Hast du schon einmal mit dem Gedanken gespielt deine Perücken zu crimpen? Oder hast du tatsächlich noch gar nichts davon gehört?
Crimpen bzw. kreppen kennst du vielleicht noch aus den spaßigen 90ern als das ein beliebter Haartrend war! Beim Crimpen nutzt man ein spezielles Haareisen, um Miniwellen ins Haar zu zaubern, welche für eine griffige Haarstruktur und enormes Volumen sorgen. Kreppeisen gibt es in unterschiedlichen Breiten.
Ein breites Kreppeisen erleichtert die Arbeit, da man eine größere Fläche abdecken kann. Außerdem gibt es auch unterschiedliche Wellendichten. In der Regel reicht ein einfaches Kreppeisen ohne besonderen Features. Lediglich das Einstellen der Temperatur ist ein praktisches Feature, welches dir hilft die Perücke mit der passenden Temperatur zu bearbeiten.
Warum sollte man seine Perücke kreppen?
Crimpen hat mehrere Vorteile. Es ist vor allem dann besonders hilfreich, wenn man starke Stylings umsetzen muss. Die gekreppte Haarstruktur bietet deutlich mehr Halt und natürlich auch Volumen, was bei diesen Stylings mehr als nur eine kleine Hilfe ist.
Aber auch bei einfachen Stylings hilft die modifizierte Haarstruktur. Gekreppte Perücken sind relativ pflegeleicht und verknoten weniger schnell.
Das gekreppte Haar bietet eine gute Basis, um es effektiv zu toupieren und um es als Grundlage für starke Stylings zu nutzen. Neugierig geworden? Mehr dazu kannst du in diesem Beitrag nachlesen: Tutorial – Princess Peach Wig Styling
Kreppen ohne Crimp Marks?
Der Nachteil des Kreppens ist, dass starke Crimp Marks entstehen können. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie man diese vermeiden kann, wenn man das möchte. Du solltest an einer verdeckten Stelle vorab testen, ob deine Perücke wirklich hitzeresistent ist und welche Temperatur beim Kreppen für dich am besten funktioniert.
Teile deine Perücke ab, sodass du deine Perücke strukturiert und in kleinen Partien bearbeiten kannst. Klassischerweise kreppt man das Haar horizontal von oben nach unten. Dabei entstehen allerdings auch starke Crimp Marks, welche dem Betrachter sofort ins Auge stechen. Kreppst du das Haar allerdings vertikal, entstehen diagonale Crimp Marks, welche im Verhältnis etwas weniger auffällig sind.
Links: vertikales Kreppen mit diagonalen Crimp Marks Rechts: horizontales Kreppen mit horizontalen Crimp Marks
Neben der Haltung des Kreppeisens ist auch die Temperatur als auch der Druck ausschlaggebend dafür, wie intensiv die Markierungen im Haar zu sehen sind. Kreppst du der Reihe nach das Haar von oben nach unten, erhältst du eine ordentliche Aneinanderreihung von Crimp Marks. Gehst du allerdings wiederholt über das bereits gekreppte Haar, verringerst du diese Crimp Marks.
Des Weiteren kannst du, nachdem du die Haarpartie fertig gekreppt hast, das Kreppeisen wie ein Glätteisen über diese Partie ziehen. Wiederholst du den Vorgang, so reduzierst du die starken Markierungen im Haar.
Auch ein Kamm aus Metall, der nach dem Kreppen über das noch warme Haar gezogen wird, kann helfen. Ich persönlich nutze am liebsten die Kombination aus vertikalen wiederholtem Kreppen mit “Kreppeisen als Glätteisen nutzen”.
So habe ich es schon geschafft das Haar so dezent zu bearbeiten, dass ich mir beim Styling unsicher war, ob das Kunsthaar für die weitere Verarbeitung überhaupt genug Struktur besitzt.
Gekreppte Perücken in Aktion
Bist du noch etwas verunsichert, ob dir der Look gefällt? Sicher, Übung macht den Meister und je geringer die Crimp Marks, desto weniger fällt auf, ob deine Perücke überhaupt bearbeitet wurde.
Natürlich kannst du auch nur die untere Haarschicht mit dem Kreppeisen bearbeiten und die oberste Deckschicht für ein schönes Finish unbearbeitet belassen. Vielleicht magst du aber auch den Look mit starken Crimp Marks und es ist genau dein Ding?
So oder so, finde das, was zu dir am besten passt und probier dich einfach mal aus!
Übrigens: Ab und an findet man auch in den entsprechenden Perücken und Cosplay-Shops Perücken, die bereits gekreppt verkauft werden. Eine Liste jeweiliger Shops findest du hier.
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Letztes Jahr habe ich mich endlich daran gewagt eine Perücke für Prinzessin Peach zu stylen und sie endlich zu cosplayen! Der Super Mario Bros. Film aus 2023 hat mir den letzten fehlenden Anstoß gegeben, den ich gebraucht habe, um Peach endlich umzusetzen.
Ich hatte zuvor noch nie eine derartige Wig gestylt. Perücken habe ich zuvor bereits gekreppt. Aber Spikes gestylt oder eine Frisur, die der Gravitation trotzt, habe ich zuvor noch nie umsetzen können. Für meinen ersten Versuch bin ich ziemlich zufrieden. Den Progress habe ich dir wieder dokumentiert. Bist du bereit?
Neben der gelblichen Perückenfarbe habe ich mich bewusst für einen gestuften und leicht gelockten Stil entschieden. Ich hatte das Gefühl, dass ein gestufter Style gut zu Peach passen könnte. Die Basis-Perücke habe ich bei coscraft bestellt.
Um nicht die kompletten Basis zu “ruinieren”, hatte ich beschlossen von unten anzufangen. Die Haare habe ich Tresse für Tresse zur Seite gesteckt. Ziel war es Volumen zu erhalten, aber nicht die kompletten Haare kreppen zu müssen. Nachdem die Haare alle festgesteckt waren, ging es direkt mit dem kreppen aka crimpen los.
Die Vorteile gekreppter Tressen sind, dass das Plastikhaar mehr Grip und auch mehr Volumen haben. Dadurch wird es deutlich einfacher, sie zu stylen und in Form zu halten.
In diesem Video siehst du, wie du das Kreppeisen für das Styling benutzen kannst:
Um den Effekt zu verstärken habe ich die gekreppten Haare toupiert während sie noch warm waren. Wichtig ist, in nur eine Richtung, zur Perücke hin, zu toupieren. Für die Toupage nutze ich eine Toupierbürste. Sie funktioniert für mich deutlich besser als der klassische Toupierkamm.
Hier habe ich den Prozess für dich auch noch einmal kurz in Videoform festgehalten:
Anschließend habe ich die Toupage mit dem Föhn noch einmal kurz erwärmt. Erst nachdem die Haare vollständig abgekühlt waren, habe ich sie mit einer geeigneten Perückenbürste ausgekämmt.
Am Hinterkopf habe ich ausschließlich am Haaransatz ein paar Tressen gekreppt und toupiert, um mehr Volumen zu erzeugen. Somit konnte in den Längen die ursprüngliche Haarstruktur erhalten bleiben.
Als nächstes habe ich den Pony vorbereitet: Gekreppt, toupiert und für das finale Styling vorbereitend abgeteilt. Ich persönlich bin kein großer Fan des texturierten Looks. Daher habe ich eine Schicht unbearbeitetes Haar als oberste Schicht eingeplant.
Die abgeteilten Strähnen habe ich mit durchsichtigen Mini-Gummies vorübergehend fixiert. Die Gummis haben außerdem geholfen, ein Gefühl für das finale Styling zu bekommen. Mit der Effilierschere habe ich als nächstes die Strähnen geschnitten und in den Spitzen ausgedünnt. Anschließend habe ich diese mit got2b Sprühkleber und Fön fixiert.
Die Kombination aus Fön und Haarspray sorgt dafür, dass die texturierten Haare in Form bleiben. Die Haare mit Haarspray fixiert und anschließend mit dem Fön versiegelt.
Den Vorgang habe ich beliebig wiederholt. Zum Abschluss habe ich die Spitzen großzügig mit Haarspary eingesprüht, mit den Fingerspitzen verklebt und dem Fön versiegelt.
Ich habe bei diesem Wig Styling wirklich viel gelernt und das Kreppen für mich entdeckt. Als ich fertig war, kam mir der Gedanke, dass es sinnvoll kann, sich das Styling vorher noch einmal aufzuzeichnen. Das kann helfen die Frisur auf dich und deine Perücke zu übertragen.
Für das allererste Mal kann sich das Styling doch sehen lassen, oder nicht? Noch Fragen? Dann lass es mich wissen!
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Ich kann mich noch gut erinnern, als Kukkii-sans erstes Buch herauskam! Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gegangen und Kukkii-san hat ihr drittes Buch auf den Markt gebracht. Die Gelegenheit, um alle drei Bücher gleichzeitig unter die Lupe zu nehmen!
Perücken 1×1
Fangen wir doch direkt von vorne an. Perücken 1×1 ist das erste und “kleinste” Buch der Reihe, aber deshalb nicht weniger informativ! Auf etwa 30 Seiten erhältst du alle wichtigen Basics zu Perücken, leichtem Styling, den dazu gehörigen Materialien und natürlich auch zur Pflege!
Leicht geschrieben und ausführlich bebildert erhältst du einen absoluten Basic-Guide, der dir schnell und übersichtlich alle wichtigen Infos bereitstellt. Du erfährst alles, was du als Cosplayer über Perücken, deren Styling, Pflege und Aufbewahrung wissen musst, ohne erschlagen zu werden.
Für nur etwa 8€ oder sogar für fast die Hälfte, wenn du es lieber als ebook hättest, bekommst du einen tollen Guide, der besonders für Einsteiger, die sich eine leichte Lektüre wünschen, geeignet ist. Bist du ein Cosplay-Neuling oder möchtest jemanden den Einstieg ins Hobby erleichtern? Dann ist dieses Buch genau das Richtige für dich.
Perücken hoch2
Kukkii-sans zweites Buch geht mehr in die Tiefe oder besser gesagt in die Höhe. Perücken hoch2 befasst sich vor allem mit Perücken, die der Schwerkraft trotzen. Auf knapp 90 Seiten bekommst du den perfekten Ratgeber, wenn es um Pferdeschwanz-Frisuren geht. Die Paperback-Ausgabe erhältst du für ca. 25€, die ebook-Variante für etwas weniger als die Hälfte.
