte dazu aufzuschreiben.
Dieser Gastbeitrag wurde von Sky geschrieben. Du kennst Sky noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Instagram Kanal vorbei: skys_heaven
Zuallererst aber: ich habe das nicht gelernt oder mache das beruflich. Ich habe mir alles, was ich tue, selbst beigebracht. Das heißt, dass ich nach Gefühl arbeite und die Techniken nie gelernt haben. Ich möchte dir hier also nur zeigen, wie du relativ einfach Texturen und Overlays in deine Bilder einfügen kannst und wie du diese entsprechend einarbeitest. Es ist lediglich meine Arbeitsweise und ich bin kein Experte, sondern nur hobbymäßig in diesem Bereich unterwegs!
Was sind Overlays?
Overlays sind extra angelegte, meist transparente, Bilddateien mit Effekten wie Rauch oder Licht. Es gibt aber auch Overlays mit kleinen Bildern von Blumen oder Schmetterlingen, die du in deine Bilder einarbeiten kannst.
Diese Bilddateien kannst du dir auf verschiedenen Seiten besorgen. Einige Seiten bieten kleinere Dateien kostenfrei an, doch die meisten wirst du kaufen müssen. Aber es lohnt sich! Du kannst damit deine Fotos wirklich aufwerten und ihnen einen neuen Schliff verleihen. Für das Einfügen benötigst du auf jeden Fall Photoshop, da fast alle Arten von Overlays genau dafür erstellt werden.
Während ich Lichtoverlays bisher nur gekauft habe, konnte ich mir auch schon Overlays mit Bildern selbst erstellen. So habe ich zum Beispiel durch ein paar leichte Handgriffe die Grinsekatze auf meine Alice Bilder bekommen oder bei Elsa Schneemagie erzeugt.
Wie arbeite ich Overlays in mein Bild ein?
Nachdem du dein Cosplayfoto in Photoshop geöffnet hast, musst du zunächst überlegen, welchen Effekt du erzielen willst. Ich benutze fast immer Lichtoverlays, um dem Bild einen gewissen Charme zu verleihen. Du suchst dir also etwas Passendes aus und ziehst es in deine Bearbeitungsfläche. Als erstes musst du dann bei den meisten Overlays unten rechts die Art der Ebene von Normal auf Negativ multiplizieren stellen. So aktivierst du die Transparenz und du siehst nur noch den eigentlichen Effekt.
Manchmal gibt es auch bereits Bilddateien, bei denen du diesen Schritt überspringen kannst. Auch selbst erstellte Overlays sind png-Dateien, die bereits einen Alphakanal haben, also transparent sind und kein Hintergrund vorhanden ist. So kannst du sofort zum nächsten Schritt übergehen.
Einmal eingefügt, kannst du dein Overlay drehen und größentechnisch an das Bild anpassen. Du solltest das Overlay nicht einfach nur so einfügen, wie es nun mal ist, sondern auf dein Cosplayfoto abstimmen.
Nicht immer passt die Größe oder der Winkel sofort, deswegen ziehe ich es gerne größer und schiebe und drehe es dann solange hin und her, bis mir die Platzierung gefällt. Auf den Bildern erkennst du, wie unterschiedlich ein Overlay dadurch wirken kann. Du kannst auch oben in der Leiste das Seitenverhältnis einstellen, also aktivieren und deaktivieren, ob du das Overlay komplett anders auch von den Maßen haben willst oder es lieber Original bleiben soll. Auch das kann einen großen Unterschied machen!
Außerdem passe ich dabei bereits oft Deckkraft und Fläche an. Du findest diese Punkte ebenfalls rechts unten, wo die Ebenen sind. Damit kannst du entscheiden, wie stark dein Overlay über dem Bild liegt. Also ob es sehr dominant oder nur einen leichten Akzent geben soll. Dies kannst du aber auch noch verändern, nachdem du das Overlay eingefügt hast. Ich selbst reduziere beides fast immer etwas, da ich es nicht zu stark haben will. Aber das ist von Overlay zu Overlay und von Bild zu Bild unterschiedlich. Jede Bearbeitung ist individuell und du solltest stets deinem Gefühl vertrauen.
Danach radiere ich das Overlay aus.
Warum? Ich persönlich mag es nicht, wenn die Overlays zu dominant auf dem Motiv sind. Also setzte ich den Radiergummi mit sehr niedriger Deckkraft an und radiere dann Stück für Stück das Overlay weg und zwar solange, bis es mir zusagt. Ich achte dabei darauf, einen weichen Pinsel zu verwenden, denn mit harten Kanten hat man keinen schönen Übergang.
