Cosplays für Kinder – Tipps & Infos

Hallo, ich bin Julia, aka Me&My Cosplayfamily. Ich bin 34 und mache nun buchstäblich mein halbes Leben lang Cosplay. Über dieses Hobby habe ich nicht nur meinen Mann kennengelernt, sondern lebe es mittlerweile mit ihm und unseren beiden Kindern aus.

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Geübt rafft Mini-Me den Prinzessinnenrock und verlässt stolz an der Seite ihres Vaters und unter viel Applaus die Bühne. Es war ihr erster Cosplaywettbewerb. Und auch der Ihres Vaters. Ich bin wahnsinnig stolz auf die beiden. Vor allem, wenn man bedenkt, dass meine Tochter sich erst zwei Tage vor dem Wettbewerb spontan dafür entschieden hat, teilzunehmen.

Sie hat Blut geleckt. Nächstes Mal macht sie auch wieder mit, sagt sie.

Meine Tochter ist mit Cosplay aufgewachsen. Mit ihren 6 Jahren hat sie bereits 20 Cosplays gemacht. Ihr kleiner Bruder steht noch ganz am Anfang. Ob er Cosplay genauso liebt wie seine Schwester, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

Die meistem Kinder lieben es, sich zu schminken und zu verkleiden. Auch Rollenspiele gehören zu ihrer normalen Entwicklung. Daher finden sie meist auch großen Gefallen an Cosplay.

Hier ein paar kleine Denkanstöße und Tipps zum Thema Kids & Cosplay.

Selbstgemacht vs. gekauft

Wie auch bei den Erwachsenen stellt sich schnell die Frage, ob man ein fertiges Kostüm von der Stange kauft, eines anfertigen lässt oder sich selbst an die Herstellung macht. Handelt es sich um alltägliche Klamotten, so ist diese Frage leicht zu beantworten. Wird das Outfit etwas ausgefallener, gilt es Pro und Contra abzuwägen.

Zum Blogeintrag “Kaufen vs. Selber machen”

Ich selbst fertige die Kostüme für meine Kinder. Einmal habe ich ein Kostüm für meine Tochter gekauft, war dann jedoch von der Qualität so enttäuscht, dass ich es noch einmal selbst genäht habe. Für Erwachsene gibt es heutzutage eine große Auswahl an Kostümen mit guter Qualität zu günstigen Preisen. Bei Kindern sieht es bisher noch anders aus. Hier ist die Auswahl noch sehr eingeschränkt und die Kostüme entweder weit vom Original entfernt und qualitativ auch recht fragwürdig oder qualitativ hochwertig, aber sehr teuer.

Links: gekauft
Rechts: selbst gemacht

Unabhängig davon, ob das Kostüm gekauft oder selbst genäht ist, solltet ihr bedenken, dass Kinder sehr schnell aus den Kostümen herauswachsen. Näht ihr die Kostüme selbst, müsst ihr also in der Lage sein, dies in einem relativ eingeschränkten Zeitfenster zu schaffen.

Kauft ihr die Kostüme, solltet ihr die Lieferzeit oder benötigte Zeit für die Commission mit einrechnen. Im Zweifel würde ich die Kostüme immer eine Nummer größer bestellen als benötigt. Mit Pech ist es dann jedoch zum gewünschten Zeitpunkt noch zu groß. Ich selbst versuche, sie so zu gestalten, dass sie zu einem gewissen Maße mitwachsen.

Charakter- und Kostümwahl für Kinder

Sind der Charakter und das Outfit altersgemäß?

Bei der Wahl des Charakters hat man je nach Alter des Kindes dann mehr oder weniger Mitspracherecht. Sobald ein gewisses Alter erreicht ist, trifft das Kind natürlich selbst die Wahl.

Aber Kinder sind bis zu einem bestimmten Alter noch nicht reif genug, Konsequenzen und größere Zusammenhänge zu überblicken. So können sie oft nicht abschätzen, welche Wirkung ihr Verhalten oder aber eben auch ein Kostüm haben kann.

Stellt euch also stellvertretend für das Kind folgende Fragen:

  • Ist das Kostüm zu sexy/freizügig?
  • Stellt das Kostüm einen politisches oder gesellschaftliches Statement (z.B. Rassismus) dar, welches das Kind noch nicht überblicken kann?
  • Spiegelt der Charakter eventuell selbst ein Verhalten oder eine Einstellung wider (z.B. Mobbing), mit welchem das Kind selbst nicht einverstanden ist, dies jedoch noch nicht erkennt?
  • Ist das Kostüm umsetzbar?

Kauft man das Kostüm, so sollte man überlegen, ob das Kostüm so auch von dem Kind in der Praxis ohne Probleme getragen werden kann.

So können z.B. Flügel auf Grund ihrer Bauart oft den Bewegungsdrang der Kinder einschränken. Oder sie können aufgrund des Größenverhältnisses zwischen Kind und Flügel und dem daraus resultierenden Drehmoment nicht in der richtigen Position getragen werden. 
Ähnliches gilt für große Rüstungsteile, Stäbe, Waffen und ausladende Kleider. Kinder haben noch nicht so ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und fuchteln gerne mit Gegenständen, insbesondere Schwertern und Stäben, herum. Auch bodenlange Kleider oder Schleppen können für die Kleinen schnell zur Stolperfalle werden oder gehen durch ständiges darauf treten bereits nach kurzer Zeit kaputt. Die wenigsten Kinder sind gewillt, ständig auf ihr Kostüm und ihre Umgebung zu achten.