Jeder, der schon mal eine Perücke getragen hat, weiß, dass man die meisten Wigs nicht problemlos eben mal so zum Pferdeschwanz hochbinden kann. Vorgestylte Perücken, gibt es zwar mittlerweile zu kaufen, sie sind aber oft schwer und unangenehm zu tragen. Oder der Style passt nicht zu den eigenen Vorstellungen und Ideen. Dank Kukkii-sans Tutorials kannst du dir fast jedes beliebige Styling Schritt für Schritt nachbauen.
Mehr zum Inhalt
Die Basis, für die im Buch enthaltenen fünf Tutorials, ist das “Stubbing”, welches du neben den Tutorials auch für fast jeden anderen Style einfach 1 zu 1 übernehmen kannst. Dank der einfachen Erklärungen und ausführlichen Bebilderung, bleiben auch keine Fragen offen. Beim Lesen wird dir direkt das Gefühl vermittelt “Das kannst du auch!”. Am liebsten hätte ich sofort los gelegt!
Das “Stubbing”, als auch die darauf aufbauenden enthaltenen Tutorials – Odango, Poofy Ponytail, Ninja Ponytail, Foam Braid und Back Part – starten jeweils mit einer zeitlichen Einschätzung des Projekts, sowie dem vermeintlichen Schwierigkeitsgrad. Jedes Tutorial ist mit einer ausführlichen Materialliste ausgestattet, die durch dazugehörige Produktfotos verbildlicht wird.
Das Buch schließt mit einem Kapitel zu Tipps & Tricks. Hier werden die Vorzüge der unterschiedlichen Materialien herausgearbeitet und wichtige ergänzende Hinweise geliefert, die das Perückenwissen vervollständigen. So fällt die Wahl des richtigen Werkzeugs deutlich leichter!
Nach dem Lesen fühle ich mich perfekt für mein nächstes Wigstyling-Projekt vorbereitet. Ich kann es kaum erwarten, das Gelernte anzuwenden und den Tutorials Wort für Wort zu folgen.
Perücken 3D
Während du bei Kukkii-sans erstem Buch Perücken 1×1 die absoluten Grundlagen auf wenigen Seiten vermittelt bekommst, hältst du mit Perücken 3D einen wirklich umfassenden Guide in den Händen. Fast 90 Seiten mit geballtem Wissen zu Themen wie “Wie schneide ich natürliche Frisuren?”, “Wie schneide ich einen Pony?”, “Wie bringe ich Volumen in meine Perücke?”, “Wie style ich Locken?” und natürlich “Wie style ich Spikes?”. Die Paperback-Ausgabe erhältst du für ca. 25€, die ebook-Variante für etwas weniger als die Hälfte.
Perücken 3D bietet dir alles was du brauchst, um tiefer ins Perücken-Styling einzusteigen und alle notwendigen Grundstylings zu erlernen. Mit diesem Ratgeber bist du perfekt ausgestattet, um die meisten Charaktere perfekt umzusetzen.
Ebenso wie die anderen beiden Bücher, ist dieses Handbuch von vorne bis hinten übersichtlich durchstrukturiert, verständlich geschrieben und ausführlich bebildert. Die einzelnen Projekte sind ebenfalls mit Einschätzungen bezüglich Zeitaufwand und Schwierigkeitsgrad versehen. Kukkii-san schafft es, die einzelnen Tutorials so kurzweilig, sowie verständlich zu schreiben, dass man direkt los stylen möchte.
Fazit
Ich denke, du kannst es dir schon denken: Ich bin begeistert! Kukkii-sans Bücher bieten genau das, was ich benötige, um mich für das nächste Styling gut vorbereitet zu fühlen. Zugegeben, häufig schaue ich mir lieber Video-Tutorials an, da ich bei vielen schriftlichen Tutorials das Gefühl habe, mir fehlt ein entscheidendes Detail.
Tatsächlich sind aber alle drei Bücher so gut beschrieben und aussagekräftig bebildert, dass ich mich perfekt zurecht gefunden habe. Ich bin froh, diese Werke nun endlich in meinem Bücherregal stehen zu haben und jederzeit auf sie zurückgreifen zu können.
Möchtest du mehr über Wigstyling lernen, dein Wissen festigen oder dich einfach endlich mal ans nächste große Projekt wagen? Dann kann ich dir Kukkii-sans Bücher nur wärmstens empfehlen!
Auf Kukkii-sans Blog findest du zahlreiche Tipps, Tricks und Tutorials: https://wigs101.com/
Willkommen zurück in der kunterbunten Welt der Cosplay Perücken. In einem vorherigen Blogeintrag haben wir uns mit dem Thema Ansätze kleben beschäftigt. In diesem Blogeintrag geht es nun um die zeitaufwendigere und teurere Methode: Ansätze selbst zu knüpfen. Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass ich keinerlei Ausbildung in diesem Bereich habe . Ich spreche hier vor allem aus Erfahrung, eigenen Recherchen und Tipps von Freunden vom Fach.
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Was brauche ich?
– deine Perücke – unbedingt weitere Tressen oder eine zweite Perücke, die ihr auseinandernehmen könnt – eine Schere – eine Knüpfnadel und evtl. Ersatzspitzen – Swisslace (bei einer Lacefront Perücke erübrigt sich dies jedoch) – Perückenkopf und Perückenkamm – optional aber sehr praktisch: eine Lichtlupe
Bekannter Vorgang
Wie wir bereits im Blogeintrag überdas Kleben von Ansätzen besprochen haben, ist Vorbereitung auch hier das A und O. Das Prinzip ist das gleiche: Sammelt genügend Referenzbilder, zeichnet euch eure Vorlage mit Hilfe von Klebeband auf, korrigiert diese bei Bedarf und macht sie an eurem Perückenkopf fest. Bei einer bestehenden Lacefront Perücke könnt ihr euch einige Arbeitsschritte sparen, denn da könnt ihr mit dem bereits Gegebenen arbeiten.
Für Bärte, Koteletten oder wenn ihr sogar eure eigene Lacefront Wig selbst machen wollt, braucht ihr eigentlich nichts weiter als das Lace, welches eine Lacefront Wig bereits integriert hat. Benutzt bitte nicht einfach gewöhnlichen Lace-Stoff, da dieser zu wenig stabil ist, um das Gewicht von Kunsthaaren zu tragen. Perückenmacher und Maskenbildner benutzen sogenanntes Swisslace oder auch Frenchlace für den Front-Bereich ihrer Perücken. Es ist etwas fester als normaler Stoff und manchmal mit einer ganz feinen Wachsschicht bedeckt. Swisslace ist der menschlichen Kopfhaut sehr ähnlich und sehr angenehm zu tragen. Zudem garantiert die hohe Luftdurchlässigkeit den perfekten Tragekomfort. Besitzt ihr also das passende Lace, müsst ihr es nur noch befestigen.
Mit Köpfchen
Fürs Knüpfen ist es wichtig, dass ihr eine passende Unterlage für eure Arbeit habt. Sprich: einen Perückenkopf. Selbstverständlich funktioniert es mit jeglichen Arten von Köpfen, allerdings sind Perückenköpfe aus Kork mit Segeltuchstoff überzogen für diese Art Arbeit am besten geeignet, da ihr so die einzelnen Härchen auf dem dunklen oder dem hellen Untergrund besser sehen könnt. Ich hatte in diesem Falle leider keiner zu Hand und habe es mit einem herkömmlichen Styropor Perückenkopf gemacht. Allerdings habe ich meine Vorlage als Untergrund benutzt und diese in unterschiedlichen Farben bemalt. Das kann auch schon helfen. Das Lace verschwindet nämlich beinahe auf weißem Untergrund und würde die Arbeit nur erschweren.
Wenn ihr mit einer Lacefront Wig arbeitet und ihr euch eure Vorlage bereits aufgezeichnet habt, wisst ihr ja jetzt genau, an welcher Stelle ihr Haare entfernen solltet und wo vor allem hinzugefügt werden müssen. Steckt eure Vorlage also am Perückenkopf gut fest, platziert eure Perücke genauso wie ihr sie entweder angezeichnet habt, oder wie es am Ende aussehen soll. Die Perücke wird nämlich nicht mehr bewegt, weshalb ihr sie gut feststecken solltet. Tipp von Perückenmacher: Der Ansatz einer Perücke beginnt in der Regel 4 Finger breit von der Nasenwurzel entfernt. Aber ob wir diese Regel bei unseren Anime-Charakteren verwenden können, bleibt fraglich. ;D Achtet darauf, dass das Lace schön flach anliegt und keine Falten dabei entstehen! Sitzt nun alles fest, kann die eigentliche Arbeit beginnen.
Fingerspitzengefühl
Ich persönlich fange erst damit an, die Härchen aus dem Lace zu entfernen, die ich nicht brauche. So habt ihr vor dem Knüpfen schon etwas den Weg geebnet und ihr müsst weniger Haare aus eurem Sichtfeld wegstecken. Einen bereits geknüpften Knoten zu öffnen ohne dabei das Lace zu beschädigen, ist gar nicht so schwierig und relativ schnell gemacht. Mit einer Lichtlupe könnt ihr durch gute Sicht den Vorgang noch einmal beschleunigen. Das Einzige, was ihr tun müsst, ist mit der Nadel in die Schlaufe des Knotens zu treffen und diesen zu lockern. Wenn ihr das geschafft habt, könnt ihr an dieserSchlaufe ziehen und die Härchen folgen eurer Bewegung. So lassen sie sich einfach und vor allem ohne Schaden entfernen. Ihr könnt die Härchen sogar wiederverwenden!
Bitte nicht einfach an den Härchen zerren, um sie zu entfernen. So zurrt ihr den Knoten nur fester und sie lassen sich schwieriger entfernen. Zudem beschädigt ihr womöglich das Lace, sowie die Härchen – wenn sie denn noch ganz bleiben und nicht bereits gerissen sind.
Sobald ihr die Haare entfernt habt, die nicht in eure Form passen, folgen nun lange Stunden des Knüpfens. Es ist eine Arbeit, die eure Geduld auf die Probe stellen wird, aber es lohnt sich! 😀
Als Erstes gilt es, den Knoten zu lernen. Ich habe dazu z.B. an den Lace-Stellen geübt, die ich nicht brauche. Betrachten wir doch einmal die einzelnen Maschen des Lace selbst. Sie haben 6 Seiten – sind also Wabenförmig. Es ist euch überlassen, wie viele dieser Seiten ihr mit Härchen bestücken wollt. Je mehr Seiten ihr knüpft, desto dichter wird eure Perücke. Das Gleiche gilt für die Anzahl Härchen. Je mehr Härchen ihr für einen Knoten verwendet, umso dicker wird dann die einzelne Strähne. Aber Vorsicht! Das bedeutet auch, desto sichtbarer wird dann euer Knoten. Ich persönlich habe gewöhnlich zwei Seiten mit einem Knötchen aus zwei bis drei Härchen versehen. Es kommt aber immer auf die Stelle an. Oftmals seht ihr später, welche Stelle für euch noch etwas zu licht aussieht. Schaut am besten bei einer bereits bestehenden Lacefront Wig nach oder wenn ihr eine verbessert, dann schaut bei den bereits geknüpften Stellen nach, wie diese gemacht wurden.