Tipp: Du kannst bei Overlays auch mit Ebenenmasken arbeiten, um die ausradierten Stellen jederzeit wieder sichtbar zu machen.
Ich selbst arbeite selten mit nur einem Overlay. Meistens erziele ich erst mit zwei bis vier Stück den gewünschten Effekt.
Gerade mit Lichtoverlays veränderst du oft auch die Farbgestaltung deines Bildes, da es auch die Helligkeit beeinflusst. Ein Grund, warum ich meine Fotos nicht sofort richtig hell bearbeite. Sondern ich bearbeite sie im Nachgang nochmals in Lightroom, wenn ich mit den Overlays fertig bin.
Ich arbeite auch viel und gerne mit Lichtpunkten, Glitzer oder anderen Effekten wie Rauch, welche ich grundsätzlich weichzeichne und sie so an die Tiefenschärfe des Bildes anpasse. Außerdem lenken sie dann nicht so sehr vom Hauptmotiv ab. Ich selbst bin auch kein Fan davon, wenn sie das Cosplayfoto zu sehr überlagern. Bedeutet, ich radiere auch hier viel aus, sodass sie das Foto umrahmen und aufwerten, aber nicht vom eigentlichen Motiv ablenken.
Nun aber zurück zum Weichzeichner.
Um eine Ebene weichzuzeichnen, gehst du oben auf den Reiter Filter und dann unter auf den Punkt Weichzeichnungsfilter. Dort findest du den Gaußschen Weichzeichner. Unter diesem öffnet sich ein kleines Fenster, in dem du nun austesten kannst, wie stark du den Filter anwenden möchtest. Je höher die Zahl, desto stärker wird es unscharf. Ich selbst arbeite mit einem Weichzeichner zwischen 0,5 und 20. Selten stelle ich ihn höher. Es kommt jedoch auf das Motiv an und wie stark die Tiefenschärfe wirken soll.
So arbeite ich auch, wenn ich Overlays mit Blumen, Schmetterlingen und besondere Sachen, die zum Charakter gehören, einarbeite. Ich schwäche dabei Fläche und Deckkraft nur um wenige Prozente und setzte manchmal auch nur einen schwachen Weichzeichner ein, doch es macht einen großen Unterschied aus.
Nicht immer benötigt man das komplette Motiv oder möchte dieses auffällig im Foto haben. Deswegen kannst du sie ebenfalls entsprechend ausradieren. Sie sollen sich ja ins Motiv einfügen und nicht wie draufgelegt aussehen. Der Gaußsche Weichzeichner ist da wirklich eine große Hilfe und macht es um einiges schöner. Hierbei solltest du aber beachten, dass du diese Dateien zuerst einarbeitest, bevor du die anderen Overlays auf das Bild legst!
Oder, wenn du erst im Nachgang daran denkst, diese Bildmotive unter die eingefügten Overlays legst. So fügt sich alles noch viel besser zusammen und wirkt eher so, als wäre es echt.
Das wäre es soweit. Ist doch gar nicht so schwer, oder? Du musst dich einfach nur etwas ausprobieren und deine Richtung finden. Alles ist reine Geschmackssache und meine Meinung zum Ausradieren und Weichzeichnen muss dir nicht unbedingt zusagen. Auch ich muss mich hin und wieder immer noch austesten, weil eben jedes Foto anders ist und man sich einfach inspirieren lassen muss.
Aber ich hoffe, dass dir mein kleines Tutorial dazu etwas weiterhilft und du dich vielleicht auch selbst mal an ein Foto mit Overlays versuchst.
Der Manga More than a Doll macht es möglich! Acht Bände sind inzwischen erschienen und Band 9 wurde bereits für Ende diesen Jahres angekündigt. Großer Beliebtheit erfreut sich auch die gelungene Anime-Adaption mit dem Namen My Dress-Up Darling. Seit kurzem wird nach und nach die deutsche Synchronisation auf Crunchyroll gestellt. Aber worum geht es eigentlich?
My Dress-Up Darling (kurz: MDUD), eine romantische Komödie mit Etchi-Elementen, handelt vom Oberschüler Wakana Gojō und seiner Klassenkameradin Marin Kitagawa, die durch das außergewöhnliche Hobby Cosplay zueinander finden und sich anfreunden. Marin ist in der Schule sehr beliebt, offen und gehört eindeutig zu den “Coolen”. Wakana ist eher ein Außenseiter, der, aufgrund seiner Leidenschaft für Puppen und seinem Lebensziel Puppenmacher zu werden, verschlossen und in sich gekehrt auftritt.