Wann und wo soll das Kostüm getragen werden?

Soll das Kostüm nur auf einem kurzen Shooting getragen werden oder einen ganzen Tag lang auf einer Convention?
Kann das Kostüm vor Ort angelegt werden oder muss bereits die Anreise im Kostüm erfolgen?
Wenn Zweiteres der Fall ist: Wie lang ist die Anreise und welche Hindernisse/Erschwernisse ergeben sich auf dem Weg?
Findet das Event draußen oder drinnen statt?
Wenn draußen: Mit welchen Witterungsbedingungen ist zu rechnen?
Was genau erwartet das Kind vom Kostüm?

Schon bei der Charakterwahl sollte man sich bewusst machen, dass Kinder oft ganz andere Sachen von Kostümen erwarten als man selbst.

Es gilt hier also zunächst einmal, ganz grundsätzlich die eigenen Vorstellungen mit denen des Kindes abzugleichen:

  • Soll das Kostüm so nah wie möglich am Original sein?
  • Soll das Kostüm glitzern? Unabhängig davon, ob das bei der Vorlage der Fall ist.
  • Möchte das Kind ein aufwendiges Kostüm und nimmt dafür die Einschränkung der Bewegungsfreiheit in Kauf oder soll es lieber vereinfacht sein, so dass man damit auch klettern und toben kann?

Wie bequem ist das Outfit?

Kinder sind zum Teil wesentlich entspannter, was unbequeme Kostüme angeht, als Erwachsene. Zum einen habe ich selbst gemerkt, dass ich mit dem Alter empfindlicher geworden bin. Vor allem im Bezug auf Schuhe und schwere Perücken. Zum anderen sind aber die Nervenbahnen von Kindern noch nicht vollständig ausgereift, weshalb der Druck zu enger Schuhe z.B. oft nicht wahrgenommen wird.

Je länger man ein Kostüm trägt, desto anstrengender wird es. Kinder können diese Zeitspanne oft noch nicht überschauen und sich vorstellen, wie schwer eine Perücke oder Flügel im Laufe des Tages werden können. Oder wie leicht man sich Blasen laufen und die Füße nachhaltig schädigen kann, wenn man unbequeme Schuhe über einen längeren Zeitraum trägt. Macht euch also darauf gefasst, dass das Kind nach spätestens der Hälfte des Tages eventuell keine Lust mehr hat ein unbequemes Kostüm zu tragen. Deshalb solltet ihr Wechselklamotten dabei haben und das Kostüm dann entweder irgendwo lagern oder ihr müsst es für den Rest des Tages mit euch herumschleppen.

Wie schwer ist das Kostüm an- und auszuziehen?

Wir Cosplayer sind es gewohnt, uns in Kostüme zu quetschen und für das Anlegen der einzelnen Teile auch einmal nahezu eine Stunde zu benötigen. Mehr oder weniger geduldig nehmen wir dieses Prozedere in Kauf und rechnen die benötigte Zeit auch für die Toilettengänge auf der Con ein.

Kinder sind in dieser Hinsicht im Allgemeinen jedoch nicht so geduldig und spätestens, wenn sie plötzlich unglaublich dringend auf Toilette müssen (unabhängig davon, dass die Toiletten gerade am anderen Ende der Con sind und man sie erst vor einer Viertelstunde gefragt hat, ob sie auf Toilette müssen), ist es mit der Geduld schlagartig vorbei. Beim Kauf oder der Anfertigung sollte man also unbedingt beachten, dass das Kostüm möglichst schnell an- bzw. abzulegen ist.

Materialwahl

Fertigt man das Kostüm selbst, so hat man die Möglichkeit, die Materialien des Kostüms auf die eigenen bzw. die Bedürfnisse des Kindes anzupassen. Gekaufte Kostüme sind oft aus dünnen Polyesterstoffen (meist Satin), in welchen die Kinder schwitzen, wenn es etwas wärmer wird, und frieren, kaum dass es mal ein paar Grad kälter ist.

Für den Sommer wähle ich z.B. gerne Baumwolle, da diese atmungsaktiv und leicht zu verarbeiten ist. Für die kälteren Jahreszeiten bietet sich Universalstoff an, da dieser etwas wärmer, leicht zu verarbeiten und sehr robust ist. Zudem bieten sich diese beiden Stoffarten an, da man sie relativ gut reinigen kann. Ein Punkt, dem bei Kindern besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

Kinder und Perücken?

Lange haben wir die Charaktere für meine Tochter so gewählt, dass ihre eigene Haarfarbe und Frisur gut dazu gepasst haben. Das war tatsächlich nicht so schwer, da gerade kleine Kinder sich sehr über das Aussehen mit anderen Charakteren identifizieren. Sie selbst hat bereits mit 3 Jahren eine Perücke ausprobiert, diese jedoch als unbequem empfunden. Kinder sind jedoch sehr unterschiedlich in dieser Hinsicht. Hier gilt es, einfach einmal auszuprobieren.