Am einfachsten ist es, wenn ihr euch von den bestehenden Härchen aus, zum Beginn eures Haaransatzes arbeitet. Zumal die Haare meist weniger dicht werden, je weiter man sich der Stirn nähert. Ich habe z.B. die letzten drei Reihen, nur noch mit zwei Härchen versehen. Aber das ist Geschmackssache. 😀
Wenn ihr euch entschieden habt, welche Seiten ihr mit wie vielen Härchen versehen wollt, braucht ihr nur noch etwas Übung im eigentlichen Knüpfen.
Wie funktioniert so ein Knoten überhaupt?
Nun, mit Worten alleine lässt sich das schwer beschreiben, daher habe ich euch Grafiken hinzugefügt. Piekt mit eurer Nadel von der Mitte einer Masche unter der Seite, die ihr mit Härchen versehen wollt, hindurch. So, dass die Seite über eurer Nadel liegt. In eurer anderen Hand habt ihr mit einer kleinen Strähne bereits eine Schlaufe gelegt, wo ihr eure Anzahl Härchen entnehmen könnt – sprich, eine Strähne in der Hälfte umgelegt. Zu Beginn kann es hilfreich sein, erst einmal nur die Anzahl Härchen in der Hand zu halten, die ihr pro Knoten einknüpfen wollt. Es dauert natürlich länger, aber das hat mir am Anfang sehr geholfen, da ich immer zu viele Härchen auf einmal aufgenommen hatte. Hakt eure Nadel also in die Schlaufe ein und zieht die Härchen unter der ersten Seite in die Mitte der Masche durch. Eigentlich ist egal, wie viel der Strähne ihr in der Mitte durchzieht, solange ihr genug Platz für den Knoten habt. Wichtig ist, dass eure Härchen während des Vorgangs immer gespannt bleiben müssen. Haltet also das Ende eurer Härchen immer gut fest. Nun, lasst die Schlaufe über eure Nadel gleiten, so dass ihr den Haken eurer Nadel wieder frei habt. Wickelt euren freien Haken zwei Mal um den Rest der Strähne und zieht diese dann durch eure Schlaufe, die ihr noch immer über eurer Nadel liegen habt. Zieht die Härchen solange durch die Schlaufe, bis alle durch sind – natürlich müsst ihr dabei die Enden loslassen. Dann müsst ihr das Knötchen nur noch festziehen und ihr habt es geschafft! Das ist die ganze Hexerei.
Übt ruhig ein paar Knoten an den freien Stellen eures Lace, um sicherer zu werden. Mehr müsst ihr aber nicht über Knoten wissen. Richtet euch gemütlich ein, hört ein Hörbuch oder Musik dazu, denn das wird nun eine Weile dauern.
Fertig geknüpft, lassen sich die Haare wie alle anderen an der Perücke ohne Probleme stylen. Ein großer Vorteil der geknüpften Ansatz-Variante ist, dass ihr keine Vorsicht walten lassen müsst, wie bei einem geklebten Ansatz. Immerhin sitzen die Haare nun fest und es kann nichts mehr passieren.
Ja, aber was ist denn nun besser? Kleben oder Knüpfen?
Es gibt einige Vor- und Nachteile auf beiden Seiten. Knüpfen ist extrem zeitaufwendig und je nach Hilfsmittel teuer. Natürlich sind das einmalige Anschaffungen, allerdings nicht «nur mal zum Ausprobieren» gedacht. Geknüpfte Ansätze sind zwar viel aufwendiger, sehen aber sehr viel natürlicher aus. Ich für meinen Teil wäge immer nach dem Aussehen des Charakters ab. Bei Charakteren/Schauspielern aus Filmen und Serien könnte man durchaus darüber nachdenken den Ansatz zu knüpfen. Wiederum bei Anime- oder Gamecharakteren darf der Ansatz ruhig «edgy» also comic-like aussehen. Ein anderer Aspekt ist allerdings auch die Zeit! Man hat nicht immer die Zeit, mehrere Stunden Arbeit in einen geknüpften Ansatz zu stecken. Schon gar nicht während eines Con Crunchs. Für meinen Ansatz habe ich zum Beispiel 23 Std. gebraucht. Es ist also ein Abwägen des Für und Widers.
Ihr kennt nun beide Methoden, die Entscheidung liegt bei euch. Probiert doch mal beide Varianten aus! 😀 Ich wünsche euch nun viel Geduld und vor allem Spaß dabei!
Wer schon einmal eine lange Perücke für ein Cosplay getragen hat, kennt das Problem: Perücken verfilzen schnell, und das Kämmen danach dauert oft länger als das Fotoshooting!
Dieser Gastbeitrag wurde von Kukkii-san geschrieben. Du kennst Kukkii-san noch nicht? Dann schau unbedingt mal bei ihr vorbei:
So lästig es ist: Verknotete Perücken solltest du entwirren, bevor du sie das nächste Mal trägst. Ich erkläre dir zuerst das Vorgehen für glatte und stark verfilzte Perücken. Tipps für Lockenperücken findest du am Ende.
Perücke kämmen
Damit sie sich leichter kämmen lässt, sprüh die Perücke zuerst gründlich mit Conditioner ein und lass sie an der Luft trocknen. Du kannst ein Produkt speziell für Kunsthaar-Perücken benutzen – z.B. „Wig Wonder“ von myCostumes – oder ein Oil Sheen Spray aus dem Afro-Shop. Beides hinterlässt eine rutschige Schicht auf der Oberfläche, reibt sich aber später nicht auf die Kleidung ab.
Ungeduldige versuchen nun oft, die Perücke mit Gewalt durchzukämmen, um schnell fertig zu werden. Leider wird der Filz dadurch nur noch schlimmer.
Teile immer nur eine Strähne zum Entwirren ab und steck die restlichen Haare mit einer Abteilklammer zur Seite. Versuch die Perücke zuerst mit den Fingern zu entwirren und die gröbsten Knoten zu lösen. Fang damit bei den Spitzen an und arbeite dich nach oben vor, so schiebst du nicht den Filz von oben nach unten.
Erst danach kommen Bürste oder Kamm zum Einsatz. Das richtige Werkzeug ist dabei entscheidend: Am besten eignet sich ein Strähnenkamm mit breiten Zinken oder eine Entwirrbürste (Tangle Teazer) mit kurzen, parallelen Borsten. Feine Kämme sind OK zum Stylen, aber beim Entwirren reißen sie zu stark an den Fasern. Auch die meisten Bürsten für Menschen sind für Kunsthaar-Perücken weniger geeignet, weil sie lose Haare rauskämmen sollen. Kunsthaar ist aber aus Plastik, das sich bei zu viel Zug dehnt, verformt und abreißt.
Kaputte Fasern, die verformt oder abgeknickt sind, solltest du herausschneiden oder glätten. Um Kunsthaar zu glätten, erhitzt du es kurz mit dem Glätteisen, Fön oder Heißwasser. 70-85°C sind die sichere Temperatur für Kanekalon (eine gängige Kunstfaser), besonders hitzefeste Perücken können auch mehr vertragen.
Wenn du ein Glätteisen benutzt, zieh es zügig über die Strähne und bleib dabei nie stehen, sonst riskierst du einen Hitzeschaden.
Ein Fön ist gerade für Anfänger sicherer, da die Luft nicht so heiß wird. Richte die warme Luft von oben auf das Haar, während du es mit einem Kamm oder einer Bürste leicht straff ziehst. Beanspruche die Faser dabei nicht zu sehr, sonst riskierst du, dass sie überdehnt. Sanftes Kämmen, während die Haare noch warm sind, reicht schon aus, um sie zu glätten.
Ist die ganze Perücke soweit entwirrt, dass die Haare frei hängen können, dann kannst du sie auch einmal komplett mit Heißwasser glätten. Erhitze Wasser auf max. 85°C und gieß es rundherum über die Partien, die du glätten willst. Lass dabei den Pony und das Top der Perücke aus, da sie sonst plattgedrückt werden.
Lass die Perücke an der Luft trocknen, bevor du sie kämmst. Ist sie immer noch gewellt, wiederhole den Vorgang mit etwas heißerem Wasser, oder arbeite mit Fön oder Glätteisen nach.
GlätteisenGlätteisenFönheißes Wasser
Locken pflegen
Sind Locken und Wellen erst einmal richtig verfilzt, sind sie aufwändiger zu entwirren als eine glatte Perücke. Deshalb ist es umso wichtiger, sie nach jedem Tragen zu pflegen.
Als Erste-Hilfe-Maßnahme besprühst du die Locken leicht mit Wasser oder flüssigem Conditioner für Kunsthaar-Perücken. Nimm jede einzelne Locke und fahre mit den Händen darüber, damit sich die lose abstehenden Haare wieder anlegen. Wenn das nicht reicht, kämm die Strähne zuerst mit einer Bürste glatt.
Wickle die Strähne nun um deine Finger, um die Locke in die ursprüngliche Form zurückzuversetzen. Lässt du die Haare vom Finger gleiten, hast du wieder eine schön definierte Locke. Da Locken durch Hitze geformt sind, sorgt das Gedächtnis der Plastikfaser dafür, dass die Locken immer wieder in ihre Form zurückspringen, sogar wenn sie nass werden.
Wenn deine Perücke jedoch stark verfilzt ist, musst du jede einzelne Locke auskämmen und den “Spliss” mit einem Fön oder einem Glätteisen glätten. Dann wickelst du die heiße Faser um deine Finger, um die Locke neu zu formen. Halte sie in Form, bis sie abgekühlt ist.
In schweren Fällen geht es mitunter schneller, die ganze Perücke zu entwirren und zu glätten – wie bei der glatten Perücke gezeigt –, um sie dann von Grund auf neu zu stylen. Mit Lockenwicklern und Heißwasser oder Dampf kannst du eine ganze Perücke auf einmal in Locken legen.
Das Finish
Zum Abschluss fixierst du die Frisur mit einer großzügigen Portion Haarspray oder Haarlack. So bleibt sie länger schön definiert. Sprüh auch die Spitzen und die Unterseite der Perücke mit Haarspray ein. Hier ist die Gefahr am größten, dass deine Perücke verknotet, weil sie ständig an deinem Kostüm reibt. Das Haarspray hält die Fasern zusammen und schützt vor statischer Aufladung.
