Endlich hast du beschlossen, dass du auch Cosplayer sein möchtest. Und jetzt? Wie fängst du an und was musst du alles beachten? In dieser Podcast Episode sprechen Philipp und Sajalyn über die verschiedensten Aspekte rund um dein erstes Cosplay. Hör mal rein!
Welche Grundlagen du beim Posing beachten solltest, habe ich dir bereits in einem Blogeintrag (“In 3 Schritten zu besseren Cosplay Fotos – Posing für Anfänger”) erklärt. Nun, möchte ich dir einige Tipps mit auf dem Weg geben, wie du durch passende Mimik deine Cosplay Fotos auf ein neues Level hebst!
Deine Mimik ist wichtig
Dass nicht nur die Vielfalt an gelungenen Posen zu abwechslungsreichen Bildern beiträgt, sondern eben auch das was sich in unseren Gesichtern abspielt, sollte eigentlich soweit klar sein. In diesem Blogeintrag werde ich dir keine Anweisungen geben, welcher Gesichtsausdruck besonders gut zu welchem Charakter passt. Oder wie du welchen Gesichtsmuskel bewegen musst, um eine besonders überzeugende Mimik zu erhalten. Ich werde dir nur ein paar Tipps geben, wie du die gewünschte Mimik hevorrufen kannst.
Welche Emotion möchtest du erwecken?
Überlege dir also zunächst, welchen Gesichtsausdruck du gerne zum besten geben möchtest. Finde dann passende Emotionen dazu und konzentriere dich auf Dinge / Ereignisse, die diese Emotionen bei dir hervorrufen. Am besten gebe ich dir einfach ein paar konkrete Beispiele, denn das hilft dir sicher am meisten.
Möchtest du auf deinem Foto wütend wirken, dann denke an Personen, Ereignisse oder Erinnerungen, die dich wütend machen. Konzentriere dich genau auf diese Gedanken während du in Pose stehst und in die Kamera blickst oder einen Cosplaypartner anschaust. Oft hilft es hierbei auch, wenn du schnell in Stößen ein- und ausatmest.
Möchtest du einen zärtlichen Gesichtsausdruck, dann denke an etwas, dass du gerne hast und vielleicht sogar beschützen möchtest. Mir hilft es sehr, wenn ich dabei an kleine süße Katzenbabies denke. Das lockt mir immer ein leichtes liebevolles Lächeln auf die Lippen.
Diesen Trick kannst du für jede Emotion anwenden, dir muss einfach nur etwas einfallen, an das du denken kannst, das diese entsprechende Emotion bei dir hervorlockt. Natürlich kannst du die gewünschte Emotion auch hervorrufen, in dem du dir Bilder von dieser Emotion bzw. Mimik ansiehst. Durch das Betrachten der jeweiligen Emotion, kannst du diese spiegeln.
Locker bleiben!
Verbeiße dich nicht in Emotionen und forciere keinen extremen Gesichtsausdruck. Natürlichkeit ist hier das Stichwort und wirkt häufig besser.
Letztendlich ist genau das die ganze Magie. Auch hier kannst du wieder vor dem Spiegel üben, um zu sehen wie dein Gesichtsausdruck wirkt, wenn du an bestimmte Personen oder Ereignisse denkst. Beim Üben kann es durchaus hilfreich sein, wenn du extreme Gesichtsausdrücke ausprobierst, um dich besser kennen zulernen. Somit bekommst du ein gutes Gefühl dafür, welche Emotionen bestimmte Mimiken zum Vorschein bringen und deine Cosplay Fotos bekommen den letzten Schliff! Du wirst sehen, wie schnell du dich von anderen abheben kannst, wenn du nur ein wenig an deiner Mimik arbeitest!
Insider-Tipps:
– Um ein verrücktes Lächeln zu erzeugen, musst du einfach nur “normal” grinsen / lachen und dazu deine Augen weit aufreißen.
– Wenn du ernst in die Kamera blicken möchtest, achte darauf deine Lippen nicht zu stark aufeinander zu pressen
– Um überzeugend in die Kamera zu lachen / grinsen, solltest du dabei wirklich an etwas Glückliches denken, denn nur wenn deine Augen mitlachen wirkt dein Lachen überzeugend.
Heute möchte ich über ein Thema schreiben, das mir sehr am Herzen liegt. Es ist ein Thema, mit dem fast jeder Cosplayer am Anfang zu kämpfen hat und das viel Raum für Interpretationen offen lässt: Make Up
Make Up kann ganz unterschiedlich wirken, wie du selbst an den Fotos hier sehen kannst. Du siehst übrigens keine bearbeiteten Shootingbilder, sondern unbearbeitete Fotos bzw. Selfies. Aber warum ist mir Make Up denn so wichtig?
Warum du nicht auf Make Up verzichten solltest
Wie die meisten Cosplayer bin ich völlig ohne Plan in dieses Hobby gestartet. Ich habe mir auf Amazon ein Kikyo Cosplay gekauft, dazu eine passende Perücke und Schuhe. Als dann der Tag kam, an dem ich zum ersten Mal als Cosplayer auf einer Veranstaltung unterwegs war, da habe ich keinen großen Gedanken an Make Up verschwendet. Denn warum sollte ich viel Make Up benötigen, wenn der Original-Charakter selbst natürlich und ungeschminkt dargestellt wird?