Als Alternativen bieten sich aber auch Haarkreide bei hellen Haaren (Achtung: Färbt ab!) oder “Mützen” aus Stoff oder “Helme” aus Schaumstoff/Moosgummi in Form der Frisur an.

Mit 6 Jahren war es dann so weit: Eine Perücke musste her!
Und wenn meine Tochter etwas macht, dann richtig. Ihre erste Perücke musste die für Chibiusa sein. Ein wahres Monster unter den Perücken.

Lässt sich eine Perücke nicht umgehen, so sollte man einige Dinge beachten:

Lange Perücken sollten bei Kindern immer geflochten sein und nur für Fotos geöffnet werden, da diese durch Unvorsichtigkeit und Gezappel sonst viel zu schnell verknoten. Lange und auch einseitig ausladende Zöpfe sollten vermieden werden, da sie (gerade bei kleinen Köpfen) ein großes Drehmoment entwickeln und schon nach sehr kurzer Zeit unangenehm werden. Abnehmbare Haarteile, welche nur für Fotos angebracht werden, stellen hier eine Alternative dar.

Wenn die Perücke doch große Haarteile hat, welche auch nicht abnehmbar sind, so sollte man versuchen mit möglichst wenig Material auszukommen, welches dann natürlich stark toupiert werden muss. Je dichter die Perücke ist, desto schwerer und somit unangenehmer ist sie auf Dauer zu tragen.

Bei steiferen und größeren Perücken wie bei Chibiusa, bietet es sich an, die Perücke möglichst fest zu stylen, wie einen Helm. Ist diese dann passgenau und gut ausbalanciert, muss sie nicht mit Haarnadeln fixiert werden und kann schnell zwischendurch abgenommen und nach einer Pause wieder aufgesetzt werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist bereits vor dem Styling zu beachten:

Auch wenn sich Perücken in der Größe verstellen lassen, so ist die kleinste Einstellung etwa für das Alter von 10 Jahren geeignet. Ist das Kind noch kleiner oder hat das Kind einen kleinen Kopfumfang für sein Alter, so muss die Perücke angepasst werden. Dies ist etwas aufwendiger und sollte unbedingt in die Zeitplanung mit einberechnet werden.

Foto: Serenity-hime

Kinder und Make-up?

Meine Tochter liebt es, geschminkt zu werden. Das geht vielen Kindern in ihrem Alter so. Nicht umsonst gibt es Kinderschminken. Gerade bei so junger und bei meiner Tochter auch empfindlicher Haut sehe ich Make-up allerdings kritisch.

Hat der Charakter Tattoos, so greife ich auf die altbewehrte Aquaschminke zurück. Von dieser weiß ich, dass ihre sensible Haut sie gut verträgt und sie auch leicht wieder abwaschbar ist. Gerade mit Fettschminke, welche man gerne an Karneval für Kinder angeboten bekommt, wäre ich sehr vorsichtig, da sie nicht nur unglaublich auf Klamotten abfärbt, sondern auch schwer wieder von der Haut zu entfernen ist.

Grundierung, Eyeliner, Mascara und ähnliches haben in Kindergesichtern nichts zu suchen und den Einsatz von Rouge und Lidschatten schränke ich stark ein.

“Lippenstift” geht allerdings immer, da es mittlerweile Lippenpflegestifte auch pigmentiert und sogar mit Perlglanz gibt.

Fazit

Beim Thema Cosplay und Kids gibt es einiges zu beachten, aber wenn man das Ganze entspannt angeht, kann Cosplay zu einer wertvollen Erfahrung für Kinder werden.

Weitere Beiträge aus der Kategorie “Kinder & Cosplay” findest du hier: category/kinder-cosplay/

Zahlreiche nützliche Tipps & Infos findest du hier: Cosplay-Tipps & Infos

Mama und Cosplayer? Das geht? 

JA! Keine Frage, es ist anstrengend. Aber mit etwas Unterstützung, Organisation und vor allem Kommunikation geht alles. Als klar wurde, dass bei uns jeweils Nachwuchs ansteht war Jessy und mir von vornherein wichtig, unsere Hobbies und das, was wir lieben zu bewahren.  

Viele Eltern krempeln ihr Leben komplett um, um sich voll und ganz auf ihr Kind zu fokussieren. Hobbies werden auf Eis gelegt und der Alltag verändert sich um 180 Grad. Das muss nichts schlechtes sein, doch ein Teil von einem Selbst legt sich erst mal schlafen und oft wacht dieser nicht mehr auf. Das war zumindest unsere Angst und deswegen haben wir von Anfang an alles gegeben, um immer dabei zu bleiben.  

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Im folgenden Beitrag teilen dir Jessy und ich uns unsere Gefühle, Gedanken und vor allem auch Tipps & Tricks mit, wie es trotz “Mama-Sein” (oder auch Papa-Sein) klappt, weiterhin zu cosplayen.
Sicher, die Prioritäten verschieben sich und Cosplay rückt erst einmal weit nach hinten. Aber warum auf etwas verzichten, das einem Freude bringt? Schließlich ist es wichtig, dass es dir gut geht und du ausgelastet bist, damit du für deine Familie da sein kannst. Me-Time ist wichtig und kann auch organisiert mit Kind – trotz Abstriche – weiterhin erfüllend stattfinden.