Je hochwertiger die Perückenfaser, umso leichter lässt sie sich übrigens entwirren. Spare bei langen und dichten Perücken nicht an der Qualität!
Für noch mehr Tipps zu Perückenpflege und -styling, schau doch mal auf Kukkii-san’s Blog vorbei oder lies ihre Bücher: www.wigs101.com
Wenn es um Lace Front Perücken geht, dann tauchen immer wieder ein paar Fragen auf. Da ich einen Beitrag zu diesem Thema schon lange angedacht habe und du mir deine Fragen gestellt hast, wirds also Zeit über Lace Front Wigs zu sprechen! Im folgendem versuche ich es so gut es geht deine Fragen zu beantworten. Leider kann ich dabei aber nicht jede dieser Fragen voll umfassend klären, da ich selbst z.B. noch keine Ambitionen hatte einen realistischen Haaransatz zu knüpfen oder ich selbst stets auf die gleiche Klebemethode zurückgreife. Dennoch möchte ich versuchen ein paar Aspekte zu beleuchten, auch wenn ich sie im Cosplay-Alltag selbst nicht nutze. Ich bin mir aber sicher, dass dieser Beitrag dir einen guten Einstieg ins Thema Lace Front Wigs bieten wird.
Lace Front Wig VS Cosplay Wig
Klassische Cosplay-Perücke VS Lace Front
Den meisten Cosplayern sind wohl die klassischen Cosplay-Perücken bekannt, die es in unterschiedlichen Längen, Farben und auch Formen gibt. Oft kann man diese schon ab 10€ käuflich erwerben. Für die meisten Anwendungszwecke sind diese Perücken perfekt geeignet. Aber manchmal lassen diese klassischen Cosplay-Perücken etwas zu wünschen übrig, besonders wenn man Charaktere aus Film und Serie darstellen möchte. Oder, wenn ein eher realistisch aussehender Haaransatz benötigt wird. Hier kommen dann die sogenannten Lace Front Wigs ins Spiel!
Cosplays mit klassischer PerückeCosplays mit Lace Front
Ich persönlich greife besonders gerne auf Lace Front Wigs zurück, wenn der Charakter, den ich cosplayen möchte, keinen Pony hat. Tatsächlich können aber Lace Front Wigs auch ganz schön ins Geld gehen und nicht immer sind sie auch “notwendig”. Für mein Aschenbrödel Cosplay habe ich mich aus mehreren Gründen gegen eine Lace Front Perücke entschieden, obwohl ich anfangs davon überzeugt war, besonders für dieses Cosplay eine zu verwenden. Am Ende des Tages verdeckt aber das getragene Diadem den Haaransatz, sodass eine klassische Perücke nicht wesentlich schlechter aussieht.
Unterschiede
Jetzt hast du bereits ein paar Tragebeispiele gesehen und auch, dass Lace Front Perücken je nach Farbe und Form mal etwas mehr oder weniger realistisch wirken. Insgesamt wirken sie aber durch den Haaransatz immer realistischer als die klassische Cosplay-Perücke. Ich persönlich passe selten das Lace an, um es noch realistischer zu machen. Später nenne ich dir aber ein paar Tricks, wie du dies bei Bedarf umsetzen kannst.
Der größte Unterschied zwischen den jeweiligen Wig-Arten ist wohl das Lace. Das Lace ist ein dünnen hautfarbenes Netz, an dem einzelne Härchen geknotet wurden, um so einen realistischeren Haaransatz zu simulieren. Je nach Haarfarbe, kann das Lace etwas dunkler oder auch etwas heller ausfallen. Je nach Hauttyp kann so das Netz und der Haaransatz besser oder schlechter mit deiner Haut verschmelzen.
Viele der Lace Front Perücken sind auf der Innenseite der Wigcap zusätzlich mit kleinen Kämmchen ausgestattet, die dir beim Tragen besonderen Halt dienen sollen. Diese Kämmchen kommen auch bei klassischen Cosplay-Perücken vor, zum Beispiel, wenn es sich um Ponytail Wigs handelt.
Wig mit Kreisansatz – innenWig mit KreisansatzWig mit Kopfhautimitat – innenKopfhautimitat – innenKopfhautimitat – außenWig mit KämmchenLace Front Wig mit Kämmchen und SeitenscheitelScheitel Lace Front WigFull Lace Wig – innenFull Lace Wig – HaaransatzLace Front Wig – ungeschnittenLace Front Wig – Haaransatz
Im Regelfall ist das an der Perücke angebrachte Netz matt, weich und sehr flexibel. Ab und an kann es allerdings vorkommen, dass du eine Wig erhältst, die ein eher glänzendes und steifes Lace hat. Ich persönlich versuche diese, wenn möglich, zu vermeiden.
weiches mattes Lacehartes glänzendes Lace
Von klassischen Wigs mit Lace Sections zur Lace Front
An dieser Stelle noch ein kleiner Einschub bzw. Tipp! Neben diversen Lace Perücken, hast du auch die Möglichkeit eine klassische Cosplay Wig zu einer Lace Front umzugestalten. Hierzu gibt es beispielsweise die sogenannten Lace Sections von coscraft. Das ist einfach ein Stück Netz mit angeknüpften Perückenhaaren, welches du in deine bestehende Perücke einnähen oder ankleben kannst. Natürlich kannst du dir eine solche Lace Section auch selbst knüpfen. Dazu erfährst du aber in einem extra Beitrag hoffentlich bald mehr!
Lace Front Perücken befestigen
Eine der am häufig gestellten Fragen war unter anderem, wie man Lace Front Perücken richtig aufsetzt und befestigt.
Lace schneiden
Bevor du deine neue Lace Front Wig aufsetzen kannst, benötigt es ein klein wenig an Vorbereitung. Üblicherweise werden neue Lace Front Perücken stets mit einem zu langem Lace geliefert, sodass du es noch kürzen musst. Hierzu kannst ganz einfach eine Schere deiner Wahl verwenden. Am besten verwendest du aber eine Nagelschere! Damit kannst du den Schnitt am besten kontrollieren.
BefestigungLace ca. 1cmLace ganz knapp
Wie kurz oder lang das Lace geschnitten wird.. nunja, hier scheiden sich die Geister. Häufig habe ich gelesen, dass man das Lace in etwa 1cm breit stehen lassen sollte.Überstehendes und sichtbares Netz solle man dann mit Make Up verblenden. Ich persönlich bin mit dieser Methode nie zurechtgekommen, weswegen ich das Lace meiner Perücken stets ganz knapp abschneide. Hierzu orientiere ich mich oft an den geknüpften Haaren des Lace. Manchmal schneide ich aber auch Bereiche des Lace ab, an dem sich geknüpfte Haare befinden. Je nach Perücke, Farbe des Lace und Form ist das unterschiedlich.
Das Lace kannst du entweder komplett frei Hand entlang der geknüpften Haarlinie abschneiden oder du nimmst einen Perückenkopf zur Hilfe. Wenn du einen Perückenkopf nutzt, achte darauf die Perücke gut zu platzieren und festzustecken. Besonders das Lace solltest du mit mehreren Nadeln gleichmäßig befestigen, sodass nichts verrutschen kann und du das Lace nicht beschädigst. Das ist vor allem dann wichtig, wenn du eine Lace Front Wig stylen möchtest.
Perücken richtig aufsetzen
Grundsätzlich setzt man Lace Front Perücken genauso auf, wie man es mit klassischen Cosplay-Perücken macht. Zuallererst packst du all deine Haare unter ein Wig Cap. Lange Haare werden dabei häufig geflochten und bei kurzen Haaren muss man manchmal mit Gel arbeiten, sodass keine Haare unter der Wig Cap hervorschauen. Wichtig ist, dass die Haare gleichmäßig verteilt sind, eng anliegen und du keine Beule kreierst, welche man später unter der Perücke sehen könnte. Da meine Haare besonders glatt und rutschig sind, arbeite ich auch immer mit Haarspray und sprühe meine Haare kräftig ein, sodass das Cap nicht von meinem Kopf rutschen kann. Am besten vermeide ich sogar frisch gewaschene Haare, da diese bei mir sonst kaum zu bändigen sind. Anschließend nutze ich flache Haarspangen und stecke das Netz zusätzlich über den Ohren und manchmal auch oben auf dem Kopf und am Hinterkopf fest. So habe ich eine solide Basis für die Perücke geschaffen.
überschüssiges Netz klammernBefestigung vorneBefestigung seitlichBefestigung hintenüberschüssiges Netz eindrehen & über den Kopf ziehen
PS: Anstatt das überschüssige Netz eines Wig Caps aus Netz zu klammern oder lose liegen zu lassen, kannst du dieses auch eindrehen und erneut über deinen Kopf ziehen.
Wig Caps
Es gibt vor allemzwei Arten von Wig Caps – aus Netz oder aus Strumpf. Das helle hautfarbene Strumpf-Wig Cap ist besonders für Lace Front Wigs super geeignet, da durch das Lace der Perücke etwas von deinen Haaren, bzw. von deinem Wig Cap durchscheinen kann. Das Cap aus Netz gibt es zum Teil auch in verschiedenen Farben, welche du passend zu deiner Perücke wählen kannst. Am Verbreitesten ist wohl das Cap aus schwarzem Netz.
Wig Cap – StrumpfWig Cap – NetzWig Cap – NetzWig Cap – Netz
Natürlich kannst du auch mit beiden Wig Caps gleichzeitig arbeiten, indem du erst deine Haare unter ein Wig Cap aus Netz packst und dann das hautfarbene aus Strumpf darüber trägst. Ich persönlich bekomme leider schnell Kofpschmerzen von dem Wig Cap aus Strumpf, weswegen ich es nur in sehr selten bei schnellen Shootings trage.
Steht deine Basis aus Wig Cap, flachen Haarklammern und Haarspray, so kannst du deine Perücke schon aufsetzen! Befinden sich auf der Innenseite deiner Perücke Kämmchen, dann nutze diese, indem du sie beim Aufsetzen in deine Haare bzw. Wig Cap steckst. Nun kannst du deine Perücke noch zusätzlich mit Bobby Pins fixieren. Nicht nur klassische Perücke befestige ich so, sondern oft auch Lace Front Wigs, wenn das Ankleben des Lace nicht zwingend notwendig ist. Zum Beispiel, wenn die Haare der Perücke meine Ohren und somit Teile des Lace verdecken, dann verzichte ich oft auf Kleber.