Tja, aus einem ganz einfachen Grund: Make Up kann ein Cosplay stark aufwerten. Make Up rundet dein Cosplay ab. Make Up hilft dir die Vorzüge deines Gesichts auszuarbeiten, dich ausdrucksstark werden zu lassen und ermöglicht dir eine eigene Interpretation des Charakters ins Spiel zu bringen.
Immer wieder sehe ich atemberaubende Kostüme, besonders Rüstungen, und langsam schweift mein Blick von unten nach oben. Das Kostüm sieht außergewöhnlich aus, sitzt besonders gut, die Perücke ist super gestylt und dann bleibe ich am Gesicht hängen. Kaum bis gar kein Make Up. Und ich denke mir: SCHADE! Warum nur? Als würde man auf dem i das Tüpfelchen vergessen. Ich möchte dir einen Vergleich zeigen, um es dir zu veranschaulichen.
Beide Elsa Fotos sind unbearbeitet. Das Bild links entstand Ende August 2018, das Bild rechts entstand Mai 2015. Die beiden Kikyo Bilder sind aus meinem ersten Shooting in 2015 und meinem Glow Up in 2019. Ich denke, die Bilder sprechen durchaus für sich selbst..
Neu VS Alt – Übung macht den Meister
Trotzdem erkläre ich dir kurz den Unterschied zwischen beiden Elsa Bildern. Bei meinem Make Up von 2015, habe ich die Basis mit Puder gestaltet, Lippenstift aufgetragen, den Lidschatten mit Schwämmchen übertragen, Wimperntusche und Kajal genutzt. Eigentlich erstmal nicht schlecht. Doch wenn man bedenkt, dass Kamera, Licht und Perücke viel Make Up schlucken, dann wirds schon etwas schwieriger.
Gut, also was habe ich bei meinem Make Up von 2018 anders gemacht? Zuerst habe ich die Basis mit flüssigem Make Up gestaltet und diese dann abgepudert. Ich habe meine Wangen leicht konturiert und zusätzlich Rouge aufgetragen. Außerdem habe ich für meine Wangenknochen, sowie meiner Nase Highlighter genutzt. Für die Augen habe ich verschiedene Lidschattenfarben benutzt und diese mit einem Blendpinsel verblendet. Die Wimpern habe ich getuscht, sowie einen Lidstrich gezogen und auf diesen dann künstliche Wimpern aufgeklebt. Auch den unteren Wimpernkranz habe ich leicht getuscht und mit etwas Lidschatten betont. Meine Augenbrauen habe ich in Form gebürstet, dann aufgefüllt und wieder gebürstet. Zum Schluss habe ich dann den Lippenstift aufgetragen und den Rand leicht abgepudert.
Harley – Sommer 2019 Foto: nerdy.vii
Das ist erstmal eine ganze Menge an Make Up. Nicht unbedingt die Menge macht den Unterschied, sondern auch das, was du betonst. Vielleicht habe ich dir einen kleinen Anstoß gegeben, in Zukunft etwas mehr auf dein Make Up zu achten. Denn besonders, wenn du schöne Shootingfotos von dir haben möchtest, ist es wichtig, dass du gut geschminkt bist. Da die Kamera besonders viel von deinem Make Up verschlucken wird und jeder Fotograf dankbar ist, wenn du gut geschminkt zum Shooting erscheinst. Das erleichtert deinem Fotografen die Retusche und er kann die Bilder effektiver bearbeiten.
Meine Tipps für dich
Zum Schluss möchte ich dir noch ein paar konkrete Tipps mitgeben:
– Sorge für eine solide Basis und eine möglichst ebenmäßige Haut. – Betone deine Augen. Bei Männern reicht es, wenn du etwas Wimperntusche benutzt. Bei Frauen darfst du ruhig zu künstlichen Wimpern greifen. Ein Lidstrich am oberen Wimpernkranz hilft dir, diese optisch nahtlos zu platzieren. – Augenbrauen helfen dir deinen Ausdruck zu verstärken. Achte darauf, dass deine Augenbrauen gut sichtbar und nicht zu kurz sind. Sie betonen deine Mimik. – Lippenstifte in Nude-Tönen helfen dir deine Lippen leicht zu betonen, ohne dass deine Lippen im Basis Make Up verschwinden.
Ja, auch Männer dürfen zum Make Up greifen! Nicht nur Frauen profitieren davon! Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Tipps etwas weiterhelfen und bin sehr gespannt was du daraus machst!
Du bist noch relativ unerfahren im Umgang mit Make Up? Dann kann ich dir meinen dazugehörigen Cosplay Podcast empfehlen: All About Cosplay – 006 Make Up
Du willst endlich schöne Fotos von dir in deinem Cosplay? Du bist hochmotiviert, aber hast keine Ahnung was du vor der Kamera machen sollst? Kein Problem! In diesem Blogeintrag helfe ich dir in drei Schritten zu besseren Cosplay Fotos. Bereit?