Schwanger cosplayen? 

miss.noobster

Vielen werdenden Müttern fällt es schwer sich noch als Cosplayer wohl zu fühlen. Man wird runder und alles wird schwerfälliger. Dadurch verlieren viele die Lust und Motivation. Einige haben teilweise Angst, sich schwanger im Cosplay zu zeigen. Ist man doch ein Magnet für viele Blicke mit der Kugel vorne dran. Ich war auch sehr skeptisch, was mein eigenes Projekt anging, war es doch sehr wenig Stoff obenrum. Doch als Roadhog aus Overwatch hab ich so viel gutes Feedback bekommen, was mich megamäßig gefreut hat. Ich hab es nicht bereut mich hochschwanger in meine Werkstatt zu setzen und mein vorerst letztes größeres Projekt zu craften. 

SajaLyn

Zugegeben, ich war tatsächlich nicht gerne schwanger. Ich hab mich weder besonders toll noch besonders schön gefühlt. Das hat mich aber nicht davon abgehalten noch ein paar coole Projekte umzusetzen! Besonders Jessys Roadhog Cosplay hatte mich damals beeindruckt und mich dazu motiviert weiterhin zu cosplayen.

Zu Beginn habe ich tatsächlich noch Cosplays geshootet, bei denen ich meinen (noch) kleinen Bauch gut verstecken konnte. Ist das Kostüm etwas weiter geschnitten und stellt man sich entsprechend, so kann man seinen Babybauch ganz gut kaschieren.

Wer an Schwangerschaftsfotos denkt, denkt häufig an wallende Kleider oder nackte Babybäuche. Etwas, das so gar nicht meine Welt ist. Schwangere Charaktere zu cosplayen konnte ich mir dahingegen schon vorstellen! Statt Conventions zu besuchen – zum einen aufgrund der Pandemie und zum anderen war ich dafür nicht fit genug – habe ich auf Shootings gesetzt.

Ein neuer Mensch ist da  

miss.noobster

Jetzt beginnt der schwierigere Part. Das Kind beansprucht viel Zeit und man kann sich nicht einfach mal so für 3 Stunden an die Nähmaschine setzen. Doch das ist kein Hindernis, sich trotzdem weiter seinem Hobby zu widmen. Man kann Kompromisse eingehen und sollte sich z.B. auf einfache Projekte stürzen, die nicht viel von einem selbst abverlangen. Ob man jetzt ein Cosplay komplett kauft oder sich etwas aus gebrauchten Sachen zusammen sucht – es ist völlig egal. Es muss Spaß machen und es ist egal woher das Cosplay kommt.  

SajaLyn

Nutze vor allem die Schlaf- und Ruhephasen deines Kindes und besprich dich mit deinem Partner. Du als Mama musst dich nicht immer um alles kümmern. Teilt euch die Aufgaben auf, sprecht klar über Wünsche sowie Ängste. Mir hat es geholfen klar zu kommunizieren, dass ich heute (insofern es die Situation zulässt) gerne etwas für mich tun würde. In dieser Zeit habe ich mich überwiegend ausgeklinkt und mein Partner hat mich erst dann gerufen, wenn es notwendig war. Natürlich sprechen wir hier von eher kleinen Zeitintervallen. Aber man lernt es zu schätzen, wenn man eine Stunde effektiv für sich nutzen kann. Schläft das Kind schon durch und hat einen festen Rhythmus, wird es schon deutlich einfacher und man kann die Me-Time sogar etwas vorausplanen.

Plane in kleinen Schritten, nutze auch kleine Zeitintervalle und vor allem, übernimm dich nicht. Neben Haushalt, Kind und Hobby brauchst du auch Zeit um einfach mal in Ruhe auf der Couch zu sitzen. Nimm dir diese Zeit und steck dir kleine Ziele. So klappt es ganz bestimmt.

Kind und Social Media 

miss.noobster

Es gibt Eltern, die ihre Kiddies direkt einbinden und komplette Cosplays für die Kleinen craften. Schwierig wird es hier beim Thema Social Media. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig den Nachwuchs zu schützen. Doch das muss jeder für sich entscheiden. Für mich gäbe es nichts Schöneres, wenn mein Kind sich auch für das Thema interessieren würden. Jetzt ist es noch zu früh, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Jedenfalls durfte sie auch schon in ihre erste Rolle schlüpfen, für ein Cosplay von mir. Wir haben uns dazu entschieden, ihr Gesicht nicht öffentlich zu zeigen und doch ist es so eine schöne Serie und gleichzeitig schöne Erinnerung geworden.  

SajaLyn

Social Media ist mittlerweile ein derart fester Bestandteil unserer Leben geworden. Dabei vergessen wir oft, dass man eben nicht alles mit der Öffentlichkeit teilen muss. Du möchtest deine Kinder in dein Shooting oder bei deinem Con-Besuch mit einbinden? Dann mach das!

Vergiss nie, du kannst auch tolle Cosplayfotos mit den Kleinen machen, ohne diese direkt überall posten zu müssen. Fotos für die Erinnerungswand Zuhause oder sogar ein eigenes Fotobuch sind der perfekte Ort für deine Familienfotos im Cosplay.