Ohne Kleber
Hierzu ziehe ich die Lace Front Perücke straff an meinem Kopf fest, sodass das Lace gut anliegt. Dann befestige die Perücke knapp oberhalb der Ohren mit Bobby Pins. Wichtig ist, dass alles straff sitzt und nicht so leicht verrutschen kann. Hierbei helfen dir die Bobby Pins aka Haarnadeln. Außerdem musst du darauf achten, dass du das Lace nicht verdrehst und der sichtbare Bereich glatt anliegt. Natürlich kannst du noch ein paar Bobby Pins zur Befestigung hinter den Ohren oder am Hinterkopf nutzen, falls du das Gefühl hast, es wäre notwendig.
Lace kleben mit Mastix
Um das Lace deiner Lace Front Wig festzukleben, gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich persönlich greife am liebsten auf Mastix, auch Hautkleber oder Spirit Gum genannt, zurück. Achte darauf, dass der Mastix nicht mit deiner Kleidung in Berührung kommt, es könnte sein, dass du den Kleber nicht mehr aus dem Stoff bekommst.
Da ich etwas schusselig bin und nicht möchte, dass der Mastix am Ende zu sehr in den Perückenhaaren landet, setze ich in der Regel zuerst die Perücke auf und nutze dann Mastix. Hierzu streiche ich etwas Kleber auf die Haut knapp vor meinem eigenen Haaransatz. Wie tief du die Perücke in deinem Gesicht platzierst, ist dir überlassen, denn das ist reine Geschmackssache! Ich persönlich trage meine Perücken immer tiefer, als mein tatsächlicher Haaransatz. Das gefällt mir einfach besser. Hast du den Kleber auf deiner Haut aufgetragen, drückst du das Lace deiner Perücke vorsichtig und gezielt auf den Mastix. Ich fange dabei oben in der Mitte an und arbeite mich dann gleichmäßig zu beiden Seiten. Ziehe das Lace straff um zu vermeiden, dass es sich wellt. Du kannst den Kleber vorher durchaus etwas auf der Haut antrocknen lassen.
Wenn du die Perücke wieder abnehmen möchtest, kannst du sie natürlich einfach herunterziehen. Das ist minimal schmerzhaft und kann auf Dauer auch das Lace beschädigen. Besser ist es also, wenn du vorher Mastix-Entferner nutzt, um das Lace und den Kleber von deiner Haut zu lösen.
Lace Tape
Neben Mastix gibt es auch sogenannteLace Tapes, um Lace Front Perücken zu befestigen. Vor einigen Jahren habe ich diese einmal probiert, aber bin nicht gut zurückt gekommen. Aber vielleicht ist es ja für dich die passende Variante?
Got2be Kleber
Zuletzt habe ich auf YouTube eine Variante gesehen, bei der einfach von Got2be der Sprühkleber und der gelförmige Kleber genutzt wurde, um das Lace anzukleben. Getestet habe ich diese Variante noch nicht, finde sie jedoch sehr spannend!
Die meisten Kleber kannst du übrigens ganz problemlos auf Amazon bestellen! Einen alten Video-Beitragaus 2016 zum Thema “How to put on a Lace Front Wig” von mir findest du übrigens hier:
Tipps für einen realistischeren Look
Eine weitere Frage, die aufgetaucht ist, war: Was muss ich tun, damit meine Lace Front Perücken noch realistischer aussehen? Ich bin ehrlich, ich nutze so gut wie nie eine der folgenden Methoden. Einfach, weil ich meist schon so mit dem Gesamtlook zufrieden bin. Wenn du dich aber noch mehr in den realistisch aussehenden Bereich vorarbeiten willst, dann möchte ich dir einige Anregungen mit auf den Weg geben!
Make Up zuvor oder danach auftragen?
Ob du dein Make Up zuerst aufträgst und dann die Perücke aufsetzt oder genau anders herum, könnte einen Unterschied machen. Wenn du die Lace Front Perücke zuerst befestigst, hast du beim Auftragen deines Make Ups die Möglichkeit das Lace ebenfalls zu schminken. So kannst du mögliche sichtbare Übergänge, von deiner Haut zum Lace, in einem Zug gleichmäßig über schminken.
Lace Front Wigs mit Scheitel
Je nach Style hat deine Perücke einen sichtbaren Scheitel. Dieser sichtbare Bereich besteht ebenfalls aus Lace und könnte die Wig Caps darunter oder sogar deine echten Haare sichtbar machen. Um das zu vermeiden, kannst du diesen Scheitelbereich einfach mit Concealer und Make Up bearbeiten. So kreierst du den Eindruck, dass kein Lace, sondern Kopfhaut zu sehen ist.
Haaransatz mit eigenen Haaren verblenden
Eine weitere coole Variante, welche nur selten möglich ist, ist es die eigenen Haare mit ins Spiel zu bringen. Hast du die gleiche Haarfarbe wie deine Lace Front? Dann kannst du versuchen deinen eigenen Haaransatz mit dem Haaransatz der Perücke zu kombinieren und einen tollen Übergang zu zaubern.
Babyhaare
Babyhaare sind diese kurzen kleinen Härchen, die vorne im Gesicht rum schwirren und uns nerven. Aber genau diese Babyhaare machen einen Haaransatz so realistisch! Bevor du das Lace deiner Perücke schneidest, solltest du dir ein paar Haare aus dem Lace-Bereich abklemmen und kürzen.
Die nun gewonnen Babyhaare umschmeicheln dein Gesicht und lassen die Perücke etwas realistischer wirken.
Lace ausdünnen
Manchmal kommt es vor, dass sehr viele Haare in einer Reihe an das Lace geknüpft wurden. Anstatt einen schönen fließenden Übergang von Haut zu Lace zu Haaransatz zu Haarpracht zu haben, haben diese Perücken eher einen Balken als Haaransatz. In diesem Fall solltest du dir eine Pinzette schnappen und ein paar Härchen aus dem Lace entfernen. Hierzu sollte die Lace am besten noch nicht geschnitten und gut an einem Perückenkopf festgesteckt sein.
Setze die Perücke nah am Lace an, aber achte darauf nur das geknüpfte Haar und nicht auch das Lace zu greifen. Anschließend ziehst du mit einem Ruck das geknüpfte Haar raus. Du solltest aber sehr vorsichtig sein, damit du das Lace nicht beschädigst und es am Ende aussieht wie Schweizer Käse. Hast du also eine passende Knüpfnadel zu Hand, solltest du dir lieber die Mühe machen und vorsichtig den Knoten der geknüpften Härchen lösen. So gehst du auf Nummer sicher, dass du das Lace nicht beschädigst!
Lace knüpfen
Natürlich kannst du auch weitere Haare zum Lace hinzufügen, indem du mit Hilfe einer speziellen Knüpfnadel Haare in das Lace knotest. Wie genau das geht, erfährst du hoffentlich bald in einem Gastbeitrag: Knoten um Knoten – Ansätze selber knüpfen
Volumen reduzieren – Dampfer & Schere
Zu guter Letzt kannst du noch das Volumen deiner Perücke reduzieren. Denn die meisten Menschen haben kaum so dichtes und voluminöses Haar, wie es bei vielen Perücken der Fall ist. Du kannst zum einen zur Schere greifen und so die Haare ausdünnen. Anstatt die Haare klassisch zu kürzen, ziehst du die Schere mit der Klinge wie einen Rasierkamm über die entsprechenden Haarpartien nach unten. So erhältst du einen fließenden Übergang und dünnst Schritt für Schritt die Haare etwas aus. Oder du greifst zum Dampfer, auch Steamer genannt. Bei dieser Methode muss deine Perücke aber hitzeresistent sein, um nicht beschädigt zu werden. Bisher ist mir noch keine Lace Front Perücke untergekommen, bei der das nicht der Fall war. Du teilst die Haare deiner Wig in Partien auf und nutzt heißen Wasserdampf, um das Volumen zu reduzieren. Du arbeitest dich so Schicht für Schicht durch die komplette Perücke. Für wellige oder gelockte Perücken ist dieses Methode natürlich nicht geeignet, da dabei die Haarstruktur geglättet wird.
Shops, Preise & Good to know
Die meisten Perücken Shops führen auch Lace Front Perücken. Neben Lace Front Perücken gibt es übrigens auch Full Lace und andere Part Lace Wigs. Besonders Echthaar-Perücken sind häufig Full Lace Perücken, die in jede beliebige Richtung gestylt werden können. Lace Front Perücken mit Kunsthaar sind in der Regel die günstigste Variante der Lace Perücken.
Im Gegensatz zu klassischen Cosplay-Perücken hatte ich nur selten starke Qualitätsunterschiede. Die meisten Lace Front Wigs sind sehr dicht und haben ein weiches Lace. Schwarze oder generell dunkle Perücken könnten eher ein dunkleres Lace haben, welches für helle Hauttypen nicht optimal verblendet. Andersherum haben blonde oder generell helle Perücken häufig ein eher helles Lace, welches für dunkle Hauttypen nicht optimal verblendet.
Wenn ich mir eine neue Lace Front Perücke zulegen möchte, sind tatsächlich häufig Amazon, Wig is Fashion und Arda Wigsmeine erste Anlaufstelle. Aber auch auf ebay oder Aliexpress findet man gute Perücken zu einem günstigen Preis! Besonders bei Standard-Farben oder Styles lohnt sich ein Vergleich über die verschiedenen Shops hinweg. Suchst du kurzhaarige Lace Front Perücken oder sogar welche mit Zopf? Dann solltest du definitiv bei Arda Wigs vorbei schauen.
Eine Liste mit diversen Shops findest du in diesem Beitrag: Wigs online kaufen
Vielen Dank an Faerie Blossom für das ergänzende Bildmaterial!
Weitere Beiträge aus der Kategorie “Just Cosplay” findest du hier: category/just-cosplay/
Hallo, mein Name ist Hearty von XTremeTwins Cosplay, ich cosplaye seit 2008 und ich möchte dich in die unendliche Welt der Haaransätze einführen.
Dieser Gastbeitrag wurde von Hearty geschrieben. Du kennst Hearty noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: heartless89
Wer hat sich nicht schon mal den Kopf darüber zerbrochen, wie man die meist recht skurril aussehenden Haaransätze von Anime-, Game- oder Filmcharakteren umsetzen könnte? Für viele ist dieses Thema noch immer abschreckend. Dabei ist es gar nicht so schwierig! 😀 Mittlerweile gibt es mehr als genug Methoden und Tutorials, die man im Internet finden kann. Sei es nun auf den Social-Media-Kanälen von Cosplayern oder auf Wig Seiten wie z.B. ArdaWigs. Trotz der gut abgedeckten Thematik gibt es viele unterschiedliche Stile, die zum selben Ergebnis führen. Jeder bringt seine eigene Note mit ein. So auch ich. Daher möchte ich dir heute die Methode vorstellen, die für mich am besten funktioniert. Und wer weiß, vielleicht ist sie ja auch etwas für dich!