Marin Kitagawa
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Als Wakana zufällig herausfindet, dass Marin ein Otaku ist, der sich gerade an seinem ersten Cosplay versucht, bittet diese ihn, aufgrund seines Könnens an der Nähmaschine, ihr zu helfen. MDUD erzählt die Geschichte dieser Freundschaft, gespickt mit romantischen und leicht erotischen Elementen.
Die Leidenschaft des Cosplayens
Schön und gut, denkst du dir wahrscheinlich, aber warum erzählt sie uns davon? Ganz einfach. Manga und Anime sind nicht nur sehr gut recherchiert, sondern auch super unterhaltsam. Vorausgesetzt, man mag das Genre oder man findet Fanservice-Szenen unterhaltsam. Das ist aber nicht der Hauptgrund.
Marin Kitagawa – Sommer Festival
Als ich den Anime – ganz ohne Erwartungen – zum ersten Mal gesehen habe, war ich hin und weg. Marins Begeisterung für ihre Lieblingscharaktere sowie für Cosplay hat mich so sehr an meine eigene Anfänge als Cosplayer erinnert. Ich habe mich sofort in ihr wiedererkannt.
Anime und Manga sind super umgesetzt und fundiert recherchiert, dass man sich als Cosplayer direkt abgeholt fühlt. Viele Szenen erinnern an die eigenen Anfänge und führen uns die Leidenschaft für Cosplay vor Augen. More than a Doll / My Dress-Up Darling ist ein Liebeslied an uns Cosplayer.
Etwas Neues ausprobieren
Während mich die Serie stets gut unterhalten hat, hat sie mich ebenso dazu inspiriert, etwas Neues auszuprobieren. Vor allem in den neueren Episoden des Mangas kamen einige Hilfsmittel auf, auf die ich als Cosplayer bisher nicht zurückgegriffen hatte.
Beispielsweise habe ich für mich noch keine wirklich gute Methode gefunden, wenn es darum geht meine recht kleine Körbchengröße größer erscheinen zu lassen. Bei geschlossenen Kostümen geht das soweit mit Push-Up-BH ganz gut, aber sobald das Design Dekolleté zeigt, habe ich Schwierigkeiten. Zwar wusste ich schon länger von einigen Methoden, die ich bis dato noch nicht ausprobiert hab, aber durch die Serie habe ich richtig Lust dazu bekommen. Auch im Bereich Crossplay habe ich neue Erkenntnisse gewonnen, die ich wirklich gerne umsetzen möchte!
Das einzige Manko, welches ich persönlich an der Serie entdeckt habe, ist, dass meiner Meinung nach ein richtiger Anfängerfail fehlt. Marin und Wakana erschaffen Marins Cosplays fast jedes Mal makellos. Sicherlich gibt es die ein oder andere Hürde, aber am Ende gelingt ihnen das Cosplay ohne großen oder langanhaltenden Frustfaktor. Wenn ich da an meine Anfänge und auch jetzt noch an einige Projekte denke, fallen mir ein paar richtige Fails ein, aus denen ich nachhaltig gelernt habe. Man hätte die beiden also ruhig einmal eine Perücke verschneiden lassen können. 😉
Cosplays der Serie
Marin ist ein Fan freizügiger oder auch etwas “verruchter” Charaktere. Natürlich nicht ausschließlich, aber die sexy Designs sind teilweise sehr präsent. Also eigentlich nicht so ganz meine Baustelle. Aber der ein oder andere gezeigte Charakter hat meine Neugier geweckt. So auch Liz-Kyun, ein Succubus, welcher zwar freizügig gekleidet, aber überhaupt nicht lüstern ist. Ganz im Gegenteil, wird Liz-Kyun sehr niedlich dargestellt. Da war ich auch gerne dazu bereit, meine aktuelle Wohlfühlzone abzuchecken und mich seit langem mal wieder in ein sehr knappes Outfit zu werfen.
Ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Einblick vermitteln, weswegen mich genau dieser Manga bzw. genau dieser Anime so begeistert hat. Ich freu mich jetzt schon darauf wie es wohl weitergehen wird!
Verrate mir doch mal in den Kommentaren, ob du die Serie bereits kennst und wie sie dir gefallen hat.
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