Möchtest du dennoch unbedingt das tolle Foto online zeigen, kannst du dich noch immer dafür entscheiden dein Kind nur von hinten oder zensiert zu “zeigen”. Wichtig ist, dass du und dein Partner hier auf einer Wellenlänge seid und die Entscheidung gemeinsam tragt.

Lesetipp: Convention mit Kids

Und was ist mit Shootings? 

miss.noobster

Shootings sind ein wichtiger Bestandteil für Cosplayer und gerade am Anfang ist es vielleicht schwer, sich mit anderen Fotografen irgendwo zu treffen. Vor allem wenn die Fahrzeit länger ist. Auch hier gibt es unterschiedliche Wege wie man an seine Fotos kommt. Es ist natürlich auch davon abhängig, wie dein Kind drauf ist. Hier ein paar Tipps für Indoor und Outdoor:

Indoor

Die einfachste Möglichkeit an Fotos zu kommen ist natürlich Zuhause. Ist das Kind noch recht unmobil und man selbst ist sehr gut im Multitasking, kann man sich, mit dem Wurm als neugieriger Zuschauer, fertig machen und selbst ein paar schnelle Schnappschüsse mit Ringlicht & Co. machen. Das Kleine wird Augen machen, wenn das Licht seinen Schatten wirft.
Natürlich kann man auch tagsüber alles vorbereiten und wenn das Kind abends schläft, sich in Ruhe vor die Kamera werfen, während vielleicht der Partner oder ein Fotograf auf den Auslöser drückt. Natürlich immer mit dem Gedanken, kurz mal unterbrechen zu müssen. Ich weiß noch, wie oft wir Treppen hoch und runter rennen mussten – das hält zumindest direkt fit. 😉 

Wird der Stöpsel langsam mobiler, kann man es auch einfach während des Shootings rumwuseln lassen. Kinder finden es super spannend, wenn etwas passiert. Klar stürzt es sich dann auch mal mit vor die Kamera, aber solange man es locker nimmt und dem Kind vielleicht ein paar Dinge erklärt, wird es sicherlich spannend und lustig für alle Beteiligten. Man darf nicht unterschätzen, wie viel Kinder auch schon in den jungen Jahren aufnehmen. 

Outdoor

Draußen sieht es natürlich wieder ganz anders aus. Sind die Würmchen noch klein, ist es kein Problem, sie mal schnell den Kinderwagen zu packen, zur Location zu fahren und dann fix ein paar Fotos zu schießen. Viel kann das Kind nicht machen und sie lieben es, draußen zu sein. Alle bekommen frische Luft und die Großen noch ein paar schöne Fotos oben drauf.

Auch wenn die Kleinen älter werden und ihre ersten Schritte in der Natur hinterlassen, ist es kein Problem, draußen zu shooten. Sucht euch einen sicheren Spot, ohne Straßen, Fallgruben, Flüsse, Seen und ihr habt ein glückliches Kind, das die Natur entdecken kann, während die Eltern ihrem Hobby nachgehen. Natürlich immer mit einem wachsamen Auge! Vielleicht ist auch noch eine dritte Person anwesend, das würde es natürlich noch viiiiel einfacher machen. Das Allerwichtigste für Shootings draußen: Habt immer Snacks und sonstige Verpflegung dabei. Snacks sind die Lebensretter!

SajaLyn

Ich weiß noch wie nervös ich bei meinem ersten richtigen Shooting war. Unsere Kleine war derzeit bei meinen Eltern und wir hatten zur Sicherheit kurz vor Abfahrt noch einmal gestillt. Wir hätten jederzeit super schnell zurückkommen können, dennoch war ich extrem nervös und wollte mich beeilen. So sehr, dass ich beim Shooting gestürzt bin. Es ist zum Glück nichts passiert, aber es zeigt gut, dass man trotzdem Ruhe mitbringen sollte. Sicherlich wird man sich beeilen, weil man weiß wie begrenzt die Zeit sein kann. Aber es bringt nichts sich zu hetzen.

Je nach Aufwand nehmen wir unsere Tochter auch im Kinderwagen zum Shooting mit. Dabei kann es aber gut sein, dass sie irgendwann – auch nach kurzer Zeit – nicht mehr sitzen möchte und sich langweilt. Getränke, Snacks, kleine Bespaßungseinheiten und natürlich auch etwas Eile helfen dabei das Shooting zu meistern. Kann das Kind schon laufen, wäre eine Begleitperson von Vorteil, so können der Krümel und die Begleitperson die Umgebung unsicher machen, während man selbst in Ruhe shootet.

Am besten startest du daher sanft mit kleinen Schritten. Verzichte auf extrem aufwändige Cosplays, bei denen du Stunden benötigst, um dich fertig zu machen. Gibt es eine gute Location, die in der Nähe ist? Super, so kannst du gerade am Anfang auf Abruf bei Problemen schnell zurück sein.