In diesem Blogeintrag widmen wir uns der schnelleren, einfacheren und günstigeren Methode: Das Kleben von Ansätzen. Die zeitaufwendigere und teurere Methode, Ansätze selbst zu knüpfen, behandeln wir in einem anderen Blogeintrag aber auch noch ausführlicher.
Was ihr zum Kleben von Ansätzen braucht:
eure Perücke
unbedingt weitere Tressen oder eine zweite Perücke, die ihr auseinandernehmen könnt
farblich passenden 0.9 mm dicken Filz
Heißkleber
Bastel-, Universal- oder Weißkleber (Hauptsache er trocknet transparent)
Alufolie und Klebeband
Schere und einen Pinsel
Vorbereitung ist alles
Wahrscheinlich habt ihr schon genügend Referenzbilder eures Charakters gesammelt, welche ihr spätestens jetzt gebrauchen könnt. Als Erstes solltet ihr euch eine Art Guideline – also eine Vorlage zurechtlegen, damit ihr wisst, wie später euer Ansatz geformt sein sollte. Denn der unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Schließlich hat nicht jeder denselben Kopfumfang, dieselbe Stirnfläche oder allgemein dieselbe Gesichtsform.
Zudem ist bekannt, dass Ansätze gezeichneter Charaktere immer nochmal anders aussehen als im wirklichen Leben. Daher skizziere ich als Erstes immer – mit Hilfe von Klebeband – meine Ansatzform auf. Tragt dabei eure Perücke, so könnt ihr genau sehen, wo noch mehr Haare angebracht werden oder wo sogar welche entfernt werden müssen. Natürlich könnt ihr das auch an einem Perückenkopf machen, sofern er genau eure Maße hat. Denn diese Methode ist wirklich sehr passgenau!
Filz ist sehr praktisch
Ihr habt nun eure Form, jetzt könnt ihr sie auf ein farblich passendes Stück Filz übertragen – oder wenn ihr euch dafür entscheidet euren Ansatz zu knüpfen, auf ein Stück Lace. Filz gibt es in verschiedenen Dicken. Zu diesem Zweck braucht ihr allerdings weder dicken Filz noch wirklich viel. Ich benutzte dazu immer 0.9 mm dicken Filz. Achtung: Achtet beim Ausschneiden eures Ansatzes darauf, dass ihr an der Stelle, wo ihr eure Perücke später annäht, noch ein paar Zentimeter dazu gebt. Ich berechne immer großzügig, abschneiden kann man später immer noch.
Jetzt fragt ihr euch sicher – wozu der Filz? Das hat für mich den Grund, dass ich meine Haut schützen und mehr Stabilität haben möchte. Ihr könnt den Filz auch weglassen, aber ich persönlich fand die Methode, getrockneten Kleber direkt auf meiner Haut zu tragen, nie sicher. Deshalb nähe ich auch Tressen lieber in meine Perücken ein, als sie bloß zu kleben. Kleber kann bei hohen Temperaturen wieder weich werden und den wollt ihr dann nicht direkt auf eurer Haut oder in euren Haaren haben.
Sobald ihr euer Stück Filz also ausgeschnitten habt, steckt es an eurer Perücke fest und kontrolliert nochmal, ob alles so sitzt, wie ihr das haben wollt. Aber Vorsicht, wenn ihr sie nochmals anprobieren möchtet, benutzt dazu lieber Fadenschlag anstatt Stecknadeln! Sicherheit geht vor! Wenn ihr damit zufrieden seid, könnt ihr das Stückchen Filz nun entweder mit der Nähmaschine oder von Hand an eure Perücke annähen. Ab und zu kann es sein, dass trotz Ausmessung, der Filz nicht richtig sitzt. Um ihn eurer Stirn besser anzupassen, könnt ihr hier und da auch kleine Abnäher machen. Das wird später nirgendwo sichtbar sein. Ist der Filz fest an eurer Perücke dran, braucht er nun etwas mehr Stabilität.
Euer bester Freund, der Bastelkleber
Um dem Filz mehr Stärke und Struktur fürs Bekleben zu verleihen, verdünnt ihr etwas Bastelkleber mit Wasser. Wickelt die Stirn eures Perückenkopfes mit Alufolie ein, damit später nichts kleben bleibt, solltet ihr zu viel Wasser benutzt haben. Mit dem Gemisch pinselt ihr nun das Stück Filz ein. Meist reichen zwei bis drei Schichten,bis der Filz hart geworden ist. Die Unterseite ist allerdings schön weich geblieben, was für einen angenehmen Tragekomfort sorgt. (Sofern ihr den Filz nicht gleich mit dem Gemisch tränkt. xD Passt also auf, dass ihr nicht zu viel auf einmal benutzt. Lieber dünne Schichten auftragen!)
Als Nächstes werden die einzelnen Strähnen vorbereitet. Schneidet immer ungefähr zwei Finger breite Strähnen von euren Tressen ab, legt sie so dicht wie möglich zusammen auf eine mit Alufolie abgedeckte Fläche und fangt an zu pinseln. Mit dem Gemisch aus Wasser und Kleber, das ihr schon für den Filz benutzt habt, pinselt ihr nun das obere Drittel der Strähnen (also die Abschnittstelle) ein. Lasst es trocknen und dreht dann die Strähnen um. Wiederholt den Vorgang auf der Rückseite und gegebenenfalls ein weiteres Mal bei der Vorderseite.
Der große Vorteil am Bastelkleber ist, dass man ihn im trockenen Zustand ganz leicht ausbürsten kann, wenn ihr zum Beispiel zu viel der Haare damit beklebt habt. Bereitet auf diese Art so viele Strähnen wie möglich vor. Lieber mehr als weniger, denn es ist nervig, den Vorgang wiederholen zu müssen, wenn ihr schon damit begonnen habt Strähnen an die Perücke zu kleben. Als Cosplayer ist man ja meistens unter Zeitdruck.
Sobald eure Strähnen trocken sind, werden sie mit Heiß- oder Kraftkleber an euer vorbereiteten Filzansatz geklebt. So arbeitet ihr euch nun Schicht für Schicht von der Perücke zu eurer Stirn. Die letzte Schicht direkt am Übergang zur Stirn klebt ihr etwas über euer Filzstück hinaus. Diese könnt ihr später mit einer Schere in Form schneiden, damit die Spitzen natürlicher aussehen. Zum Schluss, wenn alle Strähnen kleben, alles getrocknet ist und die Spitzen in Form geschnitten sind, werden die angeklebten Haare ein letztes Mal mit dem Gemisch aus Bastelkleber und Wasser beschmiert. So werden einzeln abstehende Härchen geglättet und alles bekommt nochmal extra Halt. Lasst alles gut durchtrocknen – am besten über Nacht – und dann könnt ihr mit dem Styling beginnen.
Natürlich müsst ihr beim Ansatz etwas vorsichtiger sein, da ihr nicht unbegrenzt daran ziehen könnt. Aber sonst lässt sich alles wie gewohnt in Form bringen. Sollte sich mit der Zeit mal eine Strähne lösen, könnt ihr den Vorgang des Klebens immer wiederholen. Manchmal reicht eine weitere Schicht Bastelkleber schon vollkommen aus.
Übung macht den Meister
Wie bei allem was wir tun, werden wir durch den Vorgang der Wiederholung immer besser. Zu Beginn mag es euch also noch etwas schwieriger fallen Ansätze zu kleben – auch der anfänglichen Unsicherheit geschuldet – doch hier gilt wie mit allem anderen auch: Bleibt dran. Probiert es aus und findet das, was für euch am besten passt. Wie schon gesagt, jeder Mensch ist da anders. 😀
Es gibt unzählige Arten Catras Frisur in geeigneter Weise für das eigene Cosplay zu übersetzen. Für den von mir gewählten relativ natürlichen Look, bedarf es tatsächlich keiner großen Zauberei.
Im folgenden möchte ich dir kurz erklären mit welchen Material ich gearbeitet und welche Techniken ich angewandt habe. Dann lass uns loslegen!
Die Perücke
Als Basis wählte ich jeweils eine farblich passende Perücke von Coscraft. Da ich den Farbring von Coscraft Zuhause habe und auch die Qualität der Perücken kenne, fiel mir die Entscheidung nicht schwer, dort nach einer passenden Wig zu suchen. Wichtig ist, dass deine gewählte Perücke hitzeresistent ist und mit Hitze / Wärme gestylt werden kann. Ohne, dass dir die Haare beim Stylen der Perücke weg schmelzen oder anderweitig beschädigt werden. Für die Frisur aus Staffel 1 wählte ich eine Langhaarperücke mit Pony. Für den Look aus der Vision des Serienfinales wählte ich eine Zopfperücke ohne Clip In.
Auswahl des geeigneten Farbtons traf ich mit Hilfe meines Farbrings. Da ich doch wesentlich blasser als der eigentliche Charakter bin, versuchte ich einen Braunton zu wählen, de meine Haut nicht noch blasser erscheinen lassen würde. Praktischerweise trage ich von Natur aus braunes Haar und konnte dieses ebenfalls bei meiner Auswahl als Referenz verwenden. Aber auch vorhandene braune Perücken sind super als Vergleichsmaterial geeignet. Letztendlich entschied ich mich für die Farbe “Matt Dark Brown” und bestellte zusätzlich helle Tressen in “Wheat Blonde”.
Das Material
Für das grundlegende Wig Styling verwendete ich ein Kreppeisen und einen Toupierkamm. Anschließend arbeitete ich noch mit einer handelsüblichen Haarschere, mit dem unter Cosplayern bereits bekannten Got2be Sprühkleber und einem Föhn.
Zusätzlich empfiehlt es sich einen weiteren Kamm oder eine Bürste, sowie Haarklammern bereit liegen zu haben. Vor allem die Haarklammern werden beim Abteilen der Perücke eine große Hilfe sein.
Die Technik
Im ersten Schritt empfiehlt es sich, die Perücke abzuteilen, sodass du dich von der untersten Schicht bis zum Deckhaar hocharbeiten kannst. Natürlich kannst du auch anders herum vorgehen und vom Deckhaar bis zum Unterhaar arbeiten. Da, du dem Haar aber mit dem Kreppeisen viel Volumen hinzufügst, wird es von oben nach unten zunehmend schwerer das Haar abzuteilen. Deswegen empfiehlt es sich auf jeden Fall Schicht für Schicht von unten nach oben zu arbeiten.