Poison IvyColumbia – The Rocky Horror Picture ShowFlora – Winx Club
Hast du dir die drei Bilder angesehen? Nicht? Dann schau sie dir noch einmal in Ruhe an und überlege was die drei Bilder gemeinsam haben. Ich warte auch kurz…. Ok, fertig? Gut!
Los geht’s: Körperspannung ist alles
Die Essenz von guten Cosplay Fotos (bzw. generell von Personenfotos) ist Körperspannung. ‘Was? So einfach?’ denkst du dir jetzt. Ja so einfach ist es, mehr aus deinem Posing herauszuholen. Du siehst, die drei oben gezeigten Fotos verbindet also alle eine gute Körperspannung. Um eine gute Körperspannung zu entwickeln, ist es wichtig dich mit deinem Körper auseinander zu setzen und ein Gefühl für ihn zu bekommen. Wenn du Sport machst, wirst du sofort wissen was ich meine, wenn nicht, dann versuch mal folgendes:
Am besten stellst du dich jetzt einfach hin. Nimm einen etwa schulterbreiten Stand ein und drücke deine Schultern nach hinten. Merkst du schon, dass du größer wirst und dein gesamter Körper sich aufrichtet? Gut, nun versuche noch zusätzlich deine Bauchmuskeln anzuspannen. Perfekt!
Achte auch darauf, dass du deinen Körper nicht zu sehr anspannst und versehentlich die Knie durch drückst. So verlierst du deinen festen Stand, bekommst O-Beine und deine Knie sehen aus wie Pfannkuchen. Also absolut das Gegenteil von dem, was wir wollen! Der Trick ist, den Körper soweit anzuspannen, dass du größer wirkst ohne zu verkrampfen.
Alternativ kannst du versuchen dir vorzustellen, dass dich jemand an deinen Haaren nach oben zieht, um dich aufzurichten. Wenn du diesem imaginärem Haareziehen nachgibst, wirst du dich automatisch möglichst aufrecht hinstellen. Du wirkst also sofort größer und hast mehr Ausstrahlung!
Toga Himiko – My Hero Academia
Vorlagen & Inspirationen
Nun kennst du den Grundstein für jedes gute Posing. Aber natürlich möchtest du mehr als nur angespannt vor der Kamera stehen. Du möchtest auch charaktergetreu Posen. Aber weißt du, welche Pose zu deinem Charakter passt? Ein weiterer Schritt zu besseren Cosplay Fotos, ist es zu recherchieren. Recherchiere wie dein Charakter durch Mimik und Gestik dargestellt wird. Meistens nutze ich hierfür Pinterest und lege mir sogenannte Moodboards an, die mir helfen mir einen guten Überblick über den Charakter zu bekommen.
Ich pinne FanArts, Screenshots und andere Cosplayer, also so ziemlich alles was mir hilft herauszufinden was für meinen Charakter passend ist. Ich nutze diese Bilder als Vorlagen und zur Inspiration. Beim nächsten Shooting weiß ich dann zum Beispiel, dass Toga Himiko sich häufig mit den Händen ins Gesicht fasst und verrückt grinst. Genau das, versuche ich dann bei einem Fotoshooting nachzustellen.
Je mehr verschiedene Vorlagen du hast, desto mehr Variation kannst du bieten. Mach dich bitte aber nicht verrückt, denn deine Pose muss definitiv nicht 1 zu 1 so aussehen, wie auf der Vorlage. Das ist manchmal einfach auch gar nicht möglich.
Übung macht den Meister
Nun kommen wir zum letzten Tipp, den ich dir in diesem Blogeintrag mit auf den Weg gebe. Vielleicht wirst du jetzt die Augen verdrehen, aber wir alle wissen, dass es genau darauf ankommt: Üben üben üben! So hat der blöde Spruch “Übung macht den Meister” einfach absolute Berechtigung. Je öfter du die Chance hast vor der Kamera zu stehen, desto häufiger übst du mit der richtigen Körperspannung, bestimmte Posen zu machen. Es wird dir mit jedem Mal leichter fallen.
Harley Quinn – Joker 2
Um also bessere Cosplay Fotos zu kreieren, brauchst du also 1) Körperspannung 2) Inspiration bzw. Vorlagen 3) Übung
Aber keine Angst, du brauchst nicht zwingend einen Fotografen, um das umzusetzen, was du soeben gelesen hast. Denn wir alle wissen, es ist nicht einfach an gute Fotografen zu kommen. Bitte doch einen Freund oder eine Freundin darum ein paar Fotos von dir zu machen. Dafür brauchst du auch keine Spiegelreflex-Kamera, sondern es reicht eine einfache Handy-Kamera. Natürlich kannst du auch vor dem Spiegel üben oder mit einem Selbstauslöser. Wie du anfängst ist völlig egal. Die Hauptsache ist, dass du es tust, denn nur so kannst du besser werden! Jedes Shooting hilft dir, mehr über dich zu erfahren und besser zu werden.