Jedes Kind ist anders und alle paar Wochen ändert sich etwas, von dem man dachte, es wäre aktuelle Rhythmus. Versteif dich also nicht zu sehr auf etwas, das letzte Woche funktioniert hat und es nun nicht mehr tut. Nächste Woche sieht es vermutlich schon wieder ganz anders aus. Sei locker, flexibel und bald bist du für alles gewappnet.

Jeder ist seines Glückes Schmied 

miss.noobster

Es gibt kein Rezept dafür, wie man alles unter einen Hut bekommt. Auf jeden Fall gehört viel Überwindung und wenig Schlaf dazu .😀 Gerade in den ersten Monaten wenn die Kiddies viel Aufmerksamkeit brauchen ist es fast unmöglich, etwas zu schaffen. Aber auch nur fast!

Es wurden viele schöne Erinnerungen geschaffen und ich bin unfassbar stolz auf das, was wir Zuhause erreicht haben und auch sehr dankbar, dass mein Ehemann mich unterstützt, egal um was es geht. Ich hoffe sehr, dass diese Zeilen denen, die Kinder haben oder in Zukunft welche wollen, etwas Mut machen können. 

Long Story short – Tipps und Tricks für deinen Alltag:

  • Gönn dir kleine Pausen, wenn es zu viel wird.
  • Sei entspannt und setze dich nicht unnötig unter Druck.
  • Setze dir kleine erreichbare Ziele.
  • Zerlege große Aufgaben in kleine übersichtliche Arbeitsschritte.
  • Du musst nicht alles an einem Tag schaffen.
  • Bereite deinen Arbeitsbereich soweit möglich vor, sodass du dann direkt durchstarten kannst.
  • Arbeite mit To-Do-Listen.
  • Mache Vinted & Co. zu deinen Freunden.
  • Halte beim täglichen Spaziergang die Augen nach neuen Spots offen.
  • Binde Freunde & Familie ein und frage nach Unterstützung.
  • Und das Wichtigste: Mach dir selbst keinen Druck, du bist Mama! 😉

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Convention mit Kids

Hallo, ich bin Julia, aka Me&My Cosplayfamily. Ich bin 34 und mache nun buchstäblich mein halbes Leben lang Cosplay. Über dieses Hobby habe ich nicht nur meinen Mann kennengelernt, sondern lebe es mittlerweile mit ihm und unseren beiden Kindern aus.

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“Die Tochter von Sailor Moon und du machst Sailor Moon!” 

Eifrig studiert Minimi die Artbooks. Die kleine Lady mit den rosa Haaren hat es ihr angetan, auch wenn es ihr noch schwer fällt, sich den Namen Chibiusa zu merken. Da wir in dem Fall den gleichen Geschmack haben, bin ich nur allzu bereit, ihrem Wunsch nachzukommen.

Endlich, nach mehr als 2 Jahren Corona bedingter Pause, treffen wir wieder Vorbereitungen für den Besuch einer Convention. Wieder als Familie, aber diesmal mit zwei Kindern. Convention mit (Klein)kindern oder Babys. Geht das? Nach 15 Conventions in 3 Jahren mit unserer Tochter im Alter von 3 Monaten bis 3 Jahren kann ich sagen: Ja, das geht! Allerdings sollte man den ein oder anderen Punkt beachten.

In diesen 3 Jahren durfte ich einiges an Erfahrungen sammeln, von denen ich hoffe, dass sie euch vielleicht nützlich sein könnten. Als erster und wichtigster Punkt vorweg:

Kind ist nicht gleich Kind!

Meine Kinder sind schon immer sehr kontaktfreudig gewesen und neigen nicht zum Fremdeln. Dennoch habe ich sie vor ihrem ersten Conventionbesuch zu einem Shootingtreff mitgenommen. Dieser Ausflug hat mir die Möglichkeit gegeben, zu sehen wie die Kinder auf größere Menschenansammlungen und vor allem den Kontakt zu Menschen in Kostümen reagieren. Gerade bei Babys oder Kleinkindern kann es sein, dass sich die Kinder vor (fremden) Menschen in Kostümen fürchten.

Sollte euer Kind diesen “Test” nun bestanden haben, kann man sich daran machen, die passende Convention zu wählen. Theoretisch gibt es hier keine Einschränkungen (außer bei der Gamescom, bei der Kindern erst ab 3 Jahren Eintritt gewährt wird). Praktisch sollte man jedoch einige Fragen klären:

  • Wie lange dauert die Anreise? Ist diese für mein Kind zu bewältigen?
  • Gibt es – falls nötig – Rückzugsorte?
  • Ist das Angebot auf der Con auch für mein Kind interessant?

Hierbei sollte man im Hinterkopf behalten, dass die wenigsten Cons auch wirklich auf den Besuch mit kleineren Kindern ausgelegt sind. Eine Ausnahme bildet hier der Anime Marathon in Königslutter, den ich gerade jungen Familien als Einstiegsconvention ans Herz legen kann. Hier gibt es viele Rückzugsmöglichkeiten und extra Bereiche für Kinder zum Spielen.

Wo sind die Toiletten?

Das leidige Thema, mit dem ich mich schon in der Schwangerschaft auseinandersetzen musste, wandert mit Kleinkindern auf der Prioritätenliste noch einmal ein ganzes Stück nach oben. Solange die kleinen noch Windeln tragen, ist alles entspannt. Bisher habe ich auf jeder Con einen Wickeltisch gefunden.