Hast du die Haare soweit abgeteilt, dass du nun von unten anfangen kannst, kann es auch schon mit dem Kreppen los gehen. Arbeite dich nun langsam von Strähne zu Strähne vor. Die Dicke und Breite der Strähne solltest du anhand deines Kreppeisens ausmachen. Mein Kreppeisen ist recht schmal geschnitten und die Zacken liegen enger beieinander, daher sollte ich eher dünnere Strähnen wählen. Je dünner die Strähne, desto größer der Kreppeffekt. Natürlich dauert das Styling so wesentlich länger. Da ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin, habe ich zwischendurch auch ein paar dickere Strähnen genommen, die dann nicht so stark gekreppt wurden. War es mir zu wenig, musste ich also die Strähne doch noch einmal abteilen und ein zweites Mal kreppen. Ungeduld zahlt sich nicht wirklich aus.
Ob du von unten nach oben oder von oben nach unten kreppst, ist dir überlassen. Möchtest du zusätzliches Volumen ins Spiel bringen, solltest du den noch warmen Ansatz der Strähne / Tresse zusätzlich toupieren. Wenn du mit dem Kreppen fertig bist, kannst du die Perücke anschließend noch einmal komplett toupieren. Noch mehr Volumen erhältst du auch, wenn du die Perücke über Kopf mit Wärme und Haarspray bearbeitest.
Catra Vision – Serienfinale
Die Zopfperücke habe ich tatsächlich nur gekreppt und den noch warmen Tressenansatz toupiert. Für einen schöneren Stand des Zopf habe ich diesen noch etwas mit Haarspray bearbeitet und den Fingern ausgeformt. Für den letzten Schliff, habe ich den Pony etwas zurechtgeschnitten und mit Haarspray fixiert.
Catra Staffel 1
Da meine Ausgangsperücke für Catras Frisur aus Staffel 1 viel zu lang war, habe ich diese zunächst abgeschnitten. Auch, wenn die Haare der Perücke sich ein wenig durch das Kreppen verkürzen, so tun sie es doch nur ein klein wenig und nicht mehrere Zentimeter. So habe ich die Perücke also annähernd auf die gewünschte Länge gekürzt. Hierzu habe ich die Tressen der Wig zunächst einige wenige Zentimeter vor Wunschläge gerade abgeschnitten. Anschließend habe ich die Enden mit der passenden Schnitttechnik überarbeitet. Nachdem ich die Grundlänge angepasst hatte, habe ich mit dem Kreppeisen weiter gemacht.
Ein gerader Schnitt ist beim eigentlichen Perücken Styling nicht zu empfehlen. Ich persönlich schneide meine Perücken nur dann gerade ab, wenn ich die Länge drastisch kürzen muss. Erst im zweiten Schritt arbeite ich dann mit der richtigen Schnitttechnik. Mehr dazu:Perücken Styling für Anfänger
Den kurzen stufigen Look der Frisur konnte ich durch den langen Pony der Perücke erzielen. Den Pony habe ich ebenso wie den Rest der Perücke mit dem Kreppeisen bearbeitet. Anstatt die Tressen des Ponys beim Kreppen in die Ausgangslage zu bringen, habe ich diese nach hinten zum Hinterkopf gekreppt. Durch die Hitze des Kreppeisens, blieben die gekreppten Strähnen auf dem Hinterkopf liegen und fielen nicht mehr nach vorne. Anschließend habe ich seitlich die hellen Tressen eingenäht und gekreppt. Zum Schluss habe ich nun entstandene Mähne mit einem stufigen Schnitt etwas ausgedünnt und mit Haarspray bearbeitet.
Weitere Beiträge aus der Kategorie “Tutorial” findest du hier: category/tutorial
Immer wieder werde ich gefragt, wo ich meine Perücken kaufe und worauf ich achte. Da es schon den Blogeintrag zum Thema “Cosplays online kaufen” gibt, wird es an der Zeit auch über Wigs zu schreiben. Es gibt sicher noch mehr Shops, als diese, die ich hier erwähnen werde.
Wenn du noch mehr Tipps und vor allem empfehlenswerte Shops kennst, dann würde ich mich freuen, wenn du unter diesem Eintrag einen Kommentar verfasst und uns alle teilhaben lässt! 🙂
Worauf achte ich beim Kauf?
Wenn ich mir eine Perücke kaufen will, dann liegt das fast ausschließlich daran, dass ich sie für ein neues Cosplay Projekt benötige. Also achte ich bei der Auswahl in erster Linie darauf, wie passend die Wig zum Charakter ist. Ich versuche also eine Perücke zu finden, die ähnliche grundlegende Eigenschaften hat, wie die Haare des Charakters. (Farbe, Länge, Pony, Zopf, glatt oder gelockt, andere Besonderheiten)
Habe ich eine Auswahl getroffen, vergleiche ich die Perücken untereinander. An welcher Perücke muss ich mehr stylen? Ist es eine Lace Front Wig oder eine “normale” Perücke?Welche Wig passt farblich besser?
PS: die myCostumes Cosplay Fotos sind schon sehr alt, hab leider nichts aktuelleres!
Perückenfarbe & Farbring
Da man von Fotos selten auf die tatsächliche Qualität schließen kann, suche ich häufig nach Referenzfotos. Ähnlich wie beim Kauf eines Cosplays, suche ich auf Instagram nach Tragefotos. Oft ist es so, dass die Abbildung im Shop nicht exakt die tatsächliche Perückenfarbe wiederspiegelt. Es bietet sich an, mehrere Referenzen zu suchen. So bekommst du ein besseres Gefühl dafür, wie die Perücke tatsächlich aussieht.
Manche Online Shops, die sich auf Cosplay Perücken spezialisiert haben, bieten auch Farbringe an. Die Anschaffung eines Farbrings kann sich durchaus lohnen, wenn du regelmäßig beim gleichen Shop bestellst.
Ein Farbring besteht aus einzelnen Haarsträhnen in (im Shop) erhältlichen Farben. Die Strähnen sind natürlich alle beschriftet. Anstatt dich auf Fotos aus dem Internet zu verlassen, kannst du die benötigte Farbe anhand von echten Haarproben auswählen. Danach musst du nur noch die Perücke mit der entsprechenden Farbe im Shop suchen und in deinen Warenkorb legen. Das spart echt viel Zeit und Kopfzerbrechen!
ebayAmazon
Preis-Leistung
Das Preis-Leistungs-Verhältnis spielt ebenfalls eine wichtige Rolle! Lace Front Wigs sind in der Regel immer teurer als “normale” Perücken. Oft findet man billige Perücken mit tollen Produktfotos auf ebay, die nicht immer wie in der Abbildung aussehen. Wie dicht die Perücke letztendlich sein soll, hängt stark davon ab, wie du die Perücke nutzen wirst. Wenn du die Wig stylen möchtest, dann wäre es besser, wenn sie mehr Tressen hat und dichter ist. Trägst du Perücke offen und ohne Frisur, dann tut es oft auch eine eher günstigere Perücke.
Tatsächlich habe ich keinen zuverlässigen Trick, woran ich hochwertige Perücken “von außen” erkenne. Letztendlich verlasse ich mich hier auf die Erfahrungen von Freunden oder eben auf meine eigene (try & error). Ein Hinweis bieten aber oft die Produktfotos. Hat der Shop einen einheitlichen Stil? Wurden Produktfotos verwendet, die du auch bei anderen Shops finden wirst? Gibt es Fotos aus mehreren Blickwinkeln?
Auch Referenzfotos / Tragefotos auf Instagram helfen weiter. Wenn dir Bilder allein nicht helfen, dann frag am Besten nach Meinungen anderer Cosplayer. Du kannst hierzu einfach den entsprechenden Cosplayer anschreiben, bei dem du die Perücke im Instagram Feed gefunden hast. Oder du fragst in deutschen Facebook Gruppen nach Erfahrungen & Referenzen.
Für jeden Zweck ein anderer Shop
Ich bestelle nicht nur ausschließlich bei einem Shop. Die Wahl des Shops mache davon abhängig, welche Art von Wig ich benötige.
Lace Front Wigs
Lace Front Wigs in Standardfarben und -längen bestelle ich zum Beispiel gerne auf ebay oder Amazon. Die Perücken sind häufig günstig, aber doch von sehr guter Qualität. Benötige ich aber eine bestimmte Farbe in Kombination mit einem bestimmten Style, dann sehe ich mich bei Arda Wigs oder Wig Is Fashion um. Dort findet man eine große Auswahl an Perücken jeder Art, allerdings sind diese auch eher hochpreisig. Bisher bin ich immer bei einem dieser vier Shops fündig geworden.
CosplayBuzz Fotograf: viii.nerdebayWig is FashionAmazon
Standard Perücken oder Character Wigs
Wenn es um Standard Perücken oder Character Wigs geht, dann war ich bei ebay und Amazon eher selten erfolgreich. Die Wigs sind zwar günstig, aber in der Regel fast immer so dünn, dass man das Haarnetz sieht. Stattdessen habe ich neben Arda Wigs hierfür den Shop Coscraft für mich entdeckt. Sie bieten eine gute Grundauswahl von verschiedenen Styles und Farben. Die Perücken haben eine gute Dichte und eine sehr glatte Haarstruktur. Für mich hat es sich gelohnt den Farbring von Coscraft zu bestellen. myCostumes möchte ich aber an dieser Stelle auch nicht vernachlässigen. Ein Blick auf ihre Produktauswahl lohnt sich definitiv. Der Vorteil: myCostumes ist ein deutscher Shop!
Im Prinzip verhält es sich hier ebenso wie beim Kauf eines Cosplays. Ausführliche Informationen zu Bezahlung, Käuferschutz, Versand und Zoll kannst du in meinem anderen Blogeintrag ausführlich nachlesen: Cosplays online kaufen – Tipps & Tricks
Shop-Liste
Ich muss zugeben, dass es mich einiges an try & error gekostet hat, bevor ich die passenden Shops für mich gefunden habe! Ab und an verlasse ich mich gerne auf Empfehlungen von Freunden und probiere etwas neues aus. Ein absolutes Erfolgsrezept gibt es leider nicht. Wenn du aber stark auf die Produktfotos achtest und dir Referenzen suchst, dann wirst du sicher ein gutes Gefühl für die richtige Perücke entwickeln!
Arda Wigs
Ich hoffe, dass ich dir ein wenig weiterhelfen konnte! Im Rahmen dieses Blogeintrags möchte ich dir keine konkreten Shops empfehlen. Auf dieser Seite findest du eine Shopliste: /shopliste-wigs
Packt eure Perücke aus und setzt sie auf euren Perückenkopf. Eventuell sieht sie jetzt noch etwas wüst aus. Ihr solltet beim Aufsetzten darauf achten, dass sie richtig gut mittig sitzt.
Steckt sie nun mit mehreren Nadeln fest.
Am Besten nehmt ihr hierfür Nadeln mit einem dicken Kopf. Da die ohne Kopf gerne mal einfach durch das Netzt der Perücke durchschlüpfen und eure Wig dann doch wieder ungesichert ist. Wenn die Wig festgesteckt ist kann sie während des Stylings kein Eigenleben entwickeln und ihr verliert nicht den Überblick.
Jetzt könnt ihr eure Perücke kämmen.
2.1 Schneiden
In diesem Tutorial wollen wir aus dieser Wig die Frisur für Kairi aus Kingdom Hearts 3 machen. Da muss also noch ein gutes Stück weggeschnitten werden. Wie schneidet man nun am besten?
Grundsätzlich sollte man sich eines merken: schneide die Strähne nie gerade ab (also horizontal, wenn die Haare normal liegen). Das sieht fast immer blöd aus und sollte lediglich für Ponys oder Schnitte benutzt werden, die sehr gerade sein sollen. In allen anderen Fällen sollte immer schräg geschnitten werden, um einen natürlicheren fransigeren Look zu erzielen. Dies gilt sowohl für die normale Schere als auch für die Fransenschere.
Wenn du jetzt aber deine Strähne anders nimmst kannst du wieder gerade schneiden. Ziehst du die Strähne z.B vom Kopf weg hast du die Haare anders in der Hand als sie normal fallen würden. Somit schneidest du automatisch nicht gerade ab. Dieser Tatsache bedient sich zum Beispiel auch der Frisör.
Es gibt noch 2 weitere Möglichkeiten fransig zu schneiden, die Technik ist bei beiden gleich, das Werkzeug ist aber ein anderes. Man kann zum Beispiel mit einem Rasiermesser von Oben nach Unten über eine Strähne gleiten/schaben, sodass man während der Bewegung schneidet. Dieselbe Idee kann man auch mit einer normalen Schere nachahmen: während man die Schere zum schneiden zusammendrückt, schabt man von Oben nach Unten über die Perücke.
Bei dieser Methode wird es dazu kommen, dass die Haare der Wig sich etwas verknoten. Aber das kann immer problemlos ausgekämmt werden.
Ich mische immer die Techniken und habe da kein wirkliches Vorgehensmuster. Aber tendenziell nehme ich die normale Schere für dickere Strähnen, da es mit der Fransenschere doch deutlich länger braucht. Während des Schneidens benutze ich meine Finger und die Bürste, um immer wieder durch die Haare zu gehen. So kann ich sicher stellen, dass ich auch keine Strähne vergessen habe. Am Ende sollte dann alles ungefähr auf der selben Länge sein.
2.2 Strähnen legen
Als nächsten Schritt bringen wir die Strähnen in Form. Hierzu nehme ich mir gerne erstmal den Stielkamm. Ich schaue mir an, wie die Haare fallen und teile das Ganze in Bereiche ein, aus denen ich dann die Strähnen forme. Danach nehme ich Nadeln und nutze sie, um die Strähnen zu formen. Die Nadeln ohne Kopf tun es hier auch vollkommen. Die sind billiger und danach sowas von voll mit Haarspray das man sie für nichts anderes mehr hernehmen sollte.
Es werden ab und an immer noch längere Strähnen auftauchen. Da nun die Haare aber schon in ihre Endposition gebracht sind sollte man ganz besonders drauf achten, wie man die Haare abschneidet.
Als letztes spraye ich das Ganze gut fest.
Hierzu nehmt ihr euer Haarspray und sprüht es aus 20 cm Entfernung auf die Perücke. Diese Entfernung braucht ihr, damit ihr den Strahl des Haarsprays nicht zu gebündelt auf eine Stelle richtet. Falls ihr dies tut wird die Stelle sehr nass und die Haare kleben zusammen, anstatt weiterhin schön zu liegen. Außerdem werden Stellen, die mit zu viel Haarspray behandelt sind, eventuell weiß, wenn ihr föhnt.
Als nächstes nutzt ihr das noch etwas nasse Haarspray um eventuell vorhandene fliegende Haare zu bändigen und um dem Styling den letzten Schliff zu geben. Das mache ich immer einfach mit den Fingern. Sobald ihr damit fertig seid, nehmt euch Haarspray und Föhn zur Hand. Aus 20 cm Entfernung sprüht ihr die Wig ein, während ihr sie ebenfalls aus 20 cm Entfernung föhnt. Lasst die Perücke noch ein paar Minuten stehen und nehmt danach die Nadeln raus.
Ihr seid fertig! Oder fast!
Eventuell könnt ihr euch noch einen Kleber schnappen um die Enden der Strähnen zusammenzukleben, damit sie sich nicht auf-friemeln beim Tragen.
Hierzu nutzt wieder jeder was anderes: manche nehmen Holzleim, manche benutzten Patex. Ich nehme das Clear Gel Tacky Glue das mir vor Jahren empfohlen wurde. Aber schlussendlich braucht ihr was, das klebt, durchsichtig trocknet und wasserfest ist. Macht euch damit die Finger klebrig und schmiert das auf das Ende der Strähne während ihr es ein wenig reinknetet (aber nicht zu fest!). Es reicht schon, wenn ihr den unteren halben Zentimeter der Strähne bearbeitet.
Jetzt aber wirklich, fertig! Danke für’s Lesen, ich hoffe, dass es dem ein oder anderen helfen konnte!
Hallo und Willkommen zu diesem kleinen Tutorial, welches dir beim Stylen deiner Perücken helfen soll. Im heutigen Teil widmen wir uns den ersten und wichtigsten Schritten, welche du bei jedem Styling brauchen wirst. Zuerst werden ich kurz über die Utensilien sprechen, die ich seit über 10 Jahren zum stylen benutze. Danach wollen wir an einem Beispiel verschiedene Arbeitsschritte durchgehen und erklären. Auf geht’s!
Dieser Gastbeitrag wurde von Pia geschrieben. Du kennst Pia noch nicht? Dann schau unbedingt mal auf ihrem Kanal vorbei: _wettergott_
1. Was brauche ich?
1.1 Perückenkopf
Zuerst braucht ihr natürlich einen Perückenkopf. Dieser ermöglicht es euch, nicht auf eurem eigenen oder auf dem Kopf eines Bekannten stylen zu müssen. Solche Köpfe findet man auf Ebay, Amazon, bei MyCostumes oder bei so ziemlich jedem Perückenshop eures Vertrauens. Nun gibt es verschiedene Sorten und ihr fragt euch vielleicht, welche da die Unterschiede sind und welcher für euch der Beste ist.
Das Material
Lasst uns erstmal über das Material sprechen: es gibt Köpfe aus Styropor, Plastik oder Glas. Styropor ist das gängigste und billigste Material, es hat jedoch den Nachteil, dass es euch wegschmelzen kann, wenn ihr den Kopf zu sehr mit Haarspray und Föhn bearbeitet. Dass das sogar sehr schnell schlimm aussehen kann, könnt ihr später an einem der Köpfe sehen, die ich in diesem Tutorial benutzte.
Jedoch kosten Styroporköpfe nicht die Welt und so kann man sich einfach einen neuen kaufen, wenn man es etwas übertrieben hat. Bei Plastik- und Glasköpfen ist das Risiko des Wegschmelzens nicht gegeben und außerdem sind sie leicht zu reinigen. Leider kosten sie erheblich mehr und die Investition lohnt sich nur bedingt. Ich selbst arbeite schon immer mit Styroporköpfen und habe bisher nur 3 nachgekauft, dementsprechend liegen meine Ausgaben immer noch unter dem Wert eines Glas- oder Plastikkopfes. Falls man billig dran kommt lohnt es sich aber auf jeden Fall.
Als nächstes sollten wir über die verschiedenen Ausführungen reden. Es gibt nämlich tatsächlich Unterschiede, auf die man achten sollte! Der normale Perückenkopf ist ein so genannte „Frauenkopf“ welcher im Gegensatz zum Kopfumfang der meisten unter uns viel zu klein ist, um gut mit ihm arbeiten zu können.
Dieser Kopf eignet sich zum aufbewahren von Perücken, die eher nicht in ihre Tüte zurückkönnen, kann aber jedoch sonst nicht viel. Falls man dennoch mit diesem Kopf arbeitet sollte man immer drauf achten, dass man die Perücke nicht unabsichtlich zu kurz schneidet, da der Kopf zu klein ist und somit alles anders sitzt als auf einem selbst. Empfehlenswerter ist der „Männerkopf“: er ist größer und breiter als der Frauenkopf und kommt einem europäischen Kopfumfang deutlich näher.
Als letztes gibt es noch Köpfe, mit langen Hälsen. Diese sind besonders schön um Langhaarfrisuren zu stylen, kommen aber auch eher selten zum Einsatz.
Fazit des Ganzen: Styroporköpfe sind voll in Ordnung, holt euch aber besser einen für Männer, damit ihr ordentlich drauf arbeiten könnt.
1.2 Perückenkopfhalter
Als nächstes empfehle ich WÄRMSTENS, euch eine Halterung für den Kopf zuzulegen. Diese gibt es z.B bei MyCostumes und sie sind wirklich ihr Geld wert. Euer Kopf ist dann gesichert, rutscht während des Stylens nicht weg und kippt nicht um, egal was ihr tut.
Wenn möglich kauft euch eine, die nicht am Tisch zu fixieren ist wie meine, sondern eine, die auf ein Stativ fixiert werden kann, dann könnt ihr wirklich aus jedem Winkel an dem Styling arbeiten, ohne das euch ein Tisch im Weg ist.
1.3 Arbeitswerkzeug
Jetzt besprechen wir kurz, was ihr noch zum Arbeiten braucht. Fangen wir mit dem Föhn an: ein handelsüblicher Föhn tut es vollkommen, er sollte eventuell mehrere Einstellungen bezüglich der Stärke des Gepustes haben, damit ihr euer Styling nicht gleich wegblast.
Als nächstes braucht ihr eine Schere zum Ausdünnen (oder Fransenschere), diese ermöglicht es euch nämlich, mit relativ wenig Aufwand fransig zu schneiden.
Als nächstes braucht ihr eine ganz normale Schere, eine Bürste, eventuell einen Stielkamm, Nadeln und Haarspray. Bei letzterem schwört jeder Perückenmacher auf eine andere Marke. Viele empfehlen Got2be, ich selbst komme damit nicht klar da es sehr schnell verklebt. Ich benutzte das Taft Power Stufe 5 Spray, es lässt sich sehr dünn auftragen und ist für natürliche Stylings super. Falls ihr jedoch ein sehr starkes Styling braucht wie z.B für eine Sayajin Perücke, empfiehlt sich doch eher Got2be. So oder so: findet eines das euch taugt.
Fotograf: VW
Und somit hätten wir alle Materialien abgehandelt, jetzt geht’s zum Styling!