Ab dem Tag, an dem sie ohne Windeln auf einer Convention herumlaufen, heißt es, zunächst immer genau wissen, wo die nächsten Toiletten sind, und am besten auch, wie lange man dorthin braucht (siehe: Kinder haben kurze Beine). Denn seien wir ehrlich: Kinder müssen immer in den unmöglichsten Situationen gaaaanz dringend auf Toilette. Es macht auf jeden Fall Sinn, bereits vor dem Besuch der Convention auf den Hallenplänen die Lage der Toiletten zu checken. Wenn möglich, habe ich das Kleinkind mit meinem Mann auf die Herrentoilette geschickt, da die Wartezeit dort wesentlich kürzer war. Hier würde ich aber nicht davon ausgehen, einen Wickeltisch zu finden.

Snack vs. in der Schlange auf Essen warten

“Du bist nicht du, wenn du hungrig bist!”

Wer kennt diesen Werbeslogan nicht? Gerade bei Kindern trifft er ins Schwarze. Da Kinder oft sehr plötzlich kurz vorm Verhungern stehen, aber nach kaum mehr als 2 Bissen satt sind (nur um eine halbe Stunde später wieder zu verhungern), sollte man immer kleine Snacks dabei haben.

Natürlich ist es schön, sich mal an einem Stand etwas zu kaufen, aber die Schlangen sind meist lang und die Geduld der Kinder wenig ausgeprägt. Für uns haben sich Mais- und Reiswaffeln als der ideale Proviant herausgestellt, da sie schnell satt machen und auch keine Kostüme verschmieren. Sollte man noch voll stillen, erübrigt sich bei Babys das Problem mit dem Proviant. Hierbei aber auf jeden Fall darauf achten, dass sich das Kostüm zum Stillen eignet (am besten ohne komplett blank zu ziehen). Für Fläschchen oder Gläschen gibt es einen Erwärmer für unterwegs, den ich nur empfehlen kann.

Kinder haben kurze Beine…

… und Messehallen können seeeehr groß sein. So wenig es uns auch auffällt: Auf einer Convention legen wir im Laufe des Tages ganz schöne Strecken zurück. Kinderwagen sind zwar umständlich und nehmen eine Menge Platz weg, erleichtern aber auch den Kindern, weitere Strecken zurückzulegen. Zudem ermöglichen sie gerade den Kleinen noch zwischendurch ein Mittagsschläfchen. Und seien wir ehrlich: Irgendwann kommt definitiv das gefürchtete “Ich kann nicht mehr…”

Bonus: Man kann alles Mögliche unter dem Kinderwagen verstauen, das man sonst durch die Gegend schleppen müsste.

Unabhängig davon, ob man nun mit oder ohne Kinderwagen unterwegs ist, sollte man am besten für jeden Weg mindestens die doppelte Zeit einplanen.

Barrierefrei?

Ist man erst einmal mit dem Kinderwagen unterwegs, tun sich einem ungeahnte Hindernisse auf. Jede Mutter mit Kinderwagen wird bereits die Erfahrungen gemacht haben, dass Barrierefreiheit in der Praxis ganz anders aussieht als in der Theorie. So müssen für Aufzüge, die oft nur sporadisch vorhanden oder gut versteckt sind, oft große Umwege in Kauf genommen werden.

Hat man diese dann endlich gefunden, steht man gerne mal in der nächsten Schlange. So dauern Wege von einem Ort zum nächsten oft doppelt bis dreimal so lange. Auch hier gilt wie schon bei den Toiletten: Checkt schon vor der Convention auf den Hallenplänen die Lage.

Pause

So eine Con ist wahnsinnig aufregend. Nicht nur für uns, sondern besonders für unsere kleinen Minimis. Am liebsten wollen sie überall zugleich sein und alles ansehen. Stillstehen ist keine Option. Bei der ganzen Aufregung scheinen sie Energie ohne Ende zu haben, aber das täuscht.

Oft sind sie so aufgedreht, dass es schwer fällt zu erkennen, wann sie müde werden. Ist dieser Punkt dann erreicht, ist er meist überschritten, bevor man es merkt. (Dies betrifft vor allem die etwas älteren Kleinkinder, da die ganz kleinen meist einfach im Kinderwagen einschlafen.)
Das Resultat: Das Kind ist in Weltuntergangsstimmung. Um dies zu verhindern, sollte man ausreichend Pausen einplanen und sich nicht zu viel vornehmen. Falls dieser Notfall doch eintreten sollte, habe ich immer ein wenig Traubenzucker oder eine Tüte Gummibärchen dabei.

Um Stress oder Überforderung zu vermeiden, kann man den Kinderwagen mit einem Mulltuch abhängen. Gerade auf Conventions mit Außenbereich bieten sich diese an, um der Hektik für kurze Zeit zu entgehen. Hilft das alles nichts, sollte man in Erwägung ziehen, zum Wohle des Kindes die Con frühzeitig zu verlassen.

Hilfe, ich werde taub!

Da unsere Tochter sich sehr gerne Theaterstücke ansieht, war für mich gleich klar, dass ihr auch die Showgruppen sehr gefallen würden. Dabei sollte man aber wirklich darauf achten, wie laut es ist. Oft sind die Lautsprecher viel zu laut für kleine Kinder eingestellt. Auch wenn es die Kinder nicht zu stören scheint, kann dies doch sehr schädlich für die kleinen Ohren sein. Mit Kindern sollte man von daher immer einen Platz möglichst weit von den Lautsprechern entfernt wählen. Wenn man auch bei sehr großer Lautstärke Konzerte oder Shows mit Baby oder Kleinkind anschauen möchte, so gibt es Gehörschutz extra für Babys. Ob die eigenen Kinder diesen jedoch tolerieren sollte man unbedingt vor der Convention testen.

Kleine Langfinger

Die meisten Kinder werden trotz der letzten Jahre Pandemie hin und wieder in einem Geschäft gewesen sein und schon im Kleinkindalter ist ihnen bewusst, dass sie nicht einfach Sachen aus den Regalen mitnehmen können, ohne dass diese an der Kasse bezahlt werden müssen.

Für uns Erwachsene ist es nur ganz natürlich, dass es an Verkaufsständen auf Conventions nach dem gleichen Prinzip läuft. Ein solcher Stand sieht aber ganz anders aus als ein Supermarkt. So kann es sein, dass kleine Kinder diese Parallele noch nicht ziehen können (was völlig natürlich ist) und sich gerne an den bunten Sachen bedienen möchten. Thematisiert dies am besten vor dem Besuch der Convention oder behaltet vor allem in der Nähe von Verkaufsständen eure Kinder gut im Auge, wenn diese für ein solches Gespräch noch nicht alt genug sind.

Kinder wachsen schnell

Für den Fall, dass eure Kinder im Cosplay auf der Con sein wollen, bedenkt, dass Kinder unglaublich schnell aus den Kostümen herauswachsen. Gerne auch noch vor der Convention. Aus dier leidigen Erfahrung meinerseits nähe ich immer zuerst die Kostüme für die Erwachsenen und fertige die Kinderkostüme erst kurz vor der Convention. Zudem nähe ich die Kostüme oft eine Nummer größer als benötigt oder so, dass sie bis zu 2 Größen mitwachsen können.

Kinder und das Recht am Bild

Die Sache mit dem Recht am eigenen Bild ist ja schon als Erwachsener eine knifflige Sache. Obwohl in der heutigen Zeit jedem klar sein sollte, dass man nicht einfach ohne Erlaubnis Bilder von Leuten machen und die dann hochladen darf, ist dies leider immer noch ein Thema.

Auf den meisten Conventions hatten wir keine Probleme damit, da die Leute mittlerweile darauf sensibilisiert sind. Aber gerade auf Events, die keine reinen Conventions sind, wie z.B. Buchmessen, ist dies leider immer noch ein Thema. Sowohl Cosplayer als auch (unbegreiflicherweise) vor allem deren Kinder werden oft ohne zu fragen fotografiert.

Die Fotografen waren hierbei ausnahmslos szenefremde Besucher auf den Messen oder Schaulustige in den Parks, welche an die Conventions angrenzen.

Wie reagiere ich darauf? Eine Patentlösung habe ich dafür leider noch immer nicht gefunden. Zunächst haben wir immer versucht die betreffenden Personen anzusprechen und ihnen freundlich darauf hinzuweisen, dass sie dies bitte unterlassen. Schnell haben wir gemerkt, dass das einfach nicht möglich ist, jedem hinterher zu rennen.

Da wir mit Freunden in einer Gruppe unterwegs waren, hat sich immer jemand in den Weg gestellt, wenn wieder versucht wurde, ungefragt ein Bild zu machen. Damals war unsere Tochter 9 Monate. Später haben wir ihr beigebracht, die Hände vors Gesicht zu halten, wenn sie merkt, dass jemand sie fotografiert ohne zu fragen. Das klappt tatsächlich schon in jungen Jahren sehr gut. Auch Kostüme mit Masken sind super geeignet. Natürlich nur, solange diese akzeptiert werden.

Lost

Zuletzt einer der vielleicht wichtigsten Punkte. Jeder weiß, wie voll es auf Messen und Conventions ist. Da sind Kinder nicht nur schnell abgelenkt, sondern auch schon einmal im Menschengedränge verschwunden. Eben hatte man sie noch an der Hand oder sie sind brav neben einem her gelaufen und schwupps sind sie weg. Mir ist das (Gott sei Dank) noch nicht passiert, jedoch einer Bekannten.

Mit älteren Kindern ist es sicher eine gute Lösung, einen Treffpunkt zu vereinbaren. Da Conventions mittlerweile meist sehr groß und gerade für Kinder oft unübersichtlich sind, ist das in den ersten Jahren kaum möglich. Oft habe ich schon gesehen, dass Kinder T-Shirts mit Telefonnummer darauf tragen oder die Eltern ihnen die Nummer auf den Arm geschrieben haben. Ich habe für mich eine andere Lösung gewählt, die gut mit dem Kostüm kompatibel ist: Ein bequem anliegendes Armband mit Telefonnummer und Namen.

Fazit: Bleibt entspannt, mit Kindern wird nie alles laufen wie geplant. Hauptsache ihr habt Spaß